Historical Gold Band 261 (German Edition)
konnte.
Am gestrigen Abend, als sie der Gruppe entflohen und nach dem Dinner zum See spaziert waren, hatte er ihr Kleid geöffnet, sie gestreichelt und geküsst, ihre Brüste entblößt, bis Trudie das Gefühl gehabt hatte, vor Lust den Verstand zu verlieren. Nur um dann erleben zu müssen, dass er das Spiel wieder abrupt abbrach, weil er ihrem Schwager versprochen hatte, bei einer Partie Whist mitzuspielen!
Als Trudie wieder allein in ihrem Schlafzimmer war, hatte sie beschlossen, dass diese Vereinbarung einfach nicht mehr derart unbefriedigend weitergehen konnte …
„Würdest du mir bitte ein Handtuch bringen, Rose?“, bat Trudie am nächsten Morgen. Geschützt von einem Wandschirm, der eine Ecke ihres Schlafzimmers abtrennte, saß sie in einem Badezuber und runzelte die Stirn, als auf ihre Frage hin keine Reaktion erfolgte.
„Rose?“, rief sie noch einmal. Als sie wenige Augenblicke zuvor gehört hatte, wie die Tür zu ihrem Schlafzimmer leise geöffnet und dann wieder geschlossen wurde, hatte sie angenommen, das wäre ihre Zofe gewesen, die das pfirsichfarbene Kleid gebügelt hatte, das sie heute tragen wollte.
„Ich fürchte nein, Liebste“, erwiderte Bastian mit belegter Stimme. „Aber ich werde dir mit Vergnügen ein Handtuch reichen, wenn du das möchtest“, fügte er hinzu.
„Bleib genau da, wo du bist!“, befahl ihm Trudie scharf, als sie sich beim Klang seiner Stimme erschrocken aufsetzte. Sie hielt sich überflüssigerweise ein kleines Waschtuch vor die bloßen Brüste. Etwas Wasser schwappte über den Rand des Zubers. „Was um alles in der Welt soll das bedeuten? Warum kommst du um diese frühe Stunde in mein Schlafzimmer?“, stieß sie anklagend hervor. Zweifellos war er hier, um sie noch einmal zu verführen.
Sieben Uhr morgens schien gar nicht so früh zu sein, wenn man statt zu schlafen den größten Teil der Nacht im Garten auf und ab gegangen war, wie Bastian es getan hatte. Zuerst, um die Erektion zu vertreiben, die sich immer dann einstellte, wenn er nur an Trudie dachte – gar nicht zu reden von den Zeiten, wenn er bei ihr war. Und den Rest der Nacht hatte er mit Nachdenken verbracht. Darüber, wie er Trudie begreiflich machen sollte, dass er mit dieser wahnsinnigen Wette keinen Tag länger fortfahren konnte.
Tatsächlich wusste er nicht, wie es ihm gelungen war, überhaupt so lange durchzuhalten, wo doch jedes Mal, wenn sie sich nahekamen, eine Qual war, weil er sich davon abhielt, den letzten Schritt zu gehen. Denn das würde nicht nur ihrer Wette ein Ende bereiten. Er würde danach auch nicht mehr mit Trudie allein sein.
Als er an diesem Morgen den Entschluss gefasst hatte, das mit Trudie zu besprechen, hatte er allerdings nicht erwartet, sie bereits wach und in der Badewanne vorzufinden.
„Bastian?“
Es kostete Bastian erhebliche Mühen, den sinnlichen Nebel abzuschütteln, der sich wieder so selbstverständlich seiner bemächtigt hatte. Sein bestes Stück interessierte sich offensichtlich nicht für Gespräche. Wie gewohnt wurde es bereits wieder hart, wie immer in ihrer Gegenwart. „Ich komme später wieder, Liebes.“
„Nein!“ Sie widersprach sofort. „Warte hier!“, befahl sie ihm, ehe Bastian hörte, wie sie aufstand und aus dem Zuber stieg.
„Ich glaube wirklich – liebe Güte!“ Seine Stimme klang erstickt, und er wurde blass, als Trudie vollkommen nackt hinter dem Wandschirm hervortrat. Das Haar hatte sie in Locken aufgesteckt, ihr Körper schimmerte feucht, Tropfen rannen über ihre Brüste, hingen in den dunklen Löckchen zwischen ihren Schenkeln. „Zieh dir um Himmels willen etwas an“, verlangte Bastian. Seine Hose wölbte sich über seiner wachsenden Erregung.
Sie sah ihn neugierig an. „Warum?“
„Ich … du … was meinst du mit ‚warum‘?“, stieß er atemlos hervor. „Himmel, Frau, du kannst nicht nackt vor einen Mann treten und dann erwarten, dass er nicht … dass er nicht …“
„Ja?“, fragte Trudie herausfordernd.
„Bitte, tu es, Trudie!“, bat er.
„Na gut, wenn du darauf bestehst.“ Sie beugte sich vor, um denselben Hausmantel zu nehmen, den sie vor einigen Tagen getragen hatte, und ließ Bastian gleichzeitig einen Blick auf ihren glatten Rücken und ihre gerundeten Hüften werfen, ehe sie sich anzog.
„Danke“, stieß Bastian atemlos hervor.
„Es ist ein wenig zu früh, um mir zu danken, Bastian.“
Er sah sie misstrauisch an. „Was meinst du damit?“
Nachdem sie die letzte Nacht – und auch
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