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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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im Hafen von London sein.“
    Ambrosia wollte einen Einwand erheben, doch Riordan gebot ihr mit einer Handbewegung Einhalt. „Ich habe vor, die Fracht dem König höchstpersönlich liefern zu lassen. Newton ist bereits dabei, Vorräte zu besorgen. In einer Stunde laufen wir aus.“
    Die Lambert-Schwestern nahmen, wie Riordan anerkennend feststellte, die schockierende Nachricht viel besser auf als erwartet. Während Bethany sich zu ihrem Großvater beugte und ihm die Neuigkeiten ins Ohr rief, saß Darcy völlig reglos und schweigend da und hörte lediglich aufmerksam zu.
    Ambrosia nickte zustimmend. „Du hast recht, Riordan. Das ist die beste Lösung.“ Sie ging auf die Tür zu. „Also gut, ich ziehe mich schnell um und werde innerhalb der nächsten Stunde bereit zur Abreise sein.“
    „Warte.“ Er hielt sie am Arm zurück und verfluchte sich beinahe für seine Sorglosigkeit. Wieder durchfuhr ihn, als er Ambrosia berührte, heiße Begierde. „Dieses Mal wirst du nicht mitkommen, Ambrosia.“
    Sie lächelte ungerührt. „Bethany und Darcy kommen schon auch noch an die Reihe“, versicherte sie. „Aber die Fahrt nach London gehört zu unserem ursprünglichen Auftrag, der ja nach deinen eigenen Worten noch nicht erfüllt ist. Also habe ich das Recht, weiterhin mit dir zu segeln, bis die Sache zum Abschluss gebracht ist.“
    „Du verstehst mich nicht.“ Riordan bemühte sich, seiner Stimme einen fürsorglichen, ruhigen Klang zu verleihen. „Es handelt sich nicht um eine ganz normale Reise. Ein Mann wurde ermordet. Im Bug der Undaunted liegt ein Vermögen, das für König Charles in London bestimmt ist.“
    Bethany und Darcy stießen Überraschungslaute aus und hielten sich in plötzlichem Verstehen die Hände vor den Mund. Riordan fiel ein, dass er ihnen ja bisher noch nichts von der wahren Natur der Ladung gesagt hatte. Und dabei wollte er es auch so weit wie möglich belassen.
    „Ich hege keinerlei Zweifel“, fuhr er fort, „dass noch vor Ende der Fahrt die Mannschaft ernsthaften und gefährlichen Situationen ausgesetzt sein wird. Ich kann nicht erlauben, dass du dich derart in Gefahr begibst.“
    „Erlauben?“ Ambrosia runzelte die Stirn, stemmte die Hände in die Hüften und musterte Riordan kühl. „Du kannst es mir nicht erlauben? Für wen hältst du dich eigentlich, Riordan Spencer? Glaubst du etwa, du seist mein Vormund?“
    „Sei doch bitte vernünftig, Ambrosia. Ich kann es dir einfach nicht guten Gewissens erlauben, ein solches Wagnis einzugehen.“
    „Erlauben? Du benutzt schon wieder dieses Wort.“ Wütend funkelte sie ihn an. „Ich erinnere dich daran, Riordan, dass du weder mein Vater, Ehemann, Geliebter noch sonst irgendwer bist, der dazu berechtigt wäre, mir etwas zu erlauben oder zu verbieten.“
    „Vielleicht brauchst du solch eine Person an deiner Seite“, erwiderte er und trat näher an sie heran. „Ich versuche, dir Schmerz und Leid zu ersparen.“
    „Nein!“ Ambrosia schüttelte heftig den Kopf. „Du versuchst, mein Leben zu reglementieren. Und niemand, hörst du, niemand, und am wenigsten du, wird mir vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe.“
    Riordan spürte, wie er die Beherrschung verlor. Diese unvernünftige Frau würde noch sein frühes Ende bedeuten. „Ich kann auf einer so gefahrvollen Reise nicht auf uns beide aufpassen.“
    „Sehr gut. Dann achte du auf dich, und ich gebe auf mich selbst acht.“
    „Verdammt noch mal!“ Riordan scherte sich nicht länger darum, dass Geoffrey Lambert und Ambrosias Schwestern ihn anstarrten, als hätte er den Verstand verloren. „Du bist eine gefährliche Ablenkung für mich, damit du es nur weißt. Und die kann ich mir nicht leisten, Ambrosia. Verstehst du jetzt, warum ich dich nicht noch einmal an Bord haben will? Erst recht nicht auf einer Fahrt, auf der ich alle Hände voll zu tun habe, um Schiff und Mannschaft wieder sicher nach Hause zu bringen.“
    „Eine gefährliche Ablenkung? Das also siehst du in mir! Dann werde ich dich stets daran erinnern, dass du an deine Arbeit denken sollst. Und du wirst mir das Gleiche sagen.“
    „Im Namen der Sicherheit für mein Leben und das meiner Mannschaft verbiete ich dir, an Bord zu kommen.“
    „Du verbietest es mir, mein eigenes Schiff zu betreten?“
    „Ja, so ist es. Und es ist mir heiliger Ernst damit.“ Riordan schrie jetzt so laut, dass man seine Worte gewiss im ganzen Haus deutlich vernehmen konnte. Doch das störte ihn nicht. Nichts war nach Plan verlaufen.

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