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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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nähert sich uns mit voller Fahrt, Captain. Hart an Backbord!“
    „Alarm auslösen!“, rief Riordan.
    Newton stieß einen durchdringenden Schrei aus, der die Matrosen dazu brachte, sofort loszurennen und sich mit Waffen zu versorgen.
    Es dauerte dann doch noch fast eine Stunde, bevor das andere Schiff schließlich in Rufweite war.
    „Ahoi, Undaunted !“, erklang eine zweifellos weibliche Stimme von dem anderen Schiff.
    „Das ist Ambrosia!“, rief Newton aus. „Ich würde ihre Stimme unter Tausenden heraushören.“
    Riordan hatte sie ebenfalls erkannt. „Newt“, rief er, „übernimm das Steuer.“
    Der alte Seebär tat, wie ihm geheißen, und beobachtete, wie Riordan mit zu Fäusten geballten Händen an der Reling stand und darauf wartete, in der Dunkelheit die Sea Challenge , die sehr schnell fuhr, auf einer Höhe mit seinem eigenen Schiff zu sehen.
    Nun hat das Mädchen den Bogen überspannt, dachte Newton ahnungsvoll. Wenn er den geradezu mörderischen Blick des Kapitäns richtig deutete, sollte Ambrosia einen triftigen Grund für ihr Erscheinen haben. Es konnte ihr sonst durchaus passieren, dass sie sich im Wasser wiederfand und versuchen musste, Cornwall schwimmend zu erreichen.

11. KAPITEL
    Mit unverhohlener Überraschung schaute Riordan auf die Sea Challenge . Er konnte jetzt im Licht der Laternen erkennen, wer sich dort an Bord befand. Neben Ambrosia sah er Darcy und Bethany, dazu ihren Großvater, den alten Geoffrey Lambert. Der stand breitbeinig auf dem Oberdeck und grinste von einem Ohr zum anderen. Statt des breiten Schals, den er sich normalerweise um die Schultern schlang, trug er den schweren Wollmantel, der üblicherweise das äußere Zeichen eines Kapitäns war.
    Die drei Schwestern trugen Seemannskluft, bestehend aus bunten Hemden mit nach unten weiter werdenden langen Ärmeln sowie den aus festem Stoff genähten Hosen, die von den Knöcheln bis ungefähr Kniehöhe im Schaft glänzender hoher Stiefel steckten.
    Während Riordan noch immer ungläubig das sich ihm bietende Bild betrachtete, erschienen jetzt auch die wortkarge Haushälterin und die ehemalige Kinderfrau auf Deck. Diese beiden sahen aus, als hätten sie sich besonders fein gemacht für eine Ausfahrt im Park.
    „Bitte um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen!“ Ambrosias Stimme klang hell und fröhlich. Keine Spur mehr von dem Ärger, der noch vor wenigen Stunden darin mitgeschwungen hatte.
    Misstrauisch beäugte Riordan sie. Für seinen Geschmack war Ambrosia viel zu vergnügt. Was mochte sie nur wieder im Schilde führen? Er hatte nicht die Absicht, sich von ihr an der Nase herumführen zu lassen. „Erlaubnis verweigert!“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich von der Reling ab. Gleich darauf hörte er hinter sich das Getrappel von Füßen. Langsam drehte er sich um, denn er ahnte, was er sehen würde.
    Und richtig! Ambrosia hatte seine Anweisung missachtet und war einfach auf die Undaunted geklettert – im Beisein seiner gesamten Mannschaft!
    „So, du missachtest also den Befehl eines Kapitäns“, stellte er in eisigem Tonfall fest. Er war entschlossen, diesem Unfug auf der Stelle und für alle Zeit Einhalt zu gebieten. „Matrose Lambert, dir ist hoffentlich klar, dass ich dich dafür in Ketten legen kann.“
    „Das Wagnis musste ich eingehen.“ Ambrosia zuckte gleichmütig mit den Schultern. „Aber zunächst wirst du dir anhören, welchen Plan ich geschmiedet habe. Ich glaube, er hat gute Aussicht auf Erfolg.“
    „Ich habe bereits genug gehört.“
    „Bitte, Captain!“ Ambrosia senkte die Stimme, sodass nur noch Riordan sie hören konnte. „Können wir in deiner Kabine ungestört miteinander reden?“
    Ihm lag die Ablehnung bereits auf der Zunge. Doch dann musste er daran denken, welche Mühe sie auf sich genommen hatte, um ihn auf hoher See zu erreichen. In tiefdunkler Nacht hatte sie ihren kleinen, wendigen Segler durch die gefahrvollen Untiefen hinaus aufs Meer gesteuert.
    „Nun gut“, gab er widerstrebend nach. „Ich gebe dir eine Minute meiner kostbaren Zeit, keinen Moment länger. Wir haben es verdammt eilig, nach London zu kommen.“
    „Also, Ambrosia, was willst du mir sagen?“ Riordan hatte die Tür seiner Kajüte fest geschlossen und war sicher, dass niemand ihr kleines Gespräch belauschen konnte.
    Ambrosia atmete mehrmals tief durch und wünschte, ihr Herz würde nicht so heftig und aufgeregt klopfen. Sie hatte sich eingeredet, mit Riordan reden zu können wie mit jedem beliebigen

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