Historical Exklusiv Band 42
entgegengefiebert, seit ich dich in Harlands Atelier das erste Mal gesehen habe.“
„Hast du?“ Talitha schnappte nach Luft, dann schlang sie die Arme um seinen Hals und ließ sich durch beide Ankleidezimmer hindurch in sein Schlafzimmer tragen.
„Hrrm.“ Nick brachte nur ein erregtes kehliges Knurren zustande, das ein Echo durch ihren Körper schickte. „Und dein Haar …“ Er stellte sie auf die Füße, zog an dem Band, das ihr Haar zurückhielt, und strich die offene Fülle mit beiden Händen über ihre Schultern nach vorn. „Dieser Jasminduft hat mich verfolgt.“ Er barg das Gesicht in ihren Haaren, und Talitha spürte, wie die warme, sinnliche Seide seines Morgenmantels über ihren nackten Leib glitt. Sie erschauerte, und sofort nahm Nick ihr Gesicht in beide Hände und sah sie durchdringend an.
„Frierst du? Nein? Hast du Angst?“
„Hm, ein wenig“, gab Talitha zu. Nick war so männlich, so besitzergreifend.
„Hat Tante Kate etwas zu dir gesagt?“
„Nur, dass ich beruhigt sein könnte. Du wärst zu erfahren, als dass du Fehler machen könntest.“
„So, hat sie das gesagt?“ Nick war empört. „Und – bist du beruhigt?“
„Nicht so richtig.“
„Dann lass mich dir versichern, Tallie, dass ich keine Erfahrung damit habe, mit Jungfrauen ins Bett zu gehen. Du bist die erste und wirst die einzige bleiben. Also werden wir uns gemeinsam durchschlagen und uns mit vereinten Kräften bemühen, keine Fehler zu machen.“ Ein unterdrücktes Prusten war ihre Antwort, und er lächelte. „Schon besser. Also, wo waren wir stehen geblieben?“
Zum Glück war das lediglich eine rhetorische Frage, denn Talitha wäre sicher keine passende Antwort eingefallen. Sie kuschelte sich näher an ihn, als wollte sie ihre Nacktheit unter seinem Morgenmantel verbergen, und stellte erstaunt fest, dass ihre Finger einen eigenen Willen entwickelten und den Gürtel entknoteten. Das Gewand teilte sich, und sie schmiegte sich an ihn.
Die plötzlichen Sinneseindrücke ließen Talitha erstarren, gleichzeitig erinnerte sie sich an das Gefühl, als sie in seinem Bett aufgewacht war und in seinen Armen gelegen hatte. Einen Moment war sie verwirrt; im Stehen fühlte sich sein Körper anders an. Sie konnte ihren Kopf an seine Schulter legen und mit den Lippen seinen Hals streifen, seinen kräftigen Puls fühlen. Die Härchen auf seiner Brust rieben sich an ihrer zarten Haut, und sie erschauerte. Sie bewegte sich leicht, dann hielt sie den Atem an und hörte sein unterdrücktes Keuchen.
So eng aneinandergepresst war seine Erregung unmissverständlich zu spüren.
„Tallie“, murmelte Nick in ihr Haar.
„Mmm?“
„Lass mich dich küssen.“ Sie legte den Kopf zurück. Seine Hände schoben ihr die Überreste ihres Batisthemdes von den Schultern. Flüsternd glitt der feine Stoff zu Boden. Nick beugte sich über sie und fand ihren Mund. Talitha reagierte augenblicklich, öffnete sich ihm, gab den fordernden Lippen und der Zunge nach, bis ihr dies schließlich nicht mehr genug war, bis das schmerzende, pulsierende Gefühl in ihrem Inneren so überwältigend wurde, dass sie sich nicht länger vormachen konnte, nicht zu wissen, was geschah.
Nick spürte die Veränderung in ihr. Er hob sie hoch und legte sie auf sein Bett. Mit einer fließenden Bewegung war er aus seinem Gewand geschlüpft und lag neben ihr.
Talitha schluckte und bemühte sich, wieder zu Atem zu kommen, den Ansturm der Gefühle zu bezwingen, der in ihr tobte. Dann sah sie in Nicks Augen, und die Erde hörte auf, sich zu drehen. Sie hatte geglaubt, alles in ihnen gesehen zu haben. Sie hatte dort Bewunderung, Verlangen und Liebe entdecken können. Doch was sie nun erblickte, nahm ihr den Atem. Zu all diesen Gefühlen kamen jetzt noch Ehrfurcht hinzu, Zärtlichkeit, Kraft und eine schmerzliche Verletzlichkeit.
„Ich liebe dich“, flüsterte er.
„Ich liebe dich auch“, antwortete sie. Die Verletzlichkeit schwand und gab den Blick frei auf die schwelenden Feuer des Hungers. Und plötzlich wollte sie nicht mehr, dass er sie wie ein zartes Püppchen behandelte. Von Leidenschaft überwältigt, hauchte sie: „Liebe mich, Nick. Ich zerbreche nicht.“
Doch selbst dann noch war er behutsam, zurückhaltend. Sie lernte, sich ihm hinzugeben, seinen wissenden Händen, seinem Mund, der Hitze und Kraft seines Körpers, bis sie sich ihm in flehentlicher Sehnsucht entgegenreckte. Als er in sie eindrang, brannte Talitha bereits so vor Lust, dass sie den kurzen
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