HISTORICAL EXCLUSIV Band 23
Gasthof so in die Irre geführt hatte. Blind war er damals gewesen, und vielleicht musste sie deshalb sterben. Unhörbar stieß er eine Verwünschung aus, legte beide Hände um ihr Gesicht und zwang sie auf diese Weise, ihn wieder anzusehen. „Ich möchte, dass Ihr morgen ein paar Dinge zusammenpackt, nicht mehr, als man zu Pferde mitnehmen kann, für den Fall dass wir innerhalb kurzer Zeit von hier fort müssen.“
„Zurück aufs Land?“ Seraphina lächelte verträumt, wie eine heiße Welle stieg ein Glücksgefühl in ihr auf. Er musste doch Zuneigung für sie empfinden … er musste, sonst würde er sie nicht so ansehen, nicht so zärtlich berühren. „Ich wünschte, es würde dazu kommen. Für mein ganzes Leben habe ich bereits genug vom Leben bei Hofe.“
„Nicht aufs Land …“ Der Earl senkte seine dichten schwarzen Wimpern über die Augen, um ihrem strahlenden Blick auszuweichen. „Ich hatte das Ausland im Sinn, vielleicht Frankreich.“
„Frankreich!“ Seraphina bemühte sich, ihre Überraschung zu verbergen. „Werden wir Robert mitnehmen? Ich habe ihm gestern Abend versprochen, dass er bei uns bleiben darf.“
„Ich sehe, Ihr wart gehorsam wie üblich.“ Heywood lachte gezwungen. „Natürlich wird Robert mitkommen.“
„Die Königin will Euch wohl zu ihrem Gesandten ernennen?“, fragte Seraphina. „Hat Euch das so aufgebracht? Dass sie Euch nicht an ihrer Seite halten will?“
„Nicht unbedingt“, erwiderte der Earl mit belegter Stimme. „Aber es wird morgen noch genug Zeit sein, um darüber zu reden. Bis dahin jedoch, sagt niemandem etwas von diesem Plan, auch nicht Bess. Schwört …“
„Aber gewiss …“, stimmte Seraphina zögernd zu.
„Meine arme Liebste. Ich verlange so viel von Euch und gebe Euch nichts dafür als Gegenleistung.“ Er seufzte leise, als er ihre bestürzte Miene wahrnahm.
Meine Liebste! Einen Augenblick lang starrte Seraphina ihn wortlos an, denn sie war wie gelähmt von einem freudigen Schreck. Dann hob sie mit einem neu erwachten Selbstvertrauen die Hand, strich ihrem Gemahl das schwarze Haar aus der Stirn und ließ die Handfläche sanft auf seiner Wange ruhen. „Ich verlange nichts, außer auch in Wirklichkeit Eure Frau zu sein und nicht nur dem Namen nach.“
„Das soll geschehen.“ Der Earl nahm ihre Hand und drückte sie an seine Lippen. Dann zog er Seraphina mit einem leisen zärtlichen Lachen wieder in die Arme. „Selbst ein Heiliger könnte Euch nicht widerstehen, und ich bin weit davon entfernt, ein Heiliger zu sein.“
Mit ängstlichen Augen blickte sie zu ihm auf, als er sie vorsichtig auf die Bettdecke des großen Himmelbettes legte und wortlos anschaute. Selbst jetzt noch war ein winziger Rest von Angst in ihr, dass Edmund recht gehabt haben könnte … eine Angst, die vollends verschwand, als der Earl ihr die Schuhe abstreifte, sich dann über sie beugte und das seidene Band löste, das ihr Hemd am Ausschnitt zusammenhielt. Mund und Kehle wurden ihr trocken, während Heywood das zarte Gewebe über die korallenroten Spitzen ihrer Brüste zog, die hart und schwer wurden, als sein Blick auf ihnen ruhte, bis er schließlich dem Weg seiner Hände abwärts folgte.
Seraphina erschauerte, als der Earl eine Hand unter ihren Rücken schob, um sie hochzuheben und das Hemd herabzuziehen. Langsam glitt die letzte Hülle über ihre Hüften, und dann war sie nackt bis auf die dünnen weißen Strümpfe und die seidenen Strumpfbänder. Ein rauer Ton drang aus Heywoods Kehle. Er löste mit bebenden Finger die Strumpfbänder, und als er beim Ausziehen der Strümpfe Seraphinas Schenkel berührte, durchfuhr eine Woge der Erwartung ihren Körper.
Für einen Augenblick hielt Heywood inne. Mit dunklen, vor Verlangen glühenden Augen blickte er Seraphina an. Dann warf er mit einer einzigen schnellen Bewegung seinen Mantel ab und war an ihrer Seite. Sein Mund suchte ihre Lippen, und seine Arme zogen sie erschreckend nahe an seinen Körper, der so hart war, sehnig und kraftvoll … und so ganz anders als Seraphinas zarte Gestalt. Als er spürte, wie sie sich anspannte, wurde sein Kuss zarter. Er hob den Kopf und strich mit unendlicher Zartheit, als wäre die Frau in seinen Armen aus Glas und könnte zerbrechen, die rotgoldenen Haare mit den Fingerspitzen von Stirn und Schultern und tastete dann hinab über die Brüste zu der schmalen Taille, über Hüften und Schenkel und wieder zurück. Die ganze Zeit beobachtete er dabei eindringlich den Ausdruck ihres
Weitere Kostenlose Bücher