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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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vermietet. Die derzeitigen Bewohner, der Honourable Frederick Fortescue und seine Frau, sind sehr nette Leute, die euch gern kennenlernen würden. Sie haben vier Kinder, und die älteste Tochter ist in Sophies Alter. Wenn ihr einverstanden seid, fahren wir morgen hin. Oder würde es euch bekümmern, fremde Menschen in eurem einstigen Heim zu sehen?“
    „Zweifellos wird der Besuch wehmütige Erinnerungen wecken. Aber ich wäre überrascht, wenn Sophie sich weigern würde, ihr Elternhaus zu betreten.“ Megan beobachtete ihre Nichte, die jetzt auf einer Mauer der Ruine saß. „Fragen wir sie einfach.“
    „Oh ja, sehr gern“, antwortete Sophie, als ihr der Vorschlag gemacht wurde.
    Trotzdem spürte Christian ihre mangelnde Begeisterung. „Allzu erfreut siehst du nicht aus. Oder ist es etwas anderes, das dein Missfallen erregt?“
    „Dieser Ort, Sir.“ Enttäuscht betrachtete sie die zerstörte Abtei. Vor drei Jahrhunderten musste das Gebäude allen müden Reisenden auf der Küstenstraße einen willkommenen Anblick geboten haben. In einer Senke zwischen zwei Klippen erbaut, war es vor den Stürmen des Kanals geschützt gewesen. Hier hatten die Mönche ein einsames, aber angenehmes Leben geführt, mit frischem Quellwasser versorgt, in einem großen Obst- und Gemüsegarten, zwischen üppigen Weiden für ihre Herden. Die Umrisse der Kapelle, des Refektoriums und einiger Zellen waren immer noch sichtbar, alles andere war zu Schutt zerfallen, mit Unkraut überwuchert.
    „So hatte ich die Abtei nicht in Erinnerung“, klagte Sophie. „Und die Tür, die zum Keller führt, ist verschlossen. Also können wir nicht einmal zur Höhle hinabsteigen.“
    „Doch“, erwiderte Christian, zog einen großen Schlüssel aus der Tasche und stieg über ein paar zerbröckelte Stufen zu dem Hindernis hinab, das Sophies Unmut erregt hatte.
    „Seit wann gibt es diese Tür?“, fragte Megan. Bei ihrem letzten Besuch hatte das massive hölzerne Portal noch nicht existiert.
    „Mein Vater ließ sie kurz vor seinem Tod einbauen, da Bruder Sebastian nicht die einzige unglückliche Seele war, die in der Höhle ihr Ende fand. Ein paar Wochen nachdem du zu deiner Schwester gezogen warst, rutschte ein Dorfmädchen auf dem Felsenrand aus und stürzte ins Meer. Weil die Ruine auf dem Grund und Boden der Blackmores liegt, fühlte sich mein Vater verpflichtet, weitere Unglücksfälle zu verhindern.“
    Sobald die Tür aufschwang, wehte ihnen modrige Luft entgegen. Unheimlich hallte das Geräusch des Windes von den Kellerwänden wider, der in der Höhle pfiff. Durch den offenen Eingang fiel genug Licht herein, sodass sie die zwölf Stufen zum Kellerboden ungefährdet hinabsteigen konnten. Es dauerte eine Weile, bis sich ihre Augen an das Dunkel gewöhnten. Erst danach wagten sie sich über die unebenen steinernen Fliesen zur großen Öffnung in der Klippenwand.
    Weitere Stufen führten zur Höhle hinab. Am Fuß der Treppe blieb Megan stehen. Aber Sophie, von jugendlichem Tatendrang erfüllt, wollte den Höhleneingang erforschen. Christian, ganz der fürsorgliche Vormund, half ihr über die Felsen hinweg. An diesem Tag rauschte die Brandung nicht allzu heftig, und man musste nicht befürchten, die Wellen könnten unvorsichtige Höhlenforscher mit sich reißen.
    Zu ihrer Tante zurückgekehrt, seufzte Sophie: „Ich kann mir so gut vorstellen, wie Bruder Sebastian an dieser Stelle saß und auf seine Liebste wartete.“
    „Tut mir leid, ich nicht“, entgegnete Megan. „Mönche haben nicht das Recht, sich zu verlieben. Und wenn es trotzdem passiert, sollten sie sich für ihr Stelldichein einen komfortableren Ort aussuchen als eine kalte, zugige Höhle.“
    Sophie warf ihrer Tante einen missbilligenden Blick zu. „Hier ist es doch so romantisch! Mama erzählte mir von den Dorfmädchen, die nachts in die Höhle kamen. Wenn sie den Namen ihres Liebsten riefen und seine Stimme antworten hörten, wussten sie, dass er ihre Gefühle erwiderte.“
    „Tatsächlich?“, fragte Megan skeptisch. „Also, ich würde ihn lieber selber fragen, bevor ich mein Leben riskiere und zu diesen glitschigen Felsen heruntersteige.“
    „Und wenn er dir keine Antwort gibt – willst du es gar nicht wissen?“
    „Nein.“
    „Was? Und Sebastians Schicksal interessiert dich auch nicht?“ Während sie die Stufen hinaufstiegen, schüttelte Sophie verständnislos den Kopf. Megans mangelnde Begeisterung erschien ihr unbegreiflich. „Sicher würdest du sehr gern eine Nacht

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