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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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sich zu erinnern versuchte, wie viel Ale er getrunken hatte. Zumindest schwankte er nicht, als er quer über die Wiese ging. Dunkel hob er sich vor dem mattblauen Himmel ab, dann drehte er sich um und winkte, als wollte er sichergehen, dass sie ihm zusah.
    Sie winkte zurück.
    „Tief im Herzen sind sie alle Jungen, Mylady.“ Die üppige Frau des Arztes hatte sich neben sie gestellt, um zuzusehen.
    „Wenn er sich nun wehtut?“ Gerstensaat und Eier würden nutzlos sein gegen eine ernsthafte Verbrennung.
    „Keine Sorge“, sagte die Frau. „Jetzt passt auf, dass Ihr ihm auch zuschaut, sonst macht er es noch mal, damit er sicher sein kann, dass Ihr ihn gesehen habt.“
    Solay holte tief Luft. „Wenn er das macht, um mich zu beeindrucken, wäre es mir lieber, er würde etwas anderes tun“, meinte sie.
    Justin war als Nächster an der Reihe zu springen, als sie den ersten Stern in dieser Nacht sah. Ich wünsche mir, dass er sicher ist.
    Er nahm Anlauf und sprang.
    Genau in diesem Moment stieg eine Flamme gen Himmel, und er sprang direkt durch sie hindurch. Sie berührte seine Tunika und entzündete sie, ehe er den Boden berührte.
    Solay rannte los, und ihr einziger Gedanke war, dass er nicht sterben durfte.
    Er rollte sich weg vom Feuer und erstickte dabei die Flammen. Sie erreichte ihn vor den anderen Männern, sank neben ihm auf die Knie, löschte die letzten Funken mit den bloßen Händen aus und gelobte sich, wenn er überlebte, nicht länger zu warten, um das Bett mit ihm zu teilen.
    Sie klopfte ihm auf den Rücken und löschte damit den letzten Funken auf der verdorbenen Tunika.
    „Au! Hört auf damit! Ich bin nicht verletzt!“ Er setzte sich auf und winkte den Männern ab, die herbeigelaufen waren, um ihm zu helfen.
    Sie umfasste seine rußgeschwärzte Wange. „Macht das nie, nie wieder! Jetzt lasst es mich ansehen.“
    Wunderbarerweise war Justins Rücken zwar gerötet, zeigte aber keine Blasen. Der Arzt kam hinzu, legte ein kühles Tuch auf und wies Solay an, Efeu und Beinwell aufzulegen, wenn sie wieder zu Hause waren.
    Justin erhob sich, dehnte seinen Rücken und hielt ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
    Am liebsten hätte sie sich ihm in die Arme geworfen und vor Erleichterung geweint, aber sein Lächeln war zu selbstsicher, um noch belohnt zu werden, daher ließ sie sich von ihm hoch helfen mit einer Miene, von der sie hoffte, dass sie möglichst hochmütig wirkte. „Ich beginne, Eure Mutter zu verstehen.“
    Er legte einen Arm um ihre Schulter. „Ich sagte doch, ich wusste, wie man das macht.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Genug von dem Unsinn. Wir gehen nach Hause, damit ich Euch von dieser Tunika befreien und eine neue kalte Kompresse auflegen kann.“
    Lächelnd zog er sie an sich. „Nicht nötig. Es wird ein paar Tage wehtun, aber ich habe Schlimmeres überstanden.“
    Sie legte einen Arm um seine Taille, wobei sie darauf achtete, nicht seinen versengten Rücken zu berühren, und schmiegte sich kopfschüttelnd an ihn.
    Das letzte Licht der Sonne versank hinter dem Horizont. Die Älteren gingen schlafen. Der Rest der Nacht gehörte den Jungen. Die Dorfjungen, die mehr an Küssen als an Bonfire interessiert waren, verschwanden im Obstgarten, um mit den Mädchen allein zu sein.
    Als sie den Pfad zum Haus hinaufgingen, hörten sie hinter sich ein Seufzen.
    „Der Mittsommerabend ist für Verliebte“, flüsterte er ihr heiser ins Ohr.
    Seine Brust hob und senkte sich, ob von der Anstrengung des Sprungs oder vor Verlangen, wusste sie nicht zu sagen. Aber wenn sich ihr Mittsommernachtswunsch erfüllen sollte, dann jetzt.
    Hier gab es kein Schloss, keinen Hof, keinen König. Nur sie beide und die Sterne.
    Sie schlang die Arme um ihn, hob ihm ihr Gesicht entgegen und küsste ihn.
    Der Wind streifte ihren Hals wie die Hand eines Liebhabers. All ihre Ängste verflogen. Sie legte sich ins Gras, und er begann, sie auszuziehen, nicht sanft, denn seine Finger zitterten vor Verlangen. Sie wand sich unter ihm, voller Erwartung und Hoffnung.
    Die warme Luft an ihrer Brust fühlte sich an wie sein Atem.
    Dann hielt er plötzlich inne.
    Ihr stockte der Atem. Er würde sie doch jetzt nicht zurückweisen?
    Sie öffnete die Augen. „Gefalle ich Euch?“
    „Das wisst Ihr doch. Keine Spiele mehr, Solay.“
    „Aber trotzdem dachte ich, Ihr würdet mich nicht …“ Sie stockte, hatte Angst, die Worte auszusprechen. „Ich dachte …“
    „Dass ich Euch nicht begehre?“ Er strich ihr das Haar

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