Historical Exklusiv Band 42
können.“
Madeleine nickte besorgt. Der Arzt warf Devlin einen vielsagenden Blick zu und bedeutete ihm, er solle ihm nach draußen folgen.
„Das Kind hat sehr hohes Fieber“, sagte er zu ihm, nachdem sie das Schlafzimmer verlassen hatten. „Es wird sich erst mit der Zeit zeigen, ob es sich davon erholt.“ Er gab dem Lieutenant ein Päckchen mit verschiedenen Pulvern und erklärte ihm, wie sie einzunehmen waren. „Ich werde morgen wieder nach ihr sehen.“
Devlin drückte dem Mann ein paar Münzen in die Hand, dann begleitete er ihn zur Tür.
„Er hat Ihnen gesagt, dass keine Hoffnung besteht, richtig?“, fragte Madeleine, als Devlin zu ihr zurückkam.
„Die Wahrheit ist, er hat nichts in dieser Art gesagt“, antwortete er und versuchte ein Lächeln. „Er hat mir einige Pulver gegeben und mir erklärt, wie sie gemischt werden müssen. Morgen kommt er wieder her und sieht nach ihr.“
„Dann wird sie nicht sterben?“ Ihre Stimme zitterte.
Devlin stellte sich zu ihr und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Sie wird genesen. Sie sind übermüdet. Kommen Sie, setzen Sie sich. Ich bin mir sicher, Sie haben nichts gegessen.“ Er brachte ihr einen Stuhl. „Wo sind Ihre Freundin und Bart hin?“
„Sie heißt Sophie, Lieutenant.“
„Und ich heiße Devlin.“ Mit der Fingerspitze tippte er leicht auf ihre Nase, dann sah er zu dem kleinen Mädchen. „Das Kind wird sicher ruhig schlafen.“
„ Das Kind heißt Linette.“
„Ich weiß“, gab er zurück. In diesem Moment hörte er die Tür zufallen, woraufhin er nach nebenan ging. Bart war soeben hereingekommen und trug verschiedene Holzteile.
„Was ist denn das?“, fragte Devlin verwundert.
Bart räusperte sich. „Ich war so frei, ein Bett für das Kind aufzutreiben, außerdem einen Schaukelstuhl. Die arme Kleine muss ja irgendwo schlafen.“
Devlin musste lächeln, da er von selbst nicht auf diese Idee gekommen wäre. Bart dagegen war ein praktisch denkender Mann. „Gut gemacht, mein Freund.“
„Ein Bett für Linette?“, fragte Madeleine, die in der Türöffnung stand.
„Aye, Miss. Und ein Schaukelstuhl, um sie zu wiegen.“
Sie sah Bart fast so an, als würde sie ihn verehren. Devlin spürte, wie ihm heiß wurde. O Gott, er war eifersüchtig … auf Bart. Er wollte, dass Madeleine nur ihm dankbar war, niemandem sonst.
„Du kannst das Bett für den Augenblick in unserem Zimmer aufbauen, Bart“, sagte er.
Sophie kam aus dem Raum, in dem Bart schlief. „Kann ich dir helfen, Maddy? Was soll ich tun?“
„Bereiten Sie für Madeleine etwas zu essen zu“, entschied Devlin und brachte sie zu dem kleinen Tisch, setzte sich ihr gegenüber hin und schenkte ihr ein Glas Portwein ein. „Das wird Sie wieder ein wenig zu Kräften bringen.“
Er war ihr so nah, dass Madeleine wieder den Duft wahrnahm, der sie in seinem Bett umgeben hatte. Die Falten in seinem Gesicht waren nun deutlich zu sehen und zeugten von den Jahren auf dem Schlachtfeld. Ihr Herz machte einen Satz. Er war dem Mann in ihren Träumen viel zu ähnlich.
„Trinken Sie“, forderte er sie auf und reichte ihr das Glas.
Madeleine gehorchte. Das süßliche Getränk wärmte ihre Kehle, doch Devlins Besorgtheit machte ihr Angst. Der Doktor musste ihm etwas Unheilvolles gesagt haben.
Er sprach weiter mit sanfter Stimme auf sie ein. „Wir werden Ihr Kind in das Bett legen, sobald Bart es zusammengebaut hat. Sophie kann sich um die Bettwäsche kümmern. Und Sie, Madeleine, müssen versuchen, zumindest ein wenig zu essen.“
Es dauerte nur wenige Minuten, dann ließ Bart sie wissen, dass das Bett bereit sei. Madeleine legte Linette hinein und deckte sie zu, schließlich kehrten sie an den Tisch zurück, auf den Sophie eben einen Teller mit einer dicken Scheibe Brot mit Käse gestellt hatte.
Madeleine aß, einfach weil sie nicht wusste, was sie sonst hätte tun sollen.
Als der Abend anbrach, entzündete Devlin die Kerzen im Schlafzimmer, um die Schatten zu vertreiben, die sich mit Einsetzen der Dämmerung breitgemacht hatten. Im sanften Schein des Kerzenlichts wirkte Madeleine sehr verwundbar, wie sie so neben Linettes Bett saß. Den ganzen Tag über war sie dem Mädchen kaum einmal von der Seite gewichen, doch es war ihr nicht zu verdenken. Die kleine Linette war ein reizendes Kind, und es schmerzte, sie leiden zu sehen.
„Gehen Sie heute Abend aus, Mylord?“, fragte Madeleine auf einmal.
Er stützte sich auf den Armlehnen ihres Stuhls ab und beugte sich
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