Historical Exklusiv Band 36
Sie wusste, dass Charles alles daransetzte, seine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren, aber jetzt legte sie es darauf an, ihn zu verführen.
Sie streichelte ihn unaufhörlich, lockte ihn, zog sich zurück, betörte ihn immer wieder, bis er es nicht mehr ertragen konnte. Er reckte sich so weit empor, dass sich ihre Lippen trafen, und hielt ihre Schenkel mit beiden Händen fest.
Erregt schloss Catherine die Augen. Jedes Mal wurde sie mutiger, fordernder, vergaß alles um sich her, hörte nur noch ihr leises Keuchen und Charles’ Stöhnen.
Auf einmal wurden Charles’ Bewegungen schneller, er umklammerte sie und stieß immer heftiger in sie. Sie hörte ihren Aufschrei, vernahm sein Stöhnen. Als sie schließlich glaubte, die süßen Qualen nicht mehr länger ertragen zu können, spürte sie den köstlichen Schmerz der Erfüllung. Ein Beben durchlief sie, dann sank sie auf ihn.
Er nahm sie in die Arme und hielt sie fest umschlungen. Allmählich wurde sein Atem gleichmäßiger. Catherine legte ihren Kopf an seine breite Brust und spürte den Schlag seines Herzens.
Eine Weile lagen sie da und genossen ihre Erfüllung. Catherine rollte sich auf die Seite, Charles stand auf und reichte ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Fragend blickte sie ihn an. Er umarmte sie und presste seine Lippen gegen ihre Stirn.
„Wir müssen miteinander reden“, flüsterte er, „aber wir sollten es uns etwas bequemer machen.“ Catherine nickte, und sie halfen sich gegenseitig schweigend beim Entkleiden. Schließlich hatten sie sich hinter die Vorhänge des Bettes zurückgezogen und Charles lehnte sich gegen das Kopfende und führte ihre Hand an seine Lippen.
„Arme Catherine. Fühlst du dich wirklich schlecht behandelt?“
Catherine seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein, ich weiß sehr wohl, dass es mir nicht schlecht geht. Es ist … es ist schwer, es in Worte zu fassen. Es tut mir leid, dass ich all diese Dinge zu dir gesagt habe.“ Sie schnitt ein Gesicht. „Anscheinend muss ich mich in letzter Zeit dauernd für meine Wutausbrüche entschuldigen. Ich weiß ganz genau, dass du dir große Mühe gibst, für mich zu sorgen und mich glücklich zu machen.“
„Ja, so ist es. Aber vielleicht bin ich dabei recht anmaßend gewesen. Ich habe wohl leider einen Hang dazu.“
„Vielleicht ein wenig.“ Catherine lächelte. „Das eigentliche Problem ist, dass ich nie weiß, ob du böse mit mir bist … oder was in dir vorgeht. Du siehst mich hin und wieder so … wie soll ich sagen … so seltsam an. Manchmal fühle ich mich dann ein wenig eingeschüchtert.“
Charles streichelte ihre Hand. „Ich hätte nicht geglaubt, dass du dermaßen leicht aus der Fassung zu bringen bist. Womöglich bin ich ein grimmiger Zeitgenosse.“
Catherine schmunzelte. „Normalerweise bin ich nicht so ängstlich. Am Anfang habe ich mich ein wenig vor dir gefürchtet, aber das ist vorbei. Nein, ich denke, es liegt mehr daran, dass ich das Gefühl habe, die Kontrolle über mein Leben verloren zu haben. Du bist hier der Herr, während ich …“ Sie suchte nach Worten. „Ich bin hier auf deine Veranlassung. Und ich bin es nicht gewohnt, jemand anders für mich sorgen zu lassen. Ich habe früh gelernt, dass ich mich nicht auf meinen Onkel und meine Tante verlassen konnte. Es fällt mir sehr schwer, nicht über mein Leben selbst zu bestimmen.“
„Ich will dich gar nicht bevormunden, und ich habe nichts dagegen, einen Kompromiss zu schließen. Das können wir schaffen, wenn wir beide von der Notwendigkeit überzeugt sind.“ Charles blickte ernst auf sie hinunter. „Meine Verantwortung für dein Wohlergehen nehme ich sehr ernst. Ich wollte dich nicht täuschen, doch wie du schon richtig gesagt hast, habe ich dich hierher gebracht. Ich habe es so eingerichtet, dass eine Heirat mit mir dir als der einzige Ausweg erscheinen musste. Wie es um deinen Onkel und dein Vermögen stand, darüber war ich im Bilde. Ich hätte dich warnen sollen.“
„Warum hast du es nicht getan?“
„Weil ich Angst hatte, du würdest mich nicht wollen, wenn du Zeit hättest, eine andere Lösung für deine missliche Lage zu finden. Du hättest ja auch jemand anders heiraten können.“
Catherine spürte, wie schwer es ihm fiel, darüber zu sprechen. Sie wandte den Blick nicht von ihm ab und sagte mit fester Stimme: „Es gab keinen anderen, den ich gewollt hätte.“ Dann fügte sie hinzu: „Aber ich habe nicht verstanden, warum du so sehr zu allem entschlossen
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