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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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Rang und ihrer Bedeutung im gesellschaftlichen Leben entsprachen. Darunter fanden sich nicht nur Mitglieder des Königshauses, sondern auch Adelige mit ihren Damen, ausländische Botschafter, Männer der Kirche.
    Wann immer der König in Hampton Court Hof hielt, fanden prunkvolle Abendessen statt, denn der Monarch liebte all diese Dinge. Und so war auch dieses eine glanzvolle Veranstaltung.
    Doch noch etwas anderes machte diesen Abend für die Lamberts zu einem unvergesslichen Erlebnis: King Charles bestand darauf, dass sie an seinem Tisch Platz nahmen. Dieser stand etwas erhöht, konnte von allen Seiten gesehen werden, und der König selbst hatte alles und jeden im Blick.
    „Sie sitzen hier an meiner Seite, Captain Lambert“, verlangte er. Und zu Ambrosia sagte der König: „Sie, Miss Lambert, nehmen an meiner anderen Seite Platz.“
    „Ja, Euer Majestät.“ Ambrosia war so überrascht über diese Auszeichnung, dass es ihr beinahe die Sprache verschlug. Sie hielt den Blick gesenkt und sprach nur, wenn der König sie dazu aufforderte.
    In vertraulichem Tonfall sagte er: „Eigentlich hätte ich mich über das heroische Verhalten Ihrer gesamten Familie nicht so sonderlich erstaunt zeigen dürfen. Ihr Vater war immerhin bereits einer meiner ergebensten und treuesten Untertanen. Doch Ihre Nachricht, in der Sie und Ihre Schwestern mir anbieten, die Arbeit Ihres Vaters fortzusetzen, hat mich dann doch sehr überrascht.“
    „Oh, wie schön! Dann haben Euer Majestät unsere Botschaft tatsächlich erhalten?“
    „Ja, und sie hat mich sehr berührt. Ich habe noch niemals zuvor ein weibliches Wesen auf einem Kaperschiff gesehen, ganz zu schweigen von dreien auf einmal. Zunächst wollte ich Ihr Angebot ausschlagen. Doch dann hörte ich von Ihrem Mut und Ihren erstaunlichen Fähigkeiten. Jemand, der Ihre Familie sehr gut kennt, versicherte mir glaubhaft, dass Sie und Ihre Schwestern tatsächlich in der Lage sind, Ihrem König in dieser Weise zu dienen. Mir bleibt keine andere Wahl, als Ihr Angebot anzunehmen.“
    „Majestät.“ Ambrosias Augen leuchteten vor Freude. „Majestät machen uns über alle Maßen stolz, Majestät dienen zu dürfen wie unser Vater und unser Bruder.“
    „Nein, junge Dame.“ Der König zog ihre Hand an die Lippen. „Ich bin stolz und gleichzeitig von Demut ob Ihrer Liebe und Hingabe erfüllt.“ Er neigte den Kopf tief über ihre Hand.
    „Majestät.“ Beim Klang der ihr bekannten Stimme schaute Ambrosia hoch und sah Silas Fenwick, der sich soeben vor dem Monarchen verneigte.
    „Ach, Lord Fenwick.“ Charles wirkte verärgert über die Störung. „Was gibt es?“
    Silas zwang sich zu einem freundlichen Lächeln. „Da meine Verlobte und ihre Mutter ebenfalls aus Cornwall stammen und überdies mit der Familie Lambert eng befreundet sind, dachte ich, wir könnten sie einladen, ebenfalls bei Eurer Majestät am Tisch Platz zu nehmen.“
    Der König war hübschen Gesichtern nie abgeneigt, und so machte er eine einladende Handbewegung. Daraufhin versanken Edwina und ihre Mutter in einem Hofknicks, bevor sie Charles und Ambrosia gegenüber Platz nahmen.
    „So, Sie kennen einander also gut?“, erkundigte er sich und lächelte Edwina dabei freundlich an.
    „Ja, seit unserer Kindheit.“ Edwina war dermaßen aufgeregt, dass ihre Stimme noch höher klang als sonst. Sie kicherte, bekam rote Flecken auf den Wangen und klammerte sich wie eine Ertrinkende an Silas’ Arm.
    Der König wandte sich an Ambrosia. „Sie und Miss Cannon sind beste Freunde?“, erkundigte er sich mit einem kaum wahrnehmbaren argwöhnischen Unterton in der Stimme.
    Ambrosia fing einen warnenden Blick der alten Kinderfrau auf und verzichtete auf eine scharfzüngige Antwort. Ausweichend erwiderte sie: „Wir leben alle in Land’s End. Kennen Eure Majestät Cornwall?“
    „Ja, ich bin sehr angetan von diesem Landstrich, obwohl die Bewohner sich manchmal als nicht sehr englisch gebärden.“
    „Aber wir sind mit Leib und Seele und ohne Einschränkung überzeugte Engländer“, versetzte Ambrosia ein wenig zu heftig. Sie konnte sich nicht beherrschen, auch wenn es als unschicklich galt, dem König zu widersprechen. „Und wir sind Eurer Majestät treu ergeben. In ganz England werden Majestät keine überzeugteren Untertanen finden.“
    Charles konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er legte die Hand auf Ambrosias, was zum allgemeinen Erstaunen der Zuschauer führte. „Es ist eine Wohltat für Ihren König, von derart

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