Historical Mylady Spezial Band 2
„Eine deiner früheren Geliebten verfolgt dich noch immer und scheint einige Male versucht zu haben, uns beiden Schaden zuzufügen, aber du siehst keinen Grund, mir alles zu erklären?“
„Nein.“
„Sie sind ein durchtriebener Schurke, Sir!“
Er lächelte grimmig und verbeugte sich knapp vor ihr. „Endlich stimmen wir einmal in etwas überein.“
Arabella musste ihren Gefühlen nachgeben, ballte die Hände zu Fäusten, ihre Brüste hoben und senkten sich heftig. „Ich glaube, ich könnte dich wirklich hassen, Darius!“
Noch ein Punkt, in dem er ihr zustimmte, denn Darius hasste sich in diesem Moment selbst.
Als er vor acht Jahren die Karriere eines Agenten für die Krone eingeschlagen hatte, war vieles so anders gewesen. Sein Leben gehörte ihm damals ganz allein, und so war es ihm leichtgefallen, die Risiken und Gefahren, die seine neue Berufung mit sich brachte, zu akzeptieren. Damals gingen sie nur ihn etwas an. Nie war es seine Absicht gewesen, auch Arabella diesen Gefahren auszusetzen.
Er war sogar so weit gegangen, ihr aus dem Weg zu gehen, nachdem Hawk seinen Antrag um ihre Hand zurückgewiesen hatte. Was auf Sebastians Hochzeit zwischen ihnen vorgefallen war, hatte ihn ebenso überrumpelt wie Arabella. Er hatte einfach der Versuchung nicht mehr widerstehen können, da sie so deutlich gezeigt hatte, dass sie mehr als willig war.
Wenn man sie nicht in jener allzu kompromittierenden Situation entdeckt hätte, wäre Darius danach lediglich seiner Wege gegangen. Mit einem gewissen Bedauern, das gewiss, aber dennoch wäre er gegangen.
Doch dann ging es darum, Arabella vor einem Skandal zu bewahren, und so hatte Darius beschlossen, sie zu heiraten und sein Schicksal anzunehmen. Er hätte früher erkennen sollen, dass seine Handlungen sie nicht beschützten, sondern in Gefahr brachten.
Nein, zum Teufel, er hatte es erkannt! Und hatte sie dennoch geheiratet. Aus Gründen, die völlig eigennützig waren.
Er schenkte ihr ein spöttisches Lächeln. „Das dürfte unserem Liebesspiel noch mehr Würze verleihen.“
Wenn Blicke töten könnten, dachte er amüsiert, als sie ihn wild anfunkelte.
„Du bist zu sehr von dir überzeugt, Darius, solltest du glauben, ich würde dir je wieder erlauben, mich zu lieben!“
„Du denkst doch nicht wieder daran, mich zu verlassen, Arabella?“, höhnte er. „Oder sagst du es nur, um mich wieder … herauszufordern?“
Noch nie war Arabella so zornig gewesen. Dieser arrogante, spöttische, abscheuliche Mann! So herablassend. So großartig. So attraktiv, dass sie ihn nur anzusehen brauchte, und schon wurden ihr die Knie weich!
Wie war es nur möglich, dass sie sich noch immer so zu ihm hingezogen fühlte, nachdem er sie so verächtlich behandelt hatte? Warum gab er nicht zu, dass seine Geliebte versuchte, ihnen beiden zu schaden?
Liebte sie ihn wirklich so sehr, dass sie ihn lieber tötete als zuzulassen, dass eine andere Frau ihn bekam? Jetzt gerade war sie gar nicht abgeneigt, ihn gehörig zu züchtigen. Sicher würde es ihr große Freude bereiten, ihm mit etwas Schwerem über den Schädel zu schlagen!
Dabei war sie doch lediglich von ihm fasziniert und liebte ihn nicht. Oder doch?
Nein! Sie wollte nicht einmal in Erwägung ziehen, sie könnte in ihren Mann verliebt sein. Auf keinen Fall!
„Ich wiederhole meine Worte von vorhin, Darius. Falls du versuchen solltest, mich wieder zu schlagen, werde ich dich töten“, fuhr sie ihn böse an.
Er lächelte ungerührt. „Und gilt deine Bemerkung über meine nächtlichen Besuche bei dir auch noch?“
„Nein, du wirst mir nicht mehr zu nahe kommen!“
„Gut“, sagte er brüsk. „Dann möchte ich dir versichern, dass ich dir folge, solltest du versuchen, Winton Hall zu verlassen, und dass ich dich zurückholen werde. Glaub mir“, fügte er finster hinzu, „dir würde die Strafe ganz und gar nicht gefallen.“
„Hör auf, mir zu drohen, Darius …“
„Das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen, Arabella.“
Nach einem letzten wütenden Blick drehte sie sich auf dem Absatz um und verließ den Raum, die Schultern gestrafft und die Haltung stolz.
Darius unternahm keinen Versuch, ihr zu folgen. Es hatte keinen Zweck. Die Wahrheit durfte er ihr nicht sagen, also konnte er weder sein Verhalten noch Graysons Anwesenheit erklären.
Je eher er herausfand, ob es Helena Jourdan war, die ihm nach dem Leben trachtete, oder sein eigener, im Exil lebender Bruder Francis, desto eher würde er versuchen
Weitere Kostenlose Bücher