Historical Exklusiv Band 42
er sich. „Dann hat sie ihre Erkrankung überstanden?“
Madeleine nickte, Tränen liefen ihr über die Wangen.
Während sie voller Angst Wache gehalten hatte, war er einfach eingeschlafen. Was war er doch für ein nutzloser Trunkenbold! Er stand auf und strich behutsam über das dunkle Haar des Mädchens, dann gab er der Mutter einen Kuss auf die Stirn. „Jetzt können Sie sich auch zur Ruhe legen. Ab ins Bett, Madeleine. Das Kind kann bei uns schlafen.“
Er half ihr aufzustehen und führte sie zum Himmelbett, woraufhin sie ihn ansah, als wolle sie protestieren.
„Denken Sie bloß nichts Falsches“, meinte er grinsend. „Ich bin viel zu müde, um mich jetzt noch meiner Kleidung zu entledigen, und Ihnen geht es nicht anders. Wir werden alle Formen des Anstands wahren.“
Madeleine zog ihre Schuhe aus und legte Linette aufs Bett. Devlins Stiefel lagen bereits in irgendeiner Ecke, ebenso die Jacke und die Weste. Er schlug die Bettdecke auf, damit Madeleine sich hinlegen konnte. Nachdem er selbst im Bett lag, zog er sie an sich, dann war er auch schon eingeschlafen.
Als Madeleine viel später aufwachte, war ihr sofort klar, dass sie allein im Bett lag.
Wo war Linette?
Mit einem Satz war sie aus dem Bett und lief ins Nebenzimmer, wo sie ihre Tochter entdeckte: Devlin hatte sie auf dem Schoß, und sie zog an seiner Nase. Er drehte den Kopf zur Seite, um einem weiteren Angriff zu entgehen, dabei entdeckte er Madeleine. „Oh, guten Morgen, Schlafmütze.“
„Daddys Nase!“, rief die Kleine, die mit ihm am Frühstückstisch saß.
„Möchten Sie auch etwas essen, Miss?“, fragte Bart und zog für sie einen Stuhl zurück.
Sophie hatte auf einem Stuhl auf der Seite des Tischs Platz genommen, die der Kochnische zugewandt war. Sie wirkte noch zierlicher und kindlicher als am Tag zuvor. Auf einmal sprang sie von ihrem Platz auf und verschwand in die Spülküche.
„Unser Mädchen hat sich prächtig erholt, nicht wahr, Maddy?“
Devlin zu hören, wie er „unser Mädchen“ sagte, ließ ihr Herz einen Satz machen. Ihr entging auch nicht, mit welch vertrautem Tonfall er sie Maddy nannte.
„Sie macht einen guten Eindruck“, pflichtete sie ihm bei.
„Mama!“, rief Linette und kletterte in aller Eile von Devlins Schoß, um zu Madeleine zu laufen. „Hab Daddys Nase“, erklärte sie stolz.
„Das habe ich gesehen, mein Liebling.“ Sie küsste ihre Tochter auf den Kopf, dann fühlte sie ihre Stirn, die wieder normale Temperatur hatte.
Bart trug ein Tablett mit einer Teekanne herein, Sophie brachte einen Teller mit Biskuits. Der Sergeant goss Madeleine eine Tasse ein. „Möchtest du auch Tee, Dev?“
Devlin nickte und sah zu Madeleine. „Maddy, wie sehen Sie aus? Dieses schreckliche Kleid.“
Sie senkte den Blick und betrachtete die zerknitterte rote Seide.
„Soll Bart Ihnen ein Bad einlassen? Wir haben hier doch irgendwo eine Wanne, oder, Bart?“
„Ich glaube, ja“, erwiderte der und holte den Zuber, um ihn in das Schlafzimmer zu tragen. Sophie setzte bereits den Wasserkessel auf, obwohl Madeleine noch nicht mal wusste, ob sie überhaupt baden wollte.
Bart und Sophie trugen im Wechsel Eimer zur Wanne und füllten sie auf, und sogar Linette half mit, auch wenn aus dem kleinen Krug mehr Wasser auf dem Boden als in dem Zuber landete. Nur Madeleine durfte nicht mithelfen, doch sie fühlte sich unbehaglich, weil sie nicht fand, dass sie so verwöhnt werden sollte.
Schließlich zogen sich Bart und Sophie mit Linette zurück, lediglich Devlin blieb bei ihr. In diesem Augenblick verstand sie.
„Soll ich für Sie die Kammerzofe spielen?“, fragte er mit samtweicher Stimme, während er die Tür schloss.
Der Zeitpunkt war gekommen, um sich bei ihm erkenntlich zu zeigen. Farley hatte ihr beigebracht, wie sie das bewerkstelligen musste.
Sie warf Devlin einen ernsten Blick zu, dann ging sie langsam zur Wanne. „Wie Sie wünschen, Sir.“
Wie eine Katze auf der Jagd pirschte er sich an sie heran, während sie ihm den Rücken zuwandte und ihre Locken hochhob, damit er mit flinken Fingern die Schnüre ihres Kleids aufziehen konnte. Sie erinnerte sich daran, wie er das vor vielen Jahren schon einmal gemacht hatte – obwohl sie zugegebenermaßen etwas nachhelfen musste –, und ihr ganzer Körper schien seinen Widerstand zu verlieren. Im nächsten Moment spürte sie, wie er die Hände unter das Kleid schob und über ihre Haut gleiten ließ.
Der zerknitterte Seidenstoff sank zu Boden, und nun war
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