Historical Gold Band 261 (German Edition)
Richtung.“
Timothy zog, und Reese biss die Zähne zusammen, als der Schmerz durch sein Bein schoss. Er würde das schaffen. Er würde lernen, ohne den verdammten Stock zu gehen. Mit der Zeit würde er es vielleicht sogar schaffen, wieder zu reiten.
„Fester, verdammt. Sie sind so stark wie ein Bulle. Setzen Sie Ihre Kraft doch auch endlich mal ein.“
Zweifelnd betrachtete Timothy den Schweiß, der Reese auf die Stirn getreten war, aber er war ein Soldat, und Soldaten befolgten die Befehle ihrer Vorgesetzten. „ Aye , Major.“
Reese hielt sich an dem hölzernen Griff fest, den sie über der Bank befestigt hatten, und Timothy zog mit seinem ganzen Gewicht an dem Bein.
Der Schmerz war für Reese nur schwer zu ertragen. „Weiter!“
Timothy zerrte weiter, bis ein knirschendes Geräusch ertönte und Reese vor Schmerz tief Luft holte. „Verdammt!“
Besorgt beugte Timothy sich über ihn. „Wie schlimm ist es, Major? Was habe ich getan?“
„Sie haben genau das getan, was ich verlangt habe, sonst nichts.“ Sehr langsam beugte er sein Knie, das beinahe unerträglich wehtat. „Es wird wieder gut werden. Aber ich glaube, für heute ist es genug.“
„Jawohl, Sir.“
„Das ist alles, Tim.“
„Vielleicht sollte ich besser hierbleiben und Ihnen helfen …“
„Ich sagte, das ist alles, Corporal Daniels.“
„ Aye , Sir!“ Timothy nahm Haltung, machte kehrt und verließ den Stall. Reese sah noch das rote Haar des jungen Mannes in der Sonne aufleuchten, als er auf dem Weg zurück zum Haus am Fenster vorbeikam.
Das war der Augenblick, in dem er den Jungen sah.
„Jared!“, murmelte Reese, während sein Bein noch immer pochte. „Ich dachte, du seist mit deiner Mutter zusammen im Haus.“
Der Junge stand wie erstarrt da, völlig entsetzt, dass er im Stall angetroffen worden war. Reese runzelte die Stirn. Die Schüchternheit des Jungen überstieg jedes normale Maß. Er konnte nicht anders, als sich zu fragen, was geschehen war, dass er so geworden war.
„Ist schon gut“, sagte er sanfter und zog die Reitstiefel wieder an. „Mein Bein tut weh, das ist alles. Dadurch bin ich brummig wie ein Bär.“
Der Junge sagte nichts. Am liebsten hätte er sich umgedreht und wäre weggerannt, fürchtete sich aber vor dem, was passieren würde, wenn er das tat.
„Hast du heute wieder das Pferd gestreichelt?“
Jared schüttelte den Kopf. „Nein, Sir. Ich … ich habe sie nicht angerührt. Das schwöre ich.“
„Ist schon gut. Du kannst sie streicheln, so oft du willst. Solange du nicht zu ihr in die Box gehst, bist du vollkommen sicher.“
Jared bewegte sich nicht von der Stelle.
„Warum gehst du nicht hin und gibst ihr das hier?“ Reese zog einen Zuckerwürfel aus der Hosentasche. „Leg ihn flach auf deine Hand und halte ihn ihr hin. Komm, ich zeige es dir.“
Zögernd trat Jared vor, bis er neben Reese stand. Die beiden gingen zu der Box, in der die Stute stand und sie ansah.
„Streck deine Hand aus“, sagte Reese. Jared zögerte nicht. Offenbar hatte er keine Angst vor Pferden, nur vor Menschen.
Reese legte den Zuckerwürfel in die Mitte der kleinen Hand, dann hob er den Jungen hoch, sodass er die Stute mit dem Zucker füttern konnte.
Sie nahm ihn mit einem leisen Geräusch, bei dem der Junge lachen musste. „Sie mag das!“
„Ja, das tut sie“, sagte Reese schroff und stellte das Kind wieder auf die Füße. Noch immer fühlte er den Druck des kleinen Körpers an seiner Brust und roch die Seife des weichen Haars. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er sich eigene Kinder gewünscht. Den Jungen so zu halten weckte diese Gefühle wieder in ihm.
Im Stillen verdammte er Elizabeth, dass sie in sein Leben zurückgekehrt war und ihren Sohn mitgebracht hatte.
„Weiß deine Mutter, dass du hier draußen bist?“, fragte er und konzentrierte sich wieder auf den Jungen.
Jared schüttelte den Kopf.
„Dann solltest du lieber wieder hineingehen, denke ich.“
Jared nickte nur. Er machte kehrt und rannte aus dem Stall und dann weiter den ganzen Weg entlang bis zum Herrenhaus.
Reese sah ihm nach, bis er verschwunden war. Als er Timothys Stimme hörte, blickte er auf.
„Verzeihen Sie die Störung, Major, aber Mr Hopkins sagte mir, ich solle Sie holen. Ich soll Ihnen sagen, dass Ihr Bruder und seine Frau eingetroffen sind.“
Innerlich stöhnte Reese. Royal und Lily waren gekommen. Sein Bruder mochte Elizabeth beinahe ebenso wenig wie Tante Agatha. Er hatte gewusst, dass sie kommen würden,
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