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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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ins Ohr und legte die Hände auf ihre Schultern. „Heute wird es keine Arbeit mehr geben.“
    Ihre Wangen wurden heiß, und dann ihr ganzer Körper. Wollte er sie jetzt lieben, mitten am Tag?
    Die Erinnerung an einen steinernen Korridor in Nottingham weckte ein brennendes Verlangen in ihr.
    Sie drehte sich um und versuchte, ihn streng anzusehen, doch ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. „Es ist helllichter Tag.“
    „Genau. Und ich möchte Euren Tag feiern.“
    „Meinen Tag?“
    „Morgen ist doch Euer Geburtstag, oder?“
    Dies war der erste Geburtstag, den sie feiern konnte. Den Mittsommerabend hatte sie immer geliebt, wenn die Sonne den Himmel länger beherrschte als an jedem anderen Tag, und jetzt kannte sie den Grund dafür. „Das stimmt, aber Ihr habt mir schon ein unsagbar kostbares Geschenk gemacht.“
    „Nun, das ganze Dorf wird heute Abend feiern. Ihr müsst daran teilnehmen.“
    Sie lachte vor Freude. „Es ist der Sankt-Johannis-Tag, den sie feiern, nicht mein Geburtstag.“
    Er zog eine Braue hoch. „Wie auch immer, wir werden an den Festlichkeiten teilnehmen.“
    Es ist mein Tag, es ist mein Tag! Sie sang die Worte stumm vor sich hin, während sie ihr indigofarbenes Kleid anzog. Es war tatsächlich der Tag von Johannes dem Täufer, aber sie würde so tun, als gälten die Feierlichkeiten ihr. Heute würde sie mit ihrem Gemahl vielleicht das Bett teilen. Und mehr.
    Sie fragten die anderen, ob sie mitkommen wollten, aber Solays Mutter bestand darauf, dass sie zu alt dafür wäre und Jane zu jung, daher gingen Justin und Solay allein.
    „Ich habe gehört, die jungen Leute bleiben die ganze Nacht auf“, sagte ihre Mutter, als sie sich auf den Weg machten.
    Justins Lächeln deutete an, dass er den Grund erahnte. Er nahm ihre Hand, als sie zum Dorf gingen, und das Kribbeln, das Solay dabei spürte, ließ Vorfreude in ihr aufsteigen.
    Der Witwensitz ihrer Mutter gehörte zu einem Schloss, das an irgendeinen abwesenden Lord übergegangen war, seit Lady Alys ihre Rechte daran verloren hatte. Der Verwalter, der an die endlosen Tage des Sommers dachte, an denen Heu geschnitten und Schafe geschoren werden mussten, hatte die Tagesarbeit lange vor Sonnenuntergang beendet, Holztische mit Kuchen und Ale aufgestellt und sich zu den Bauern gesellt.
    Justin zog sie an der Hand hinüber zu einem Tisch, auf dem kleine Laibe des Johannisbrots lagen. Er nahm eines und brach ein Stück für sie ab. „Hier, kostet einen Bissen des Geburtstagsbrotes.“
    Sie nahm es, und ihre Lippen berührten seine Finger. Diesmal war es nicht nur die Sonne, die ihr die Wangen wärmte. Auf der anderen Seite der Wiese sah sie den Arzt und seine Frau, die ihnen lächelnd zuwinkten. Sie mussten Justin für einen liebestollen Gemahl halten.
    Als sie über die Wiese gingen, passten sich ihre Bewegungen den seinen an, als wäre die Luft Wasser, das sich zwischen ihnen bewegte.
    Am Rande des Grüns floss ein flacher Bach, der zu breit war, als dass man hätte darüberspringen können. Verliebte Paare setzten kleine Rindenstücke mit Kerzenstummeln und Wünschen darauf, jubelten, wenn das Boot sicher die andere Seite erreichte, was bedeutete, dass ihnen ein Wunsch erfüllt wurde, und seufzten enttäuscht, wenn das kleine Boot sank.
    „Da wurde eine gute Kerze verschwendet“, murmelte Solay sehnsüchtig, als eines der kleinen Boote unterging und eine Kerze und damit auch ein Wunsch erlosch.
    „Die Nacht ist kurz. Wollt Ihr Euch etwas wünschen?“, fragte er.
    Sie nickte. Die Erinnerung an diesen Tag würde sie immer wie eine Kostbarkeit bewahren.
    Zwei Dorfjungen hatten weitere Holzboote geschnitzt und Kerzenstummel gesammelt und freuten sich, eines davon Justin gegen eine Münze zu geben. Solay kniete sich ins Gras und tauchte die Finger ins Wasser, während Justin Kerzenwachs auf das Holz tropfen ließ und den Stummel daraufsteckte.
    „Soll ich Euren Wunsch auf das Boot schreiben?“
    Sie schüttelte den Kopf und streckte die Hand danach aus. „Ich weiß, was ich mir wünsche.“
    Mit beiden Händen hielt sie das schwankende Boot fest und zögerte, es loszulassen. Solange sie es festhielt und die Kerze brannte, durfte sie hoffen.
    Justin hockte sich neben sie, so nahe, wie er ihr den ganzen Tag gewesen war. „Was wünscht Ihr Euch?“
    Sie blickte ihn an, wohl wissend, dass er die Glut in ihren Augen sehen musste, die sie erfüllte bei dem Gedanken an ihre erste gemeinsame Nacht. Auch in seinen Augen sah sie Verlangen – und

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