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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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Zweifel beseitigte.
    Die Worte, die er sprach, waren kaum noch notwendig.
    „Wie könnte ich Euch nicht lieben? Ihr habt mein Herz schon lange gefangen. Das machte es noch viel schlimmer, als ich glaubte, Drogo hätte Euch verführt oder Gewalt angetan.“
    „Ist das wahr, Robert?“
    „Wahr, mein geliebtes Weib. Mein Herz ist Euer für alle Zeit.“
    „Und meines gehört Euch“, flüsterte Genevra.
    – Ende –

Wolken über Wulfdale

PROLOG
    Yorkshire, England, November 1783
     
    D er Junge stand reglos da, hielt die Hand seines Vaters umklammert und hatte die andere Hand zur Faust geballt. Der Regen prasselte auf den Schirm, den sein Vater über sie hielt, während die nasse Erde auf den Sarg geworfen wurde und dazwischen die Worte des Vikars zu hören waren.
    „Gott sei gedankt, der uns den Sieg gibt …“
    Der Junge war tapfer und biss die Zähne zusammen. Er war stolz darauf, bei der Beerdigung neben den Männern zu stehen. Wenn sie ihn für alt genug hielten, würde er ganz gewiss keine Schande über sie bringen und weinen. In seinem Innern jedoch regte sich kindliche Angst – er wollte nur weg von hier, schnell zurück nach Hause laufen, sein Gesicht in den Röcken der dort wartenden Frauen verbergen und all die bitteren Tränen vergießen, die ihn zu ersticken drohten.
    „Mitten im Leben sind wir dem Tod nahe. Wer leistet uns Beistand …?“
    Das Kind sah hoch in das ernste Gesicht seines Vaters, das wie versteinert wirkte. Nichts verriet die Gedanken und Gefühle des Mannes, doch er drückte fest die Hand seines kleinen Sohnes, um ihm Mut zu machen.
    „Deshalb, meine geliebten Brüder, seid standhaft, unerschütterlich …“
    Tief atmete der Junge durch, richtete sich auf, eiferte den Männern neben sich nach, übte sich darin, wie sie keine Gefühlsregung zu zeigen. Sein Vater war stark. Auch er wollte stark sein. Männer weinten nicht.
    Der Vikar hatte seine Lesung beendet und trat vor, um noch einige persönliche Worte zu sagen. Dann wandte sich der Vater des Jungen ab und führte ihn weg vom Grab der Frau, die für beide das Liebste auf Erden gewesen war.

1. KAPITEL
    London, England, Oktober 1810
    W as hast du getan?“ Voller Empörung stützte sich Catherine auf den Schreibtisch und musterte ihren dahinter sitzenden Onkel mit finsteren Blicken.
    Er zuckte zusammen. „Du brauchst nicht so laut zu werden. Ich bin nicht taub.“
    „Ich wünschte, ich wäre es! Denn ich kann mir nicht vorstellen, dich richtig verstanden zu haben.“
    „Natürlich hast du mich verstanden. Ich sagte, dass ich einen Antrag von Lord Caldbeck, der um deine Hand angehalten hat, angenommen habe.“
    Catherine richtete sich auf und blickte ihn ungläubig an. „Onkel Ambrose, warum denn? Einmal ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich nicht den Wunsch habe, überhaupt zu heiraten, kenne ich ihn kaum. Ich habe einige Male mit ihm getanzt, aber Lord Caldbeck hat mich nicht umworben. Ich habe nicht einmal davon gehört, dass er auf Brautschau ist.“
    „Caldbeck ist bekannt dafür, dass er sich nicht in die Karten schauen lässt. Man weiß nie, was er vorhat. Der Mann ist eben ein Rätsel.“
    „Wohl eher eine Maschine.“ Catherine wandte sich vom Schreibtisch ab, riss sich ihren modischen Hut vom Kopf und warf ihn auf einen Stuhl. Mit beiden Händen versuchte sie vergeblich, ihr üppiges flammend rotes Haar zu bändigen.
    „Lord Caldbeck könnte genauso gut aus Stein sein. Er lacht nie, er …“ Mit schnellen Schritten am anderen Ende der Bibliothek angelangt, wirbelte sie herum und ging wieder auf den Schreibtisch zu. „Was hast du dir nur dabei gedacht? Du hast kein Recht …“
    Ambrose Maurys Gesicht war leicht gerötet, als er sich daranmachte, sich zu verteidigen: „Ganz im Gegenteil. Als dein Vormund ist es meine Pflicht, in deinem Namen zu sprechen. Es ist eine wirklich gute Partie. Caldbeck ist sehr reich. Und er hat mir ein äußerst großzügiges Angebot gemacht. Ich habe es angenommen. So einfach ist die Sache.“
    Catherine, die ihren Onkel gut kannte, blieb mitten im Raum stehen, drehte sich um und sah ihn fragend an. „Was für ein Angebot?“
    Maury konnte seine Nervosität nicht verbergen und tupfte sich den Schweiß mit dem Taschentuch von seinem kahlen Schädel. „Nun ja, Catherine, es gibt da einige Dinge, die du wissen musst.“
    „Welche Dinge? Wovon sprichst du?“, erkundigte sie sich ungeduldig.
    „Ich habe in letzter Zeit etwas Pech mit meinen Geldgeschäften

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