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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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Fantasie gehalten.“
    Kane wandte sich ab, zutiefst verwundert über sein eigenes Verhalten. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er jene Dinge einem anderen Menschen offenbart. „Meine Mutter befürchtete, dass ein Fluch auf mir liegen könnte.“
    „Ein Fluch?“ Bethany erkannte mitfühlend den Schmerz in seinen Zügen und legte ihm eine Hand auf den Arm. „Aber was Sie bekommen haben, Kane, war ein Geschenk, kein Fluch.“
    Für einen Moment schien er zu erstarren. Dann sah er Bethany an. „Sagen Sie das noch einmal.“
    „Was Sie bekommen …“
    „Nein, nein.“ Er legte ihr einen Finger auf die Lippen, und wieder wurde Bethany auf der Stelle von einer seltsamen Hitze durchströmt. „Sagen Sie meinen Namen noch einmal. Ich will hören, wie Sie ihn sagen.“
    „Nein, das kann ich nicht. Das wäre unziemlich.“
    „Seit wann kümmern Sie sich um solche Regeln? Sagen Sie den Namen.“
    „Kane.“ Ihre Stimme klang heiser, und ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet.
    „Noch einmal.“ Er umfasste ihr Gesicht und schaute ihr verlangend in die Augen.
    „Kane.“ Sie flüsterte nur noch, wie hypnotisiert von seinem eindringlichen Blick.
    „So lange hast du mich darauf warten lassen.“ Er neigte den Kopf tief über ihr Gesicht und verhielt über ihrem Mund in der Bewegung. „Viel zu lange.“
    Bethanys Sinne waren nur noch auf ihn ausgerichtet. Sie sehnte sich nach seinem Kuss und hob erwartungsvoll das Gesicht.
    Doch dann, als hätte er soeben bemerkt, dass er einen Fehler machte, veränderte sich Kanes Ausdruck. Langsam, aber unaufhaltsam verschwanden Leidenschaft und Begehren aus seinem Blick. Unvermittelt ließ er Bethany los und trat einen Schritt zurück.
    „Aber das lange Warten hat meine Freude und mein Vergnügen noch gesteigert“, erklärte er, und seine Stimme klang fast wieder normal. „Dich hier in Penhollow Abbey zu haben, Bethany, ist eine wunderbare Erfahrung für mich. Fällt dir etwas auf?“
    Sie schluckte heftig. Wieso fühlte sie sich so herb enttäuscht? Sie war ganz sicher, dass er sie hatte küssen wollen. Und sie war ebenso begierig auf diesen Kuss gewesen wie er. „Was sollte mir auffallen?“
    „Wir sind ganz allein. Keine Dienstboten, keine Haushälterin, keine Miss Mellon. Ich werde achtgeben, dass so etwas nicht wieder vorkommt.“
    „Warum?“ Bethany kämpfte heftig gegen die überwältigende Enttäuschung an, die sich in ihrem Inneren ausbreitete.
    „Weil ich bezweifle, dass dein Großvater es gern sähe, wenn du mit mir allein bist.“ Kane ging ein paar Schritte hin und her. Die Versuchung, Bethany in die Arme zu nehmen, war einfach zu groß.
    Bethany war nicht nur enttäuscht, sondern fühlte sich auch von ihren eigenen Empfindungen verraten. Sie spürte, dass sie sich selbst kaum noch trauen konnte. Entschlossen drehte sie sich um, stieg über einige Steinhaufen hinweg und ging zurück auf den Weg, der zum Haus führte. Zu ihrer Erleichterung sah sie in einiger Entfernung ihre alte Kinderfrau auf sich zukommen.
    Im Hof stand Kanes prachtvolle Kutsche zur Abfahrt bereit. Der Lord war Bethany und Miss Mellon langsam zurück zum Haus gefolgt und stellte sich jetzt neben Bethany. Halblaut, sodass niemand sonst ihn hören konnte, raunte er ihr zu: „Es sieht so aus, als hättest du einen kleinen Aufschub gewährt bekommen. Aber morgen, wenn du wieder hier bist, wirst du mich vielleicht erneut bei meinem Namen nennen.“
    Bethany dachte kurz nach. „Vielleicht.“
    Voller Sehnsucht schaute er ihr nach, als sie in die Kutsche einstieg. Die Art, wie sie sich bewegte, trieb ihm das Blut in die Lenden. Wie sollte er bis morgen warten? Schon jetzt vermisste er den Klang ihrer Stimme, die Berührung ihrer Hand.
    Doch Kane schwor sich, auf keinen Fall auch nur eine Minute mit ihr allein zu bleiben. Die Gefahr für ihn, wenn er seinem Begehren nachgab, wurde immer größer.
    „Nanu, was ist das denn alles?“
    Kane begrüßte Miss Mellon und Bethany, die soeben aus der Kutsche vor dem Portal ausstiegen. Bethany trug mehrere in einem Leintuch eingeschlagene Päckchen.
    „Ich habe die Köchin gebeten, uns einige ihrer Brotpuddings zu machen.“
    „Aber warum so viele? Das sieht ja aus, als ob ein ganzes Dorf davon satt werden könnte.“
    Bethany wurde ein bisschen verlegen. „Also, um ganz ehrlich zu sein: Ich dachte, wir könnten vielleicht zu Miss Pike und den Kindern fahren und sie mit dem Gebäck überraschen.“
    „Sicher werden die Kinder sich unbändig

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