Historical Mylady Spezial Band 2
Duchess aus.
Seiner Duchess.
„Wenigstens gibt es jetzt einen harmlosen Grund für dein zerzaustes Haar“, neckte er sie, während sie die Straße entlanggingen, als befänden sie sich auf einem gemütlichen Spaziergang.
In der vergangenen Woche hatte Arabella bereits mehrere Male das Stadthaus ihres Gatten besucht, um dem Personal vorgestellt zu werden und den Ort in Augenschein zu nehmen, der ihr Zuhause sein würde, sobald sie und Darius verheiratet waren.
Sie waren übereingekommen, dass der Frühling eine viel bessere Zeit sein würde für eine Hochzeitsreise auf dem Kontinent, und so planten Arabella und Darius am Tag nach der Hochzeit stattdessen nach Winton Hall zu fahren. Dort wollten sie mehrere Wochen verbringen, bevor sie schließlich im Dezember nach Gloucestershire reisen und die Weihnachtszeit mit Arabellas Familie verleben würden.
Arabella errötete leicht, als ihr einfiel, weswegen ihr das Haar offen über die Schultern fiel. Wieder spürte sie, wie es überall prickelte beim Gedanken an Darius’ leidenschaftliche Küsse. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, wenn sie sich nur vorstellte, wie weit er noch gegangen wäre, hätte der Unfall seinem Liebesspiel nicht so abrupt ein Ende bereitet.
Gleich darauf musste Arabella aber an ihr Verhalten nach dem Unfall denken und wurde wieder tiefrot, dieses Mal vor Scham. Dass der Unfall ihrer Eltern ihre Überspanntheit in gewisser Weise entschuldigte, änderte nichts daran, wie demütigend und würdelos sie sich verhalten hatte.
Sie holte tief Luft. „Ich kann mich nur entschuldigen, dass ich mich eben gerade wie eine … Tölpel benommen habe, Darius. Es war unverzeihlich. Ich hätte nicht so schreien und mich nicht an dich klammern dürfen.“
„Ich versichere dir, ich fand dein Verhalten äußerst amüsant.“
„Amüsant?“
„Aber ja.“ Er lächelte. „Man sieht die unerschütterliche Lady Arabella St Claire nicht jeden Tag in so einer unbändigen Verfassung.“
„Du vergisst wohl, Darius, dass ich jetzt Arabella Wynter, Duchess of Carlyne, bin!“
Er schnaubte ungerührt. „Ein Grund mehr, sich über deine mangelnde Selbstbeherrschung zu wundern.“
„Es freut mich, dass du dich auf meine Kosten so gut amüsiert hast!“, sagte sie beleidigt.
„Wirklich?“
„Nein!“
„Gut, weil ich auch nicht wirklich amüsiert bin.“ Sein Gesichtsausdruck wurde plötzlich grimmig.
Nachdenklich betrachtete sie ihn. „Du bist wütend auf mich, Darius?“
Mit ihrer üblichen Schlauheit hatte sie seine Stimmung sofort durchschaut. Er war tatsächlich wütend, so unfassbar wütend, dass er keine Worte dafür fand. Aber nicht auf Arabella. Was eben geschehen war, bewies Darius nur, dass er sich niemals zu einer Heirat mit Arabella hätte überreden lassen sollen. Zu seiner Verteidigung konnte er nur vorbringen, dass er wirklich geglaubt hatte, sie würde außer Gefahr sein, wenn sie sich gleich nach der Hochzeit aus London entfernen würden, um sich in der Abgeschiedenheit von Winton Hall in Sicherheit zu bringen.
Ganz gewiss hatte er nicht damit gerechnet, dass sie noch vor ihrer Abreise aus London in einen ‚Unfall‘ verwickelt werden würden.
Es konnte kein Zufall sein, dass sich das Rad von der Kutsche gelöst hatte. Dafür war es zu früh nach seiner Unterhaltung mit William Bancroft passiert. Darius wusste, dass er sich in den letzten acht Jahren viele Feinde gemacht hatte. Dutzende von Menschen, Verräter ihres Landes, die jeden Grund hatten, ihm zu schaden. Und jetzt, da Arabella seine Frau geworden war, könnten dieselben Menschen auch ihr schaden wollen.
Eine Person im Besonderen …
Doch Arabella durfte zunächst nichts davon wissen. Sie hatte sich noch nicht ganz vom Schock des Unfalls erholt, und er beabsichtigte nicht, sie mit Geschichten über eine mögliche Lebensgefahr, die ihnen beiden drohte, noch mehr zu verängstigen. Stattdessen würde er ihr etwas anderes sagen müssen, um seine Stimmung zu rechtfertigen.
„Es gibt so viele Gründe für meine Gefühle, Arabella, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll.“ Sie hatten Carlyne House mittlerweile erreicht und Darius blieb unter einer Laterne stehen. „Ich bin in der letzten Woche von mindestens einem deiner Brüder mit eisiger Verachtung behandelt worden und mit unverhohlenem Misstrauen von deinen Schwägerinnen. Außerdem bin ich zu einer Heirat mit einer Frau gezwungen worden, die ich nicht selbst gewählt habe.“
„Du scheinst nicht die gleiche Abneigung
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