Historical Mylady Spezial Band 2
geerbt hast, warst du bei den Frauen sehr beliebt. Warum hast du also dein neues Vermögen und deinen hohen Rang nicht ausgenutzt, um dir eine Geliebte zu nehmen?“
Ein grimmiges Lächeln war seine Antwort. „Vielleicht weil ich es vorzog, um meiner selbst willen begehrt zu werden, und nicht wegen meines Titels oder meines Vermögens.“
„Was wohl bedeuten soll, dass ich dich nur wegen deines Titels geheiratet habe?“
„Einen anderen Grund kann es nicht geben“, erwiderte er gelassen. „Hawk selbst hat mir versichert, dass du mein Vermögen nicht nötig hast.“
Es stimmte. Ihre Eltern hatten fortschrittlichere Ideen gehabt als die meisten und somit beschlossen, ihrer Tochter ebenso sehr das Recht auf finanzielle Unabhängigkeit zuzubilligen wie ihren drei Söhnen. Ihr Vater hatte ihr ein enormes Vermögen hinterlassen, das Hawk seit elf Jahren für sie verwaltete, und ein kleines Gut in Norfolk, für das Hawk einen Verwalter eingestellt hatte. Das Gut ging bei ihrer Hochzeit natürlich auf ihren Mann über, das Vermögen jedoch würde zu treuen Händen für ihre Kinder verwaltet werden. Arabella konnte die Zinsen davon für ihre persönlichen Bedürfnisse verwenden.
Durch ihre Hochzeit war sie mehr denn je zu einer reichen und unabhängigen Frau geworden. Auf keinen Fall würde sie diesen hochmütigen, sarkastischen Mann wissen lassen, dass sie ihn sehr wahrscheinlich schon vor einem Jahr geheiratet hätte – als er weder Titel noch Vermögen besaß.
„Wie klug von dir, mich zu durchschauen!“, höhnte sie.
Er betrachtete sie kühl. „Klugheit hat nichts damit zu tun.“
„Wie du meinst.“ Sie nickte knapp. „Gab es einen bestimmten Grund, weswegen du mir deine Enthaltsamkeit mitgeteilt hast?“
Plötzlich schien er wieder belustigt zu sein. „Ich wollte dir lediglich versichern, dass du mit meiner absoluten Treue rechnen kannst, Arabella.“
Doch sie war noch nicht bereit, sich besänftigen zu lassen. „Zweifellos sollte ich mich glücklich schätzen, einen so großzügigen Mann zu haben“, spottete sie.
Wieder fühlte Darius sich stark versucht, sie übers Knie zu legen und ihr die hübsche Kehrseite zu versohlen, bis sie um Gnade flehte. Und danach würde er nichts lieber tun, als sie zu lieben, bis sie beide die höchste Befriedigung erlebt hatten!
Sie war eine kleine Hexe – und unendlich bezaubernd. Die kleine Verführerin hatte viel zu sehr seine Gedanken beschäftigt in der letzten Woche. Vielleicht war er deswegen auch nicht vorsichtig genug gewesen …
Von jetzt an würde er keinen Moment unachtsam sein, bis sie Winton Hall sicher erreicht hatten. Dort konnte er die nötigen Vorkehrungen treffen, um Arabella endlich in Sicherheit zu bringen.
Auf keinen Fall hätte er sie heiraten dürfen. Aber die Versuchung war einfach zu groß gewesen. Arabella war so schön, so reizend und geistreich. Und er begehrte sie schon viel zu viele Jahre, um ihr widerstehen zu können.
„Ich bin froh, dass du dir der Ehre bewusst bist“, erwiderte er neckend. „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen willst, Arabella? Ich glaube, ein kleines Nickerchen bis zu unserer Ankunft würde mir guttun.“ Er senkte die Lider, um sich nicht länger von der Lieblichkeit seiner Braut quälen zu lassen.
Leider konnte er sie auch jetzt noch vor seinem inneren Auge sehen. Sehr wahrscheinlich bedachte sie ihn gerade mit einem ihrer aufsässigen Blicke.
Das goldblonde Haar verlockte ihn dazu, es in seiner vollen Pracht zu sehen. Ihre vollen Lippen drängten ihn dazu, sie zu küssen. Die schweren Brüste, die sich nur allzu deutlich unter dem weichen Stoff des Reisekleids abzeichneten, weckten den Wunsch in ihm, sie zu berühren und zu liebkosen, wie er es an jenem Abend in Hawks Arbeitszimmer getan hatte.
Lieber Himmel, er brauchte nicht zu fürchten, er könnte von seinen Feinden getötet werden. Sein unerfülltes Verlangen nach Arabella würde ihn schon bald in sein frühes Grab treiben!
„Ich bin sehr müde, Darius. Ich möchte mich für die Nacht zurückziehen.“ Arabella legte die Serviette auf den Tisch, bevor sie sich erhob.
Die Anspannung in ihr wuchs und wuchs, und auch das Gespräch mit Darius hatte diese Anspannung immer deutlicher gezeigt, während sie allein in einem gemütlichen, privaten Salon zu Abend gegessen hatten. Je näher die Stunde rückte, da sie sich zu Bett begeben würden, desto unerträglicher wurde Arabellas innere Unruhe.
Vorhin hatte sie sich bereits von ihrer Zofe,
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