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Historical Gold Band 261 (German Edition)

Historical Gold Band 261 (German Edition)

Titel: Historical Gold Band 261 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Kat Martin
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gegangen, aber sie wollte, dass ich hierbleibe und auf den Jungen aufpasse.“
    Natürlich wollte sie das. Sie liebte ihren Sohn. Und die Gefahr, in der Jared schwebte, war größer denn je. „Wie lange ist es her, seit sie fort ist?“
    „Nicht länger als eine halbe Stunde. Sie hat einen der Diener mitgenommen.“
    Reese war nur wenig erleichtert. Er wusste nicht, ob Bartel Van Meer Zeuge eines Mordes geworden war oder um was für eine Art Mann es sich bei ihm überhaupt handelte. Er wusste nur, dass irgendetwas schiefgehen und Elizabeth sich in Gefahr befinden konnte.
    Er ging in sein Arbeitszimmer und öffnete die untere Schublade seines Schreibtisches. Den schweren Revolver, den er während seiner Zeit bei der Armee benutzt hatte, ließ er liegen. Stattdessen griff er nach einer kleinen fünfschüssigen Taschenpistole und schob sie in seinen Rock.
    Statt zu seiner Kutsche zurückzugehen, die noch immer vor dem Haus stand, ging er zu den Stallungen. Mit dem Pferd würde er schneller sein. Sein Bein war mit jedem Tag kräftiger geworden, und obwohl er damit ein gewisses Risiko einging, glaubte er, dass es am besten war zu reiten.
    „Sattel mir ein Pferd“, sagte er dem Burschen, als er den Stall erreichte. „Das ruhigste.“ Es gab natürlich Kutschpferde, aber auch einige Reitpferde, die für die Dienstboten da waren.
    „Jawohl, Mylord.“ Der Bursche beeilte sich, und nach ein paar Minuten kam er mit einem sanft wirkenden Wallach zurück. Reese ließ sich von dem Burschen in den Sattel helfen.
    Verdammt, es fühlte sich gut an, wieder auf einem Pferd zu sitzen. Er bewegte das Bein, prüfte, ob ihm die Muskeln gehorchten, und spürte, dass er mehr Kontrolle besaß als bei den letzten Malen, als er geritten war. Er neigte den Kopf, als er durch das Stalltor ritt, dann trieb er das Pferd an und ritt über den gepflasterten Weg.
    Er benutzte jede Abkürzung, die er kannte, damit der Weg von Mayfair nach Vauxhall so kurz wie möglich war. Trotzdem war das Haus von Bartel Van Meer ein gutes Stück entfernt, und Elizabeth hatte einen beträchtlichen Vorsprung.
    Bei dem Gedanken an sie schlug sein Herz schneller. Inzwischen musste sie Van Meer erreicht haben, und er wusste nicht, was der für ein Mann war.
    Er war besorgt, was der Holländer tun würde, wenn seine tapfere kleine Frau auf einmal vor seiner Tür stand.

29. KAPITEL
    D a der Kutscher sich einmal verfuhr, dauerte es etwas länger als erwartet, bis Elizabeth Lambeth erreichte, aber schließlich traf sie dort ein.
    Einige der Gebäude entlang der Straße waren verfallen, aber die Häuser in der Worring Street waren gepflegt, fast alle aus Stein gebaut und hübsch anzusehen. Vor einem zweistöckigen Gebäude, aus dessen Fenstern Licht auf die Straße fiel, hielt die Kutsche an, und der Diener sprang herunter, um ihr die Tür zu öffnen.
    „Warten Sie hier auf mich“, sagte Elizabeth, als sie die Kutsche verließ. „Wenn ich in einer halben Stunde nicht wieder da bin, fahren Sie zurück und holen Seine Lordschaft.“
    Der junge Diener nickte eifrig. „Wie Sie wünschen, Mylady.“
    Sie ließ ihn stehen und war froh über die Gewissheit, dass die beiden auf sie warteten, doch unsicher, wie sie ihr wohl helfen sollten, wenn es wirklich Schwierigkeiten geben sollte.
    Sie holte tief Luft und klopfte energisch an die Vordertür. Gleich darauf wurde von einer älteren Haushälterin geöffnet, die sie misstrauisch ansah.
    „Kann ich Ihnen helfen?“
    „Mein Name ist Elizabeth Dewar“, sagte sie und verzichtete auf ihren Titel, um den Mann nicht einzuschüchtern, dessen Hilfe sie brauchte. „Ich würde gern mit Mr Van Meer sprechen.“
    Die Haushälterin musterte sie vom Scheitel bis zur Sohle, betrachtete die teure Kleidung, die zwar schlicht geschnitten, aber aus sehr feinen Stoffen gearbeitet war. Der Kragen aus Silberfuchs am Hals ihres wollenen Umhangs schien schließlich den Ausschlag zu geben.
    „Ich werde nachsehen, ob er da ist.“ Die untersetzte Frau ließ sie an der Tür stehen und eilte ins Innere des Hauses, um mit Van Meer zu sprechen.
    Durch den Türspalt sah Elizabeth zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, die lachend die Treppe hinaufliefen. Eine zierliche Frau, offensichtlich ihre Mutter, folgte ihnen lächelnd.
    Elizabeth fühlte einen Stich im Herzen. Jared war ungefähr im selben Alter wie der Junge, den keine der Sorgen zu quälen schien, mit denen ihr Sohn belastet war.
    In diesem Augenblick kehrte die Haushälterin zurück.

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