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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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jetzt?“
    „Weil es sich um einen Mann handelt, der gern vielen Damen den Hof macht und sich nicht auf eine beschränkt. Er zieht die Verliebtheit der wahren Liebe vor.“
    Anthony legte sich wieder hin und schmiegte den Kopf an ihre Brust. „Es klingt, als ginge es hier um einen Schurken.“
    „Um einen Schuft“, pflichtete sie ihm bei.
    „Ein wahrhafter Halunke. Ich werde ihn mit dem Säbel durchbohren, wenn er mir über den Weg läuft.“
    Anthony war damit beschäftigt, die kleinen Knöpfe auf der Vorderseite ihres Kleides zu öffnen. „Ich möchte Euch ersuchen, Gnade vor Recht ergehen zu lassen“, meinte sie und klang etwas atemlos.
    „Zu welchem Schicksal soll ich den Schurken verurteilen?“, fragte er und küsste ihre weiße Haut, die er nach und nach enthüllte.
    „Vielleicht könnten wir diese Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben“, erwiderte sie. Seine Zärtlichkeiten hatten sie aufs Neue erregt.
    Er hatte ihre Brüste entblößt und schenkte ihnen nun die Aufmerksamkeit, welche ihre vorherige Eile verhindert hatte. „Ich kann mir keinen passenderen Augenblick vorstellen als diesen“, entgegnete er gut gelaunt.
    Sarah hatte ihr Albtraum wieder heimgesucht. Ihr Vater wartete auf das Richtbeil des Henkers. Aber diesmal brannte das wacklige Schafott. Flammen züngelten um die Plattform herum in die Höhe, und Sarah konnte die Schreie der Gaffer hören, als das gesamte Gebilde Funken stiebend zusammenkrachte.
    Sie wollte selbst schreien, aber sie trieb mitten in einem Fluss, und niemand konnte sie durch das Rauschen der Wellen hören. Plötzlich hoben sie starke Arme aus dem Wasser und hielten sie hoch, sodass sie nicht ertrank. Dann wurde sie in eine Decke gewickelt, Wärme machte sich breit, jemand schaukelte sie sanft, dann kräftiger …
    „Sarah, wacht auf!“
    Sarah öffnete die Augen und blickte in Anthonys Gesicht. Besorgt hatte er sich über sie gebeugt.
    „Ihr habt geträumt, Liebste“, sprach er zärtlich zu ihr.
    Es war Nacht. Sarah und Anthony lagen unter einem dicken Federbett auf der breiten Matratze. Als sie sich im Zimmer umblickte, sah sie, dass Feuer gemacht und ein Krug Wein auf einen Tisch gestellt worden war.
    „Geht es Euch jetzt besser?“, fragte Anthony.
    Sie nickte. „Ich träume manchmal von meinem Vater. Von seinem schrecklichen Ende.“
    Anthony nahm sie fester in die Arme. „Das ist verständlich. Ihr und Euer Bruder habt etwas Furchtbares durchgemacht.“
    Sarah schauderte. „Manchmal, wenn ich aufwache, fühle ich mich so verloren und einsam.“
    „Ich will nicht, dass Ihr jemals wieder allein diesen Träumen ausgesetzt seid“, erwiderte er und strich ihr eine feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht.
    Sarah antwortete nicht, aber sie schmiegte sich enger in seine Arme. „Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte sie einen Augenblick später.
    „Drei oder vier Stunden mindestens.“
    „Eure Zärtlichkeiten haben mich völlig erschöpft.“ Sie lachte.
    Besorgt blickte Anthony sie an. „Ihr habt ein Recht darauf, Euch erst einmal richtig auszuruhen. Ich hätte nie mit Euch zusammen sein sollen in Eurem gegenwärtigen Zustand. Eigentlich müsste man mich für so viel Unverstand zur Rechenschaft ziehen.“
    „Ah, ja.“ Sarah richtete sich auf, sodass sich ihre Köpfe auf gleicher Höhe befanden. „Am Ende des Gesprächs, an das ich mich erinnere, haben wir uns über das angemessene Schicksal für einen Burschen unterhalten, der Verliebtheit der Liebe vorzieht.“
    „Ein Halunke.“
    „In der Tat.“
    „Ich persönlich meine“, sagte Anthony vorsichtig, „er sollte zu einer lebenslänglichen Strafe verurteilt werden.“
    Sarah gefiel der Vergleich mit dem Gefängnis so kurz nach ihrer eigenen Haft nicht. Aber sie akzeptierte die Absicht, die sie hinter seinen Worten vermutete. „Lebenslänglich bei harter Arbeit?“, fragte sie.
    Anthony beugte sich zu ihr und küsste ihren Hals. „Es wird nicht so hart, denke ich.“
    Sie versetzte ihm einen leichten Stoß. „Ihr könnt einen in Wut versetzen, Lord Rutledge. Ich sollte nach meinem Bruder verlangen und ihn bitten, dass er mich von hier fortbringt.“
    „Euer Bruder, Mistress Fairfax, befindet sich schon auf dem Weg zurück nach Leasworth.“
    „Was!“ Sarah setzte sich auf. „Er ist gegangen, ohne sich zu verabschieden?“ Sie sprang aus dem Bett und lief, ohne auf ihre Nacktheit zu achten, zum Fenster, um die Läden zu öffnen. „Er ist aufgebrochen … Seid Ihr sicher?“,

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