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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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und gemeinsam mit Charles Wache halten. Aber das Kaminfeuer war schon mit Asche bedeckt, und es war kalt im Zimmer. Wahrscheinlich war es besser, im Bett zu bleiben.
    Ehe sie sich entscheiden konnte, war Charles, der wohl gehört hatte, dass sie sich unruhig herumwälzte, zu ihr gekommen. Er setzte sich auf den Bettrand und strich ihr übers Haar. „Kannst du nicht schlafen, Catherine?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe Angst davor einzuschlafen. Hast du schon geschlafen?“
    „Ich habe ein wenig gedöst.“
    Zweifelnd sah Catherine ihn an. „Was bedeutet denn ein wenig?“
    „Nicht viel“, meinte er schmunzelnd.
    Gerade wollte er wieder ihr Haar berühren, da hörten sie ein dumpfes Geräusch im Salon. Charles sprang auf, schnappte sich die Pistole vom Nachttisch und stürmte zur Tür. Er riss sie auf und blieb auf der Schwelle stehen, Catherine unmittelbar hinter ihm.
    Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus und pochte dann umso heftiger, als sie an Charles vorbei in den Salon spähte. Sie bekam weiche Knie. War es denn möglich? Sollte der Mörder etwa bereits im Zimmer sein?
    Im Salon war es dunkel bis auf den Lichtschein, der aus dem Schlafzimmer drang, und das schwache Glimmen der abgeblendeten Laterne. Während Charles die Pistole in der Hand hielt, versuchten beide zu erkennen, was den Lärm verursacht hatte.
    „Nicht doch, Mylord! Es ist alles in Ordnung.“ Der unbeholfene James Benjamin kniete neben einem kleinen umgekippten Tisch. Hastig stellte er ihn wieder auf und sammelte die Figürchen ein, die zu Boden gefallen waren, wobei er es sorgfältig vermied, Charles anzusehen. Die Kerze, die auf dem Tisch gestanden hatte, war beim Umfallen ausgegangen.
    Maidstone stand ebenfalls mit geladener Pistole im Zimmer. Er stieß einen Fluch aus, ehe er sie sinken ließ. „Verdammt, du törichter Kerl! Beinahe hätte ich dich erschossen. Du hast mich so erschreckt, dass ich mindestens um ein Jahr gealtert bin.“
    Erleichtert sank Catherine gegen den Türpfosten. „Was ist geschehen, James Benjamin?“ Charles trat in den Salon.
    „Nun ja, Mylord …“ James Benjamin verzog schuldbewusst das Gesicht, „es tut mir leid. Ich habe dort drüben gelegen.“ Er zeigte auf ein zerwühltes Laken auf dem Teppich. „Dann bin ich im Schlaf zur Seite gerollt und dabei gegen das Tischchen gestoßen.“
    Charles seufzte. „Nun gut, es ist ja nicht so schlimm, außer dass du uns alle zu Tode erschreckt hast. Wir sollten versuchen, noch ein bisschen zur Ruhe zu kommen.“ Nachdem er die Kerze wieder angezündet hatte, legte er Catherine den Arm um die Taille und führte seine Frau zurück ins Schlafzimmer, wo sie sich beide zusammen auf den Bettrand setzten.
    „Hast du dich sehr geängstigt?“ Charles zog sie dicht an sich.
    „Natürlich. Ich muss ständig an ihn denken – gerade hier in unserem Heim, in meinen Räumen.“ Catherine schauderte. „Ich fühle mich nirgendwo mehr sicher.“
    Charles verstand sie nur zu gut. „Ich würde dich ja nach London schicken, aber es ist zu kalt, und außerdem wäre die Reise viel zu lang und zu anstrengend für dich. Du würdest dir womöglich eine Lungenentzündung holen.“ Schützend legte er seine Hand auf ihren Bauch. „Und durch die häufigen Erschütterungen könntest du das Baby verlieren. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um für eure Sicherheit zu sorgen.“
    Catherine lehnte den Kopf gegen seine Schulter. „Das weiß ich doch. Im Grunde bin ich mir sicher, dass wir alles gut überstehen werden. Nur gerade jetzt ist es sehr schwer, tapfer zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so mutlos werden würde.“
    „Sag doch nicht so etwas. Ich habe selbst oft genug erlebt, wie tapfer du bist. Nur das Warten zermürbt dich.“ Charles zeigte auf die Duellpistole auf dem Nachttisch. „Die hier ist für dich. Die andere habe ich neben dem Sofa liegen. Benutze sie, wenn es sein muss. Du darfst nicht davor zurückschrecken.“
    Catherine nickte. „Das werde ich nicht. Nach dem, was er getan hat, glaube ich nicht, dass ich auch nur eine Sekunde zögern würde.“
    „So ist es richtig.“ Charles rückte ihr die Kissen zurecht und küsste Catherine. „Und jetzt musst du endlich schlafen.“
    In den frühen Morgenstunden schlummerte Catherine endlich ein. Sie schlief nicht richtig fest – dafür war sie viel zu angespannt. Beängstigende Traumfetzen drangen immer wieder in ihr Bewusstsein. Schreckliche Bilder wirbelten durcheinander, dazu

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