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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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durchstehen. Zuerst kümmern wir uns um die Verwundeten. Dann müssen wir dem Jungen Hilfe holen, so schnell wie möglich.“
    „Aber wie? Woher? Er benötigt viel mehr, als wir ihm an Bord geben können.“
    „Ja.“ Newton schaute auf zu den dünnen Sonnenstrahlen, die durch den Nebel gedrungen waren. Am fernen Horizont war ein dunkler Schatten zu erkennen, der nur Land sein konnte.
    Er strich ihr mit seiner vernarbten Hand über die Wange. „Bete, dass unser mutiger Junge lange genug durchhält, damit wir ihn zu dem besten Ort der Welt bringen können, Mädchen. Nach Hause.“

14. KAPITEL
    „Hat er sich bewegt, Gryf?“
    Darcy kam vom Deck zurück, wo sie die Schäden in Augenschein genommen hatte. Jetzt schaute sie unverwandt auf den bleichen Jungen, der reglos in ihrer Koje lag.
    „Noch nicht. Aber er lebt.“ Erschöpft rieb Gryf sich mit den Händen über das Gesicht. „Darcy, er braucht eine bessere Versorgung.“
    „Ja. Wir können nur hoffen, dass er so lange lebt, bis wir Land erreichen.“ Sie deutete auf einen Stuhl. „Setz dich, damit ich mir deine Wunde ansehen kann.“
    „Die ist unbedeutend. Kümmere dich um die anderen.“
    „Ich kümmere mich aber um dich. Setz dich hin.“
    „Wie groß ist der Schaden?“ Gryf nahm Platz und sah teilnahmslos zu, als Darcy sein Hemd auftrennte und damit begann, seine Schulter zu waschen.
    Abermals entsetzte sie der Anblick der Narben, die sich kreuz und quer über seinen Rücken zogen. Kein Wunder, dass er nicht über die Verletzung klagte. Schmerzen waren für ihn nichts Unbekanntes.
    „Niemand ist tot. Doch jeder Matrose hat zumindest kleinere Verletzungen. Fielding ist dabei, zunächst die schlimmsten Wunden zu versorgen.“
    „Und die Undaunted ?“
    „Durch den Schaden, den die Sinner beim Rammen angerichtet hat, dringt bei uns Wasser ein. Einige Männer werden rund um die Uhr im Laderaum bleiben müssen, um Wasser auszuschöpfen, bis wir die Küste erreichen. Es ist uns gelungen, die beiden Schiffe zu trennen. Die Sinner sinkt rasch, aber wir haben ihr Beiboot losgemacht und zu Wasser gelassen, falls es irgendwelche Überlebende geben sollte. Bislang haben wir allerdings keine gesehen. Und ich bezweifle, dass irgendjemand länger als ein paar Minuten in dem eisigen Wasser überleben kann.“
    Sie wusch die Wunde weiter aus, bis sie sauber war. „Wir haben vom Piratenschiff gerettet, was wir konnten. Eine Menge Waffen, darunter eine weitere Kanone. Im Laderaum fanden wir Gold und Juwelen und noch etwas Besseres.“ Sie griff in ihre Tasche und holte eine Flasche Whisky hervor.
    „Ah, genau das kann ich jetzt brauchen“, erwiderte er.
    Rasch zog sie den Arm zurück, bevor er nach der Flasche greifen konnte. „Nein. Du darfst erst etwas davon trinken, wenn ich mit der Behandlung fertig bin.“ Darcy goss eine beträchtliche Menge über seine Wunde und hörte, wie er vor Schmerzen die Luft zwischen den Zähnen einzog. „Tut mir leid. Aber das war notwendig.“ Dann hielt sie ihm den Whisky an die Lippen und sah zu, wie er einen kräftigen Schluck nahm.
    Einen Moment später setzte er die Flasche ab. „Haben wir noch mehr für die anderen?“
    „Ja. Einige Krüge Bier. Genug für die ganze Mannschaft, um die Schmerzen zu stillen.“
    Gryf schaute auf den kleinen reglosen Körper in der Koje. „Wenn wir doch nur Whits Schmerzen genauso leicht stillen könnten.“
    Darcy verband Gryfs Wunde, ging dann zu dem Jungen und legte eine Hand auf seine Stirn. Sie biss sich auf die Lippe, um ein Zittern zu unterdrücken. Schließlich war sie der Kapitän dieses Schiffes. Für ihre Mannschaft musste sie stark sein. Doch entsetzliche Angst stieg in ihr auf, dass für den Jungen jede Hilfe zu spät kommen würde. „Er glüht vor Fieber.“
    „Ja.“ Als Gryf die Panik in ihren Augen sah, stand er auf und zog Darcy in seine Arme.„Verzweifle nicht. Tröste dich mit dem Gedanken, dass er jung und kräftig ist.“
    „Er war so tapfer. Und wenn er in der Kajüte geblieben wäre, hätte ihm nichts passieren können.“
    „Vielleicht. Aber dadurch, dass er an Deck gekommen ist und sich seinem schlimmsten Albtraum gestellt hat, hat er den Rest von uns gerettet. Whits kühnes Eingreifen gab uns die fast aussichtslose Gelegenheit, zurückzuschlagen.“
    „Damit hat er womöglich sein eigenes Leben geopfert.“ Ohne Vorankündigung brach ihre mühsam aufrechterhaltene Selbstbeherrschung zusammen. Tränen strömten über ihre Wangen, und ihr Körper wurde von

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