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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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niemand verdenken. Aber ich glaube, Sie müssen sich um das Kind keine Sorgen machen. Es gibt keinerlei Anzeichen für eine Fehlgeburt. Entgegen der allgemeinen Meinung schützt die Natur nämlich die Ungeborenen vor den meisten Schocks. Lady Caldbeck ist eine starke und tapfere Frau. Alles, was sie braucht, ist Ruhe und etwas Zeit, um sich von dem Schrecken zu erholen.“
    „Ja“, pflichtete Maidstone ihm bei, „Lady Caldbeck ist wirklich sehr mutig. Doch wenn ein Kind unterwegs ist, sollte die werdende Mutter möglichst wenig Aufregungen zu verkraften haben, nicht wahr?“
    Charles war verärgert darüber, dass dieser Mann nun sein Geheimnis kannte, in das bisher nur Dr. Dalton eingeweiht worden war. Er hatte schon eine eisige Erwiderung auf der Zunge, überlegte es sich jedoch gleich darauf anders. In Kürze würden sowieso alle in den Dales davon erfahren. Warum also seine schlechte Laune an dem Constable auslassen?
    „Ja, alles wird dadurch noch schlimmer. Besonders dieser letzte Zwischenfall … Ich muss gestehen, dass er selbst mir Angst macht. Wie konnte er ins Zimmer gelangen, ohne dass ich ihn gehört habe. Wie ist er in mein Haus gekommen?“
    „Vielleicht war er bereits im Gebäude. Sie erinnern sich, jemand hatte sich den Schal verschafft, Mylord.“ Maidstone kniff die Augen zusammen und wartete auf eine Antwort.
    „Verdammt.“ Charles lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und atmete tief durch. „Natürlich, das dürfen wir nicht vergessen. Wir werden alle befragen.“ Er schlug mit der Hand auf die Tischplatte. „Bei Gott! Kann ich denn niemandem mehr trauen?“
    Hardraw trat von einem Fuß auf den anderen und blickte bedrückt auf den Teppich.
    „Nun kommen Sie schon, Hardraw.“ Charles war allmählich mit seiner Geduld am Ende. „Ich habe doch lediglich gefragt, ob irgendwann letzte Nacht jemand bei Ihnen war.“
    Sein Kammerdiener vermied es immer noch, ihm ins Gesicht zu sehen. „Wenn es nicht von äußerster Wichtigkeit ist, Mylord, würde ich es vorziehen, nicht zu antworten.“
    O nein, nicht schon wieder. Charles seufzte. Er hielt viel von männlicher Ritterlichkeit, aber er hatte allmählich genug davon bei Männern, auf deren Vertrauenswürdigkeit er angewiesen war – zuerst Adam, jetzt sein Kammerdiener.
    „Hardraw. Wie kann denn etwas wichtiger sein als diese Angelegenheit? Ich muss wissen, dass ich Ihnen absolut vertrauen kann. Wenn Sie irgendeinen Beweis dafür haben, dass Sie gestern Nacht unmöglich draußen gewesen sein können, so nennen Sie ihn mir in Gottes Namen.“
    Das Gespräch fand in Charles’ und Catherines privatem Salon statt. Catherine hatte auf einem Stuhl Charles gegenüber Platz genommen, und Maidstone saß zurückgelehnt einige Schritte entfernt in einem Sessel. Der Constable musterte Hardraw gespannt und wartete auf seine Antwort.
    Der Kammerdiener nickte und blickte Charles bedrückt an. „Ich war mit Miss Sally zusammen.“
    „Sally?“ Der überraschte Ausruf kam von Catherine.
    „Sally?“ Charles versuchte, sich den gesetzten Hardraw mit der temperamentvollen Sally vorzustellen. Es fiel ihm in der Tat schwer. Sein ordentlicher Kammerdiener in einer Situation, die alles andere als ordentlich war. Zumindest erklärte es jedoch sein plötzliches Interesse an körperlicher Ertüchtigung.
    „Ich verstehe.“ Selbst für Charles war das ein äußerst zurückhaltender Kommentar. „Die ganze Nacht?“
    Hardraw nickte schuldbewusst.
    Nachdenklich betrachtete Charles ihn. Was soll ich tun? Natürlich habe ich dafür zu sorgen, dass es in meinem Haushalt schicklich zugeht. Außerdem besteht kein Zweifel daran, dass ich meine weiblichen Bediensteten vor unerwünschten Annäherungsversuchen schützen muss. Noch vor einigen Tagen hätte ich Hardraw wegen dieses Verstoßes gegen Sitte und Anstand zur Rede gestellt. Wenn ich jedoch daran denke, dass meine eigene Schwester … Immerhin ist Helen jedoch eine Witwe und kann tun, was ihr beliebt .
    „Hardraw, ich muss Sie fragen, welche Absichten Sie Sally hinsichtlich haben.“
    „Oh, die ehrenhaftesten, Mylord!“, beeilte sich der Kammerdiener halb stolz, halb verlegen zu versichern. „Ich muss bekennen, dass ich die innigsten Gefühle für Miss Sally hege.“
    Charles blickte Catherine an, die sich erhob und in ihrem Schlafzimmer verschwand. Einen Augenblick später war durch die geschlossene Tür Schluchzen zu hören. Die Männer warteten schweigend, bis Catherine wieder auf ihrem Stuhl Platz genommen

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