HISTORICAL JUBILÄUM Band 03
ergebener Liebe und Treue zu hören. Viele Jahre lang musste ich die Liebe meines Volkes nach dem … vorzeitigen Tod meines Vaters entbehren.“
„Meine Schwestern und ich trauern mit Eurer Majestät um diesen Verlust. Wir fühlen mit Eurer Majestät, denn auch wir verloren unseren Vater auf seiner letzten Reise. Und unseren geliebten Bruder ebenfalls.“
„Ich weiß von Ihrem Verlust, meine Liebe.“ Charles sah ihr in die Augen und fühlte sich seltsam angerührt. Diese junge Frau war so ehrlich in ihren Gefühlen, und an dem schmerzlichen Ausdruck ihrer Augen erkannte er, wie sehr sie unter dem Tod von Vater und Bruder litt.
„Wir sind Eurer Majestät ebenfalls ergeben“, erklang Edwinas schrille Stimme, und der König schaute sie genauer an.
„Danke, Mylady“, entgegnete er. Er fand, dass die junge Dame so gar nicht die Frau war, von der sich Lord Fenwick gewöhnlich angezogen fühlte. Aber vielleicht hatte er genug von seinen flüchtigen Abenteuern mit zweifelhaften Damen. Möglicherweise hatte er Edwina dazu auserkoren, die Mutter seiner Kinder zu werden. Flüchtiges Vergnügen mochte er dann immer noch woanders suchen.
Für einen Moment stellte er sich vor, dass es außer ihr noch mehr Menschen in seiner Umgebung mit einer solchen Stimme geben würde, und schüttelte sich innerlich. Der gute Silas würde sich womöglich innerhalb kurzer Zeit von mehreren kleinen Schreihälsen mit der schrillen Stimme der Mutter umgeben sehen.
Er musterte Ambrosia. Sie war, im Gegensatz zu Edwina, eine Frau, die einem Mann mühelos den Kopf verdrehen konnte. Sein Freund Riordan Spencer hatte eine ausnehmend gute Wahl getroffen. Und wenn er, King Charles, sich nicht irrte, hatte der Freund sein Herz rettungslos verloren.
„Euer Majestät.“ Silas lehnte sich vor in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit des Monarchen auf sich zu lenken. „Dürfte ich wohl einen Augenblick über eine Sache sprechen, die anscheinend jedermann dieser Tage beschäftigt?“
„Ja, sprechen Sie nur, Lord Fenwick.“
„Offenbar werden die Piraten, die Englands Gewässer heimsuchen, immer unverfrorener. Sie attackieren ja sogar schon Schiffe, die unter dem Schutz Eurer Majestät segeln. Vielleicht wäre es an der Zeit, einen Lord Admiral zu ernennen, der bestimmen würde, welche Schiffe überhaupt Fracht befördern dürfen, die für Eure Majestät bestimmt ist.“
„Einen Lord Admiral?“ Charles schaute Silas nachdenklich an. „Und Sie glauben, dass Sie der richtige Mann für diese Aufgabe wären?“
„Ich verfüge über recht umfangreiche Kenntnisse sowohl über Schiffe als auch den Frachtverkehr.“
„Ach ja, ich erinnere mich, Lord Fenwick, dass Sie das Importgeschäft Ihres Großvaters weitergeführt und ausgebaut haben.“
„Ja, und ich kann mit einigem Stolz behaupten, dass Schiffe unter meinem Kommando noch niemals eine Fracht an Piraten verloren haben.“ Silas senkte bedeutungsvoll die Stimme. „Das Gleiche lässt sich leider nicht von den Leuten sagen, die behaupten, treu ergebene Freunde Eurer Majestät zu sein.“
Geoffrey Lambert hatte die letzten Worte gehört, und seine Augen funkelten vor Zorn. „Mein Sohn und mein Enkel haben ihr Leben geopfert für ihren König. Wollen Sie etwa dieses Opfer herabwürdigen, Lord Fenwick?“
„Nein, ich sage nur, dass England es sich nicht länger leisten kann, wertvolles Frachtgut zu verlieren, und schon gar nicht, wenn dieses Gut für den König bestimmt ist. Als Lord Admiral würde ich selbst sicherstellen, dass Piraten für immer aus englischen Gewässern vertrieben werden. Dann bräuchten wir auch jene Leute nicht mehr, die zwar für Sicherheit in unseren Gewässern sorgen, ansonsten aber auch jede nur erdenkliche Beute für sich behalten.“
Der König schien ernsthaft an Lord Fenwicks Ausführungen interessiert zu sein. „Ich werde darüber nachdenken. Anschließend wird es eine Zusammenkunft mit dem Thronrat geben, damit die Angelegenheit näher erörtert werden kann, Lord Fenwick. Oder …“, er lächelte, „… sollte ich besser sagen: Lord Admiral?“
„Ich bin Euer Majestät ergebener und dankbarer Diener.“ Silas ließ den Blick über die Tafelrunde schweifen. Sein Werk war so gut wie vollendet. Sowie er offiziell als Lord Admiral eingesetzt war, würden sich die Dinge eilends verändern. Der Rest seines genialen Plans würde sich dann ganz von alleine erfüllen.
Das Lächeln auf seinem Gesicht erstarb, als er den großen Mann erkannte, der durch den Saal
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