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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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er lächelte sie fröhlich an.
    Sie machte ein paar unsichere Schritte auf ihn zu. Schnell kam er ihr entgegen, nahm sie in die Arme und drehte sie im Kreis. „Jack, du bist es wirklich!“, rief sie und brach in Tränen aus.
    Eine warnende Stimme kam von der Tür. „Seid bitte vorsichtig, Jack! Sarah ist nicht so kräftig, wie Ihr es vielleicht von ihr gewohnt seid.“
    Die Geschwister wandten sich zu Anthony um. Jack ließ Sarah sofort los und trat einen Schritt zurück. „Es tut mir leid, Sarah. Ich habe Euch doch nicht wehgetan?“
    Sarah schloss ihn wieder in die Arme. „Oh Jack! Wie könnt Ihr nur denken, Ihr könntet mir wehtun? Lasst mich spüren, dass Ihr es wirklich seid.“
    Er drückte sie diesmal sanfter an sich. „Ich bin es leibhaftig. Nicht ganz so wohlgenährt wie vor der Zeit, in denen ich die Gastfreundschaft des Königs genossen habe, aber allmählich erhole ich mich wieder. Lord Rutledge hat mich gut verpflegt.“
    Fragend blickte Sarah von Jack zu Anthony. „Was soll das bedeuten?“ Sie ließ Jack los, um sich von beiden Männern zu entfernen. Sarah lehnte sich Halt suchend an das Bett, das hinter ihr stand. Sie konnte kaum verstehen, was geschah.
    „Ich wurde nie zur Hinrichtung verurteilt, liebe Schwester. Am Tag, als man mir erlaubte, Euch im Gefängnis zu besuchen, stellte sich danach heraus, dass ich in die Obhut von Lord Rutledge entlassen wurde. Anschließend habe ich mich bei der königlichen Marine verpflichtet.“
    Jack konnte seinen Frohsinn nicht unterdrücken. „Das ist doch weitaus besser als der Tod, meint Ihr nicht?“
    Sarah spürte, wie ihr schwindlig wurde. „Ihr habt das für ihn geregelt?“, fragte sie Anthony.
    Anthony hielt sich bewusst zurück. Er fühlte, dass die Geschwister durch ihr Wiedersehen sehr bewegt waren. Sarah sah aus, als ob sie gleich wieder in Ohnmacht fallen würde. Deshalb versuchte er, die Situation humorvoll zu entkrampfen.
    „Man berichtete mir, dass die Marine der ideale Platz für aufstrebende junge Burschen ist, die sich von der Fuchtel ihrer herrischen älteren Schwestern befreien wollen.“
    Jack lachte und trat neben Sarah. „Kommt, setzt Euch hier auf das Bett, Sarah, bevor Ihr zusammenbrecht, und ich werde Euch von allem berichten.“
    Er schwang sich auf die Matratze und zog Sarah neben sich. Mit wachsendem Staunen hörte sie zu, als Jack die Geschichte von seiner Entlassung aus dem Gefängnis und von seiner Rückkehr nach Leasworth erzählte. Als er ihr über seine Ernennung zum Offizier berichtete, hob sich seine Stimme vor Erregung. Ihr Bruder konnte es wirklich kaum erwarten, zur See zu fahren, obwohl das bedeutete, dass er sie bald nach ihrem Wiedersehen verlassen musste.
    Sie lehnte sich an seine Schulter. Sie war breit und muskulös. Ja, es war an der Zeit, dass ihr Bruder das Leben eines Mannes führte. Den Schmerz, den sie dabei fühlte, ihn aus ihrer Obhut zu entlassen, übertraf jedoch bei Weitem die Freude, dass er noch am Leben war. Das war Anthonys Verdienst.
    „Ich bin sehr glücklich, Jack. Obwohl es mir schwerfällt, Euch wieder zu verlieren, möchte ich Eurer beruflichen Laufbahn nicht im Wege stehen.“
    „Freut Euch nicht zu früh, mich loszuwerden, liebe Schwester. Ich werde mich, wenn ich auf Urlaub bin, bald bei Euch zurückmelden. Unsere Truppe ist in Hull stationiert, nur einen Steinwurf von dem Landsitz entfernt, den Seine Lordschaft …“
    Jack hörte mitten im Satz auf und blickte Anthony fragend an. Als dieser nur den Kopf schüttelte, schloss er hastig: „Vielleicht sollte ich Euch beide jetzt erst eine Zeit lang allein lassen.“
    Sarah fasste seinen Arm. „Geht nicht! Ich will noch hören, wie es in Leasworth und Wiggleston aussieht. Kommt das Landvolk ohne unsere zusätzlichen Zuwendungen über die Runden? Und Vikar Hollander? Ich hatte schon Albträume, dass er ganz allein in der schrecklichen Höhle sterben müsste.“
    Jack löste sich sanft aus ihrem Griff und stand auf. „Wir werden Zeit haben, über alles zu sprechen, liebe Schwester. Einstweilen erzähle ich Euch nur ganz kurz, dass durch das Eingreifen Seiner Lordschaft Anthony Rutledge, der ja ein guter Freund des Königs ist, die Steuern in Wiggleston auf den Stand vor dem Krieg gesenkt worden sind. Und Pastor Hollander widmet sich wieder voll und ganz den Menschen in seiner alten Gemeinde. Die Beschuldigungen gegen ihn hat man fallen gelassen.“
    „Verdankt man das auch Seiner Lordschaft?“, fragte sie ihren Bruder. Sie wollte

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