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Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
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in wenigen Stunden bemerkbar machen – und ich kann mir nicht vorstellen, dass Lady Harcourt mir verzeihen würde, wenn ich sie überginge. Nein, Mrs Benedict, ich habe da eher an … Sie gedacht.“
    Die letzten Worte wurden geäußert, als sie aus dem Flur in die große Eingangshalle traten.
    „An mich!“ Ungläubig sah die Haushälterin ihn an und blieb abrupt stehen. „Ich bin doch keine Dame, ich kann mich doch nicht mit der Herrschaft an den Tisch setzen. Ich bin Dienstbotin, Sir, und zwar eine gute. Ich wüsste nicht … das heißt, ich kann kein Gespräch mit dem Erben eines Herzogs führen.“
    „Unsinn“, wiegelte Ash ab. „Genau das haben Sie doch die letzte halbe Stunde gemacht. Sie haben die Dalrymples beobachtet, nicht wahr?“
    Auf ihr schwaches Nicken lächelte er. Sie war schon geneigt, ihn zu mögen, so zögernd das Gefühl auch sein mochte. Nun war es an der Zeit, dieses zarte Pflänzchen zu hegen.
    Er hörte ein Geräusch von oben, als würde eine Tür geschlossen. Kurz darauf waren auf dem Flur oben leise Schritte zu hören. Ihm stellten sich die Nackenhaare auf.
    „Kann ich Ihnen ein Geheimnis anvertrauen? Sicher kennen Sie die Familiengeschichte – dass es zwischen den Turners und den Dalrymples böses Blut gegeben hat und meine Brüder und ich in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen sind.“
    Sie schnaubte empört und wandte den Kopf ab. „In unserem Haushalt wird nicht über die Herrschaft geklatscht. Dafür sorge ich. Wenn Ihnen derartiges Gerede zu Ohren kommt, beachten Sie es bitte nicht. Kommen Sie nur gleich zu mir, ich ziehe den Schuldigen dann zur Rechenschaft.“
    „Oh, nein. Ich werfe Ihnen nicht vor, dass Sie geklatscht hätten. Aber vielleicht haben Sie hin und wieder etwas über die vom Schicksal weniger begünstigten Verwandten gehört?“ Er schenkte ihr sein schmeichelndstes Lächeln, und sie wurde weich.
    „Vielleicht“, räumte sie ein.
    „Die Wahrheit ist die, ich fühle mich manchmal bei Dienstboten wohler als bei Angehörigen meines eigenen Standes. Dieser Wechsel kam für mich sehr plötzlich. Jemand wie Sie könnte eine Menge Gutes für jemanden wie mich bewirken. So, wie ich es sehe, sind Sie kaum eine Dienstbotin. In Wirklichkeit sind Sie doch eher die wahre Hausherrin.“
    „Also.“ Mrs Benedict sonnte sich ein wenig in seinem Lob. Ash schenkte ihr noch ein Lächeln, und sie erwiderte den Blick. Sie wirkte leicht ermutigt.
    „Ihre Manieren sind ausgezeichnet, Ihre Aussprache präzise. Sie unterscheiden sich gar nicht so sehr von einer Dame – Sie führen den Haushalt, sorgen dafür, dass alles getan wird, damit Ihr Herr es bequem hat. Der einzige Unterschied zwischen Ihnen und einer Lady ist der, dass Sie Lohn erhalten.“ Sie sah ihn mit großen Augen an; um ihre Lippen spielte ein leises Lächeln. Er konnte beinahe spüren, wie sie sich seinem Willen beugte – obwohl eine Haushälterin in einem so großen Anwesen, mit so vielen Dienstboten unter sich, beträchtliche Charakterstärke besitzen musste.
    Er war immer überrascht, wenn er andere Kaufleute darüber klagen hörte, wie schwierig es sei, Dienstboten auf Linie zu halten oder fleißige Buchhalter zu finden. Ash hatte nie Probleme, die Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was er wollte.
    Wenn man den Leuten Komplimente machte, neigten sie dazu, einen zu mögen. Wenn man ihnen etwas anvertraute, neigten sie ihrerseits dazu, einem zu vertrauen. Und wenn man sie um Hilfe bat, hatte man sie endgültig auf seiner Seite. Natürlich war es auch hilfreich, dass Ash tatsächlich fast jeden mochte. Die Leute spürten das; es war genauso gut wie der Hauptschlüssel am Schlüsselring der Haushälterin: Dieser Wesenszug öffnete einem die Herzen auch der bockigsten Zeitgenossen.
    „Eine Dame? Ich?“ Sie fasste nach einer grauen Locke und drehte sie um den Finger. „Na, hören Sie mal.“ Ihre Worte sagten: Hören Sie bloß auf mit dem Unsinn. Doch sie lächelte und strafte ihren Protest damit Lügen.
    Die Schritte, die er vorhin auf dem oberen Flur gehört hatte, hatten die Treppe erreicht. Er spürte, wie sie näher kam, spürte das prickelnde Bewusstsein ihrer Nähe. Er drehte sich nicht zu ihr um.
    „Also“, fuhr Ash fort und sah Mrs Benedict direkt an, „es wäre eine große Hilfe für meinen Bruder und mich, wenn Sie sich zum Dinner mit uns an den Tisch setzen würden. Sie bewahren uns vor zahllosen Männerdiskussionen. Allein durch Ihre Anwesenheit bringen Sie mir bei, was ich wissen

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