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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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warst.“
    Charles hatte es mit der Antwort nicht eilig und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Schließlich sah er Catherine wieder an. „Ich brauche dich, Catherine. Du kannst deine Gefühle ausdrücken und ich nicht.“
    Catherine stand auf und griff nach seinen Händen. „Empfindest du das tatsächlich als Mangel?“
    „Manchmal. Du hast ja selbst gesehen, zu welchen Missverständnissen es führen kann.“
    „An jenem ersten Tag, als du die Tür eingetreten hast, warst du da wütend?“
    Ein wenig überrascht sah Charles sie an. „Aber nein. Ich hatte einfach nicht genug Zeit, darauf zu warten, dass du endlich kommen würdest. Es war eine reine Verstandesentscheidung.“
    „Eine Verstandesentscheidung also?“ Catherine schüttelte erstaunt den Kopf. „Lässt du dich denn nie von deinen Gefühlen leiten?“
    „O doch. Ich weiß, dass man es mir nicht ansieht, aber ich habe sehr starke Gefühle. Heute Nacht, als Vincent dich angefasst hat, wollte ich ihn töten und dich am liebsten gleich auf der Terrasse nehmen. Ich wurde also von einem äußerst primitiven, maskulinen Instinkt beherrscht.“
    Catherine lächelte. „Ja, es hört sich sehr primitiv an. Zumindest hattest du die Befriedigung, ihn niederzuschlagen.“
    „Ja, ich drücke oft meine Gefühle durch mein Handeln aus. Ich habe ihn sogar mehrmals geschlagen.“ Geistesabwesend rieb Charles sich die Hand. Adam kam gerade noch rechtzeitig, um Schlimmeres zu verhüten. Nicht sehr fair von mir, wenn man bedenkt, wie betrunken Vincent war.“
    „Ich glaube ‚primitiv‘ und ‚fair‘ passen in diesem Fall nicht zusammen.“
    „Nein, ganz bestimmt nicht.“ Charles nahm sie in die Arme. „Ich will, dass du glücklich bist, Catherine. Vielleicht habe ich dich aus selbstsüchtigen Gründen hierhergebracht, aber ich will nicht, dass du zum Opfer wirst. In meiner Eitelkeit glaubte ich, dich glücklich machen zu können. Was meinst du, kannst du nicht wenigstens zufrieden bei mir sein?“
    Catherine lehnte sich zurück und sah ihm in die Augen. „Ich fürchte, es liegt nicht in meiner Natur, ‚zufrieden‘ zu sein. Wenn ich etwas will, werde ich stets dafür kämpfen. Die Schwierigkeit ist, dass ich nicht weiß, was ich eigentlich will. Aber eins kannst du mir glauben, unglücklich bin ich nicht. Ich freue mich, deine Frau und deine Countess zu sein, ich weiß diese Stellung zu schätzen, genauso wie deine Fürsorge für mich. Und ich will, dass auch du glücklich bist.“
    „Ich danke dir. Das bedeutet mir sehr viel.“ Charles zog sie enger an sich.
    Sie lehnte den Kopf an seine Brust und lauschte seinem beruhigenden Herzschlag.
    Catherine war schon fast eingeschlummert, da schreckte ein markerschütterndes Geheul sie auf. Beide saßen sofort aufrecht im Bett und blickten zum Fenster. Der Lärm schien von unten zu kommen.
    „Gütiger Himmel!“ Catherine hielt sich die Ohren zu, als der grauenhafte Klagelaut ertönte. „Gibt es immer noch Wölfe in Yorkshire?“
    Charles lehnte sich entspannt zurück. „Nein, schon seit Jahrhunderten nicht mehr. Es ist nur wieder dieser verdammte Hund.“ Abermals drang das Geheul an ihre Ohren. „Er muss direkt unter unserem Fenster sein. Soll ich einen Stiefel nach ihm werfen?“
    Catherine kicherte. „Sei nicht dumm, du würdest nur deinen guten Stiefel ruinieren. Vielleicht verschwindet das Tier auch von allein wieder.“ Sie lauschten angespannt. Jetzt war nichts mehr zu hören.
    „Gott sei Dank. Es ist verschwunden.“ Catherine lehnte sich ebenfalls zurück.
    Der Ausdruck in Charles’ Augen hatte sich völlig verändert. Er hob ihre Hand hoch, küsste die Innenseite ihres Handgelenkes und ließ seine Lippen dann bis zur Innenseite an ihrem Arm entlanggleiten. „Es scheint eine Nacht zum Heulen zu sein.“
    Catherine setzte sich auf und sah ihn entrüstet an. „Ich habe nicht geheult!“
    „Dann sollte ich mir vielleicht mehr Mühe geben“, entgegnete Charles und zog sie an sich.
    Von den dunklen Hügeln hallte der Laut wider wie der Schmerz in seiner Seele. Nichts mehr war zu spüren von jener Ekstase. Das Gefühl des Triumphs war verschwunden. Er war nicht erlöst. Der Geschmack der Asche brannte ihm auf der Zunge. Die gotteslästerliche Begierde tobte wieder in seinem Innern, grausam, heimtückisch. Schmerzhaft. Sich schmerzhaft verzehrend nach ihr.
    Noch war sie unerreichbar. Aber bald würde es so weit sein. Er musste geduldig sein. Ja, geduldig.

9. KAPITEL
    C atherine schlief lange und

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