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Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
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pirschten sich an, jeder trug einen Lederbeutel über der Schulter.
    Sie waren Tunichtgute, auch wenn sie erst vierzehn waren. Der Clanführer hatte sie bereits mehrmals ermahnt, keinen Unfug anzustellen. Gerade wollte Quin losrennen, als der erste Stein flog.
    Das Geschoss traf Brenna an der Schläfe, und ein weiterer von Ulat geworfener Stein riss ihr die Wange auf. Brenna schrie und schirmte ihren Kopf mit den Händen ab. Blut lief ihr übers Gesicht. Quin schoss aus dem Gebüsch. Der Drang, sie zu beschützen, tilgte jeden Gedanken an seine eigene Sicherheit. Ohne Rücksicht auf die durch die Luft sausenden Steine stellte er sich vor Brenna.
    „Hurenbrut!“, höhnte Ulat und warf einen weiteren Stein. Quin fing ihn auf und schleuderte ihn zurück.
    Gleich darauf nahm er seinen Bogen und legte einen Pfeil an. „Packt euch!“, rief er warnend und zog die Sehne durch. „Oder dies sind die letzten Steine, die ihr je geworfen habt.“
    Ulat stierte ihn an, wie um zu ergründen, ob Quin Ernst machen würde. Quin schoss, und der Pfeil bohrte sich genau vor dem Jungen in die Erde. Die Warnung war unmissverständlich. Er legte einen weiteren Pfeil an und musterte die Bengel abwartend.
    Nie zuvor hatte er eine solche Wut auf so dumme Jungen verspürt. Aber seine Drohung wirkte. Sie ließen die Wurfgeschosse fallen und flohen. Quin hielt die Bogensehne gespannt, bis sie außer Sicht waren.
    Zusammengekrümmt lag Brenna zu seinen Füßen, hielt den Kopf gesenkt und weinte. Blut rann ihr über die Schläfe. Ohne etwas auf ihre Einwände zu geben, hob Quin sie hoch. „Ich bringe dich nach Hause.“
    Sie wog kaum mehr als eine Feder, und als er sah, was die Rüpel ihr angetan hatten, wallte die Wut umso heißer in ihm auf. Fluchend hielt er sich vor, dass er den Angriff hätte vorhersehen müssen.
    Die Kate war verwaist, als er Brenna hineintrug. Quin legte sie auf einer fellbedeckten schmalen Liege ab und goss kaltes Wasser in eine Schüssel.
    „Nicht“, flüsterte Brenna und hielt sich den Kopf. „Du musst verschwinden. Mutter darf dich hier nicht finden.“
    An ihrer Stirn bildete sich eine Beule. Mit einem feuchten Tuch betupfte Quin sachte die klaffende Wunde an ihrer Schläfe. „Sie haben dir wehgetan.“
    Sie nahm ihm das Tuch ab und erwiderte seinen Blick. „Ich bin in Ordnung. Aber du musst gehen.“
    „Ich werde es Lughan sagen.“ Lughan Ó Neill war das Clanoberhaupt. „Er wird die Jungen bestrafen.“
    Brenna schüttelte den Kopf. „Es war nicht das erste Mal. Und vermutlich auch nicht das letzte.“
    „Falsch.“ Er beugte sich vor, damit sie den erbitterten Zorn erkannte, der ihn gepackt hatte. „Denn eins kann ich dir versprechen, Brenna. Dies war das letzte Mal, dass irgendwer dir etwas angetan hat.“
    Was genau ihn anzog – ihr unschuldiger Liebreiz oder ihre Schutzlosigkeit –, vermochte er nicht zu sagen. Aber er würde nicht zulassen, dass sie Schmähungen oder gar körperlichen Schaden ertragen musste. Nur wegen ihrer Mutter.
    „Ich werde die Heilerin herschicken“, bot er an.
    „Nicht nötig, es ist nicht so schlimm.“ Brenna versuchte zu lächeln, doch es blieb maskenhaft.
    Quin nahm ihre Hand in seine. Ihre Haut war schwielig und rau vom Spinnen und Weben. „Ich werde auf dich aufpassen.“
    Und das hatte er getan. Während der vergangenen drei Jahre hatte er über sie gewacht und jeden Mann in der Wallburg wissen lassen, dass sie unter seinem Schutz stand.
    Dann hatte er eines Morgens ein Bündel vorgefunden. Was er zunächst für eine Decke gehalten hatte, hatte sich beim Aufklappen als Segel für sein Boot entpuppt. Quin hatte die Stärke geprüft und festgestellt, dass das Segel aus allerfeinstem Tuch gefertigt war. Es würde selbst Stürmen standhalten und sein Boot so weit tragen, wie er zu segeln wagte.
    Brenna hatte es für ihn gemacht. Sie hatte gewusst, dass sie ihm keinen größeren Schatz hätte schenken können.
    An jenem Tag hatte er sich geschworen, dass Brenna Ó Neill einst ihm gehören würde.

7. KAPITEL
    D iese Narbe ist allein meine Schuld“, sagte Quin, während er mit den Fingerknöcheln darüberstrich. „Sie haben dir wehgetan.“
    So nah war seine Stimme ihrem Ohr, dass Brenna erschauerte. Sie spürte Quins Atem warm auf ihrer Haut. Wenn er seinen Kopf nur um wenige Zoll drehte, würde er mit den Lippen die ihren berühren.
    In ihr rangen Sehnsucht und Entschlossenheit miteinander. Sie öffnete die Augen und stand auf. „Manchmal tun Jungen eben

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