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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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blieb. Er schaute weiter auf den Jungen, der dem kleinen Hund über den Kopf streichelte.
    Schließlich fand Whit die Sprache wieder. Es war nicht mehr als ein schwaches Flüstern, doch die Tatsache, dass er überhaupt sprechen konnte, versetzte jeden in grenzenloses Erstaunen.
    „Ich wusste, dass Furchtlos mich nicht verlassen würde.“ Sein Blick war voller Sorge, als er zu dem alten Mann aufschaute. „Es tut mir leid, dass Furchtlos an Bord so ungezogen war, Newt. Ich weiß, dass er Eure Geduld auf eine harte Probe gestellt hat.“
    „Das hat er.“ Newton ließ sich auf die Bettkante sinken und streichelte über das weiche Fell des Welpen. „Aber mach dir deshalb keine Sorgen, Junge. Er ist noch ein Baby. Er wird es lernen.“
    „Glaubt Ihr?“
    „Ja, Junge. Und weißt du auch, warum?“
    „Nein, Sir. Warum?“
    „Weil er einen guten Lehrer hat.“ Der alte Mann zwinkerte ihm zu. „Du wirst ihm alles beibringen, nicht wahr, Junge?“
    Als Newton aufstand, ergriff Whit seine Hand. „Danke, Newt, dass Ihr Euch um Furchtlos gekümmert habt.“
    „Keine Ursache, Junge. Du und der Welpe, ihr solltet jetzt ein wenig ausruhen. Ihr müsst euch beide erst noch richtig erholen.“
    „Aye, Sir.“
    Als der alte Seemann das Zimmer verlassen wollte, lief Darcy hinter ihm her. Die anderen schauten schweigend zu, während sie Newton umarmte und an sich drückte. „Du hast sein Leben gerettet, weißt du das?“
    „Das Leben des Welpen?“
    „Nein, Newt. Ich spreche von Whit. Nur, weil er Furchtlos neben sich spürte, hat der Junge sich von dem Rande eines tiefen Abgrunds abgewandt. Es war der Welpe, der ihm seinen Lebenswillen zurückgegeben hat.“ Sie drückte ihre Wange an seine. „Und du hast dein Herz gegenüber dem Hund verschlossen.“
    „Hunde gehören nicht auf ein Schiff.“ Er sah ein keckes Lächeln in ihrem Blick und schaute zur Seite. „Zumindest die meisten Hunde. Dieser hier ist allerdings ein Raufbold. Ich habe gesehen, wie tapfer er gekämpft hat.“
    „Genau wie Whit.“
    „Aye.“ Er nickte und sah zu dem Hund hinüber, der sich neben dem Jungen zusammengerollt hatte. „Du hattest recht, Mädchen. Sie gehören zusammen.“ Er machte einen Schritt zurück und sah ihr in die Augen. „Das kommt nicht häufig vor, doch einige erleben es. Sie entdecken die andere Hälfte ihres eigenen Herzens. Und wenn das geschieht, kann man nicht dagegen ankämpfen.“
    Sie schaute ihm nach, als er wegging.
    Und als sie sich umdrehte, sah sie, dass Gryf sie mit nachdenklicher Miene musterte.
    Jetzt erst merkte sie, dass der alte Mann soeben nicht mehr von dem Jungen und seinem Hund gesprochen hatte.
    Darcy wurde bewusst, was Newton ihr mit diesen Worten zu verstehen gegeben hatte. Er war mit dem Fremden einverstanden, der bereits ihr Herz gewonnen hatte.

16. KAPITEL
    „Nun also, kleine Schwester.“ Ambrosias Stimme durchbrach die Stille in Darcys Raum.
    Es war spät am Nachmittag. Ambrosia und Bethany hatten Darcy dazu gebracht, die Betreuung des kleinen Whit der erfahrenen Miss Mellon zu überlassen, damit ihre jüngste Schwester ein wenig Schlaf nachholen konnte. Jetzt, da sie wusste, dass der Junge das Schlimmste hinter sich hatte, hatte sie mehr als vierundzwanzig Stunden geschlafen. Wiederholt waren die älteren Schwestern auf Zehenspitzen in Darcys Zimmer geschlichen, begierig, die Einzelheiten der Seefahrt zu erfahren, obgleich sie der erschöpften Darcy auch ihren Schlaf gönnten.
    Und als sie nun in das Gemach traten und sahen, dass Darcy aufgestanden war, machten sie es sich auf dem Bett bequem und blickten ihre Schwester unverwandt an.
    Ambrosia und Bethany tauschten Blicke und lächelten, bevor Bethany sagte: „Wir wollen alles hören.“
    „Über die Seereise?“ Darcy schlüpfte in ein einfaches Wollkleid und begann ihr Haar zu bürsten.
    „Nein, du törichtes Mädchen. Von der Fahrt kannst du uns später erzählen. Jetzt wollen wir alles über Gryf wissen. Und zwar zunächst, wie ihr euch kennengelernt habt.“
    Darcy lachte. „Mit anderen Dingen wollt ihr euch wohl nicht aufhalten, was?“
    „Nein. Das ist alles unbedeutend. Jetzt erzähl schon“, drängte Bethany.
    Darcy seufzte, denn genau wie ihre Schwestern alles erfahren wollten, musste auch sie unbedingt über Gryf sprechen. Sie war überglücklich, sich ihnen anvertrauen zu können. „Alles begann in einem kleinen walisischen Fischerdorf. Ich hielt ihn zunächst für begriffsstutzig, da er sich so langsam bewegte. Erst

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