Historical Mylady Spezial Band 2
leicht, seine Gedanken von den allzu lebhaften erotischen Bildern zu lösen. Arabella sah so liebreizend aus mit ihrem langen, lockigen blonden Haar und dem durchsichtigen weißen Morgenmantel aus Seide und Spitze, den sie über einem nicht minder durchsichtigen Nachthemd trug. Der Umriss ihrer festen, vollen Brüste war deutlich darunter auszumachen.
Darius schluckte mühsam. „Ich dachte, wie trinken vielleicht zuerst ein Glas Branntwein.“ Er füllte die beiden Gläser.
Fast wäre Arabella in Tränen ausgebrochen vor Erleichterung über den kurzen Aufschub. Sie war so unruhig, dass ihre Hand leicht bebte, als sie ihr Glas von Darius entgegennahm – dessen Hand übrigens sicher und ruhig wie immer war, zum Teufel mit ihm!
Keine ihrer Schwägerinnen hatte daran gedacht, Arabella von der schmerzlichen und gleichzeitig erwartungsvollen Aufregung zu erzählen, die sie empfinden würde, wenn Darius zum ersten Mal ihr Schlafzimmer betrat. Zweifellos lag es daran, dass Jane, Grace und Juliet sich der Liebe ihrer Männer sicher gewesen waren. Diese Liebe musste ihnen versichert haben, dass ihre Gatten nie etwas tun würden, um sie zu verletzen oder zu verängstigen.
Arabella wusste, ihr Mann würde ein versierter Liebhaber sein – sein Ruf als Wüstling war der Beweis –, aber würde er auch sanft und geduldig sein?
Die Art, wie Arabella ihn über den Rand ihres Glases hinweg musterte, wollte Darius gar nicht gefallen. Fast als erwartete sie jeden Moment, er könnte sie auf den Boden werfen und sich auf sie stürzen! Natürlich kannte er seinen Ruf als Frauenheld, schließlich hatte er in den letzten acht Jahren alles getan, um ihn zu verstärken. Aber gewiss hatte ihn noch niemand grausam oder gewalttätig genannt. Warum sah Arabella ihn aber dann voller Angst in ihren wunderschönen Augen an?
„Du …“
„Du …“
Beide brachen ebenso plötzlich ab, wie sie begonnen hatten. „Du zuerst“, bat Darius.
Arabella atmete tief ein. „Ich wollte nur sagen, dass du müde sein musst nach der langen Reise heute. Und gestern hast du ja nicht viel geschlafen.“
Er unterdrückte ein Lächeln. „Nicht so müde, dass ich meine Frau nicht lieben könnte, versichere ich dir.“
„Oh.“ Sie senkte schnell den Blick.
Ihre Verlegenheit erstaunte ihn, da Arabella immer mehr als genug zu ihm zu sagen hatte, wenn sie nicht im Schlafzimmer waren! Um sich Mut zu machen, nahm er einen tiefen Schluck und setzte zu einem neuen Versuch an. „Möchtest du, dass ich dich liebe, Arabella?“
Wieder errötete sie. „Was für eine Frage ist das? Noch dazu an eine Frau, mit der du erst einen Tag verheiratet bist!“
Er lächelte hilflos. „Eine berechtigte, würde ich sagen. Unter den gegebenen Umständen.“
„Und was wären das für Umstände?“ Jetzt war sie eher böse als verlegen.
„Es hat keinen Zweck, über die Gründe für unsere Heirat zu sprechen, Arabella. Weder heute Nacht noch später.“ Er stellte sein leeres Glas auf das Silbertablett zurück. „Entweder du möchtest, dass ich dich liebe, oder du tust es nicht. Ich bin kein gefühlloses Ungeheuer und werde dich zu nichts zwingen. Wenn du mich nicht hier haben willst, brauchst du das nur zu sagen.“
„Aber wir sind verheiratet!“
Er seufzte. „Trotzdem. Ich habe noch nie mit einer Frau geschlafen, die es nicht gewollt hat, und ich habe nicht die Absicht, bei meiner eigenen Frau damit anzufangen. Ganz gleich, wie unwiderstehlich die Herausforderung auch ist …“, fügte er rau hinzu.
Arabella musste schlucken. „Herausforderung?“
„Weißt du eigentlich, wie begehrenswert du aussiehst im Kerzenlicht, so gekleidet und mit deinem Haar, das so wild und verführerisch auf deine Schultern fällt?“
Nein, bevor Darius es gesagt hatte, war Arabella keinesfalls bewusst gewesen, dass er ihre Erscheinung begehrenswert fand!
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. „Weißt du, wie begehrenswert du aussiehst, so gekleidet und mit deinem Haar, das dir so verwegen und unendlich attraktiv in die Stirn fällt?“, antwortete sie leise.
Bewunderung zeigte sich in seinem Blick. „Ich habe noch nie eine Frau wie dich kennengelernt, Arabella.“
Fürs Erste genügte das …
Es musste genügen. Darius war ihr Mann, und wenn sie nicht wollte, dass er sich in die Arme einer anderen Frau flüchtete, kaum dass die Zeit ihrer Flitterwochen ganz vorüber war – und das wollte sie gewiss nicht –, dann musste sie im vollsten Sinne des
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