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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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über sie. „Ich heiße Devlin.“
    „Also gut. Devlin.“ Sie sah wieder zu ihrer Tochter.
    „Wie könnte ich ausgehen, wenn unser Kind krank ist?“, gab er zurück und zog für sich einen Stuhl heran.
    „Sie sind nicht verpflichtet, mir Gesellschaft zu leisten. Ich werde Sie nicht davon abhalten, wenn Sie ausgehen wollen.“
    „Unsinn“, meinte er.
    Langsam wippte sie auf ihrem Schaukelstuhl vor und zurück. Devlin wünschte, er könnte sie davon überzeugen, dass alles gut ausgehen würde. Den ganzen Tag über hatte er es versucht, aber sie wollte seinen Beteuerungen nicht glauben.
    Von nebenan hörte er Barts tiefe Stimme und musste verstohlen lächeln. Dass der alte Sergeant von einer so zierlichen Frau angetan war, empfand Devlin einfach nur amüsant, da sie so gar nicht zu ihm zu passen schien.
    „Devlin?“ Madeleines Stimme war kaum lauter als ein Wispern. „Ich habe Ihnen noch gar nicht gedankt … dafür, dass Sie den Doktor holten, und dafür, dass … dass wir bleiben dürfen.“
    „Verdammt, Madeleine. Haben Sie gedacht, ich würde Sie zu Farley zurückschicken?“
    „Nein, natürlich nicht“, rief sie erschrocken aus.
    „Natürlich nicht.“ Er strich über ihre Wange, dann lehnte er sich zurück, bis er seinen Stuhl nur noch auf den hinteren zwei Beinen balancierte. „Wie zum Teufel sind Sie überhaupt an diesen Farley geraten? Sie sind doch viel zu jung.“
    „Ich bin alt genug“, widersprach sie.
    „Unsinn, Sie haben gerade mal die Schule hinter sich.“
    Sie warf ihm einen beleidigten Blick zu. „Ich bin achtzehn.“
    „Achtzehn?“ Devlin erschrak so sehr, dass er beinahe mit seinem Stuhl nach hinten gekippt wäre. Linette regte sich im Schlaf und gab einen Laut von sich.
    „Schhht“, machte Madeleine und streichelte das Kind, um es zu beruhigen.
    „Mein Gott“, flüsterte er ungläubig. „Wie alt waren Sie, als ich zu Ihnen kam?“ Er konnte es selbst ausrechnen, doch er wollte das Ergebnis nicht wahrhaben.
    „Ich war fünfzehn.“
    „Verdammt!“, zischte er. „Dieser Mann ist ein verkommenes Subjekt.“ Aber Devlin hatte ebenfalls mit ihr das Bett geteilt. War er dann nicht genauso verkommen?
    Sie sah ihn von der Seite an. „Sie halten mich für das unglückselige Opfer, Devlin. Stellen Sie mich nicht als so gut hin.“
    „Sie haben sich ihm sicher nicht freiwillig angeschlossen.“ Nein, das würde er ihr nicht abnehmen.
    „Ist das in irgendeiner Weise eine Angelegenheit, die Sie betrifft, Mylord?“
    „Nicht im Geringsten“, entgegnete er. Dennoch würde ihn das nicht davon abhalten, der Sache auf den Grund zu gehen. „Warum haben Sie sich diesem verlogenen Lump angeschlossen?“
    Sie seufzte. „Das ist eine unerfreuliche Geschichte, die kaum jemanden interessieren würde.“
    „Mich schon“, beharrte er.
    „Wie Sie meinen, Mylord.“ Madeleine hielt kurz inne und strich über Linettes Haar. „Er verführte mich, mein Ruf war ruiniert. Was hätte ich noch machen sollen?“
    Aus ihrem Mund klang es derart belanglos, als habe ihr Kleid einen Fleck abbekommen. Dabei war Farley gut und gerne vierzig. Ein so junges Mädchen zu verführen, das … das war abscheulich! Devlin hätte sie schon damals vor diesem grässlichen Leben bewahren sollen.
    Sie zog Linettes Bettlaken zurecht, wobei die hinter ihr stehende Kerze ihr Profil als Silhouette zeigte. Beim Anblick ihrer Schönheit stockte ihm einmal mehr der Atem, doch dann besann er sich eines Besseren. Das Leben ihres Kindes war in Gefahr, und er durfte in einem solchen Moment nicht darüber nachdenken, wie schön sie war und was er am liebsten mit ihr gemacht hätte.
    „Sie wird genesen, Madeleine“, versicherte er ihr. „Sie müssen keine Angst haben.“
    Eine Weile schaukelte sie mit ihrem Stuhl vor und zurück, dann auf einmal fragte sie: „Devlin, glauben Sie, Gott bestraft die Sünder?“

4. KAPITEL
    P lötzlich wurde Devlin wach und schreckte hoch. Er war auf seinem Stuhl eingeschlafen. Die Kerzen waren längst erloschen, und durch die Fenster drang der erste Vorbote der Morgendämmerung ins Zimmer. Madeleine saß da und hielt ihre reglose Tochter in den Armen.
    „Mein Gott, ist sie …?“ Nein, er konnte es nicht aussprechen.
    „Sie schläft.“
    Devlin hatte das Gefühl, als sei ihm das Herz für einen Augenblick stehen geblieben.
    „Sie hat das Fieber überwunden“, fuhr sie leise fort. „Ich dachte, ich würde sie verlieren. Verdient hätte ich das.“
    „Unsinn.“ Erleichtert streckte

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