Historical Mylady Spezial Band 2
gut“, lenkte er ein. „Gray wird sicher verstehen, dass du im Moment nicht so … gefasst bist wie sonst“, er warf ihm einen trägen Blick zu. „Arabella ist verständlicherweise noch etwas überspannt. Die Hochzeitsvorbereitungen, die aufregenden Feierlichkeiten – all das war sehr anstrengend für sie.“
Er selbst jedenfalls war sehr gefasst, sehr ruhig. Westlake und er hatten gerade entdeckt, dass sie irgendwann in der Nacht einen ungeladenen Gast in den Ställen gehabt hatten. Jemand hatte sich an mehreren Sätteln zu schaffen gemacht. Einschließlich Graysons. Was darauf hinzuweisen schien, dass Gray doch recht gehabt hatte. Sie beide waren es gewesen, die Helena Jourdan damals nach ihrer Festnahme befragt hatten, und sie beide waren es gewesen, die ihren französischen Geliebten zum Tode verurteilten.
Darius’ sarkastische Stimmung diente nur dem Zweck, seinen erbitterten Zorn zu verbergen.
„Ich versichere dir, dass ich sogar sehr gefasst bin, Darius“, sagte Arabella alles andere als ruhig. „Und wie ich vorhin schon erwähnte, empfinde ich Lord Graysons Gesellschaft als angenehme Abwechslung von der Langeweile des Landlebens.“
„Siehst du, Gray“, meinte Darius lächelnd. „Ich verstehe nicht, wie du auch nur daran denken kannst, dich einfach davonzustehlen, nachdem meine schöne Frau so ausdrücklich eine Vorliebe für dich zum Ausdruck gebracht hat.“
Grayson sah ihn misstrauisch an. „Ihre Gnaden wollte sicher nur höflich sein.“
Worauf Darius seine Frau unter halb gesenkten Lidern ansah. „Stimmt das?“
Arabella ließ sich nicht von seinem sanften Ton täuschen. Er war fürchterlich wütend auf sie. „Ich hoffe, ich bin immer höflich, Darius“, antwortete sie unverbindlich.
Er lachte freudlos. „Oh, das können wohl alle St Claires von sich behaupten, Arabella. Selbst wenn sie dir dabei einen Dolch in den Rücken stoßen!“
„Du wagst es, meine Familie einer solch feigen Tat zu beschuldigen?“, rief sie, entsetzt über den Affront.
„Nichts ganz so Offensichtliches, glaube mir, Arabella.“
Ihre Empörung wuchs. „Was willst du dann damit sagen?“
„Nichts von Bedeutung.“
„Dein Ton gefällt mir nicht, Darius.“
„Nein?“
„Nein!“
Er zuckte gleichgültig die Achseln. „Und mir gefällt es vielleicht nicht, wenn du mir unter meinem eigenen Dach von deiner Vorliebe für einen anderen Mann erzählst.“
Abrupt stand sie auf. „Es ist unser Dach!“
Darius sah sie kühl an. „Wie du mir heute Morgen sagtest, nur solange es dir passt.“
Am liebsten hätte Arabella ihm den Hohn mit der flachen Hand aus dem attraktiven Gesicht geschlagen. „Ich habe es mir anders überlegt, Darius“, zischte sie, „und beschlossen, dass ich dir nicht die Genugtuung geben werde, dich zu verlassen.“
„Das freut mich zu hören.“ Gelassen nahm er einen weiteren Schluck aus seiner Tasse.
Misstrauisch runzelte sie die Stirn. Er klang alles andere als erfreut. „Wirklich?“
„Selbstverständlich“, antwortete er gelangweilt. „Jetzt ruhst du dich am besten ein wenig vor dem Dinner aus.“
„Ich bin nicht müde.“
Darius wandte sich mit einem Seufzer an seinen Freund. „Du wirst uns vergeben müssen, Gray. Meine Frau und ich haben die feineren Nuancen des Ehelebens noch nicht ganz ausgearbeitet.“ Und mit einem Blick auf Arabella: „Meine Liebe, mein Vorschlag, du solltest dich auf dein Zimmer zurückziehen, war meine Art, dir zu sagen, du mögest uns bitte allein lassen, damit Grayson und ich uns unterhalten können.“
Fassungslos schnappte Arabella nach Luft. Die Kränkung, die sie bei seiner verächtlichen Bemerkung über ihre Familie empfunden hatte, wurde jetzt von dem Schmerz übertroffen, so herablassend zurechtgewiesen zu werden. Er hätte seinen Wunsch, sich von ihrer Gesellschaft zu befreien, nicht deutlicher ausdrücken können!
Die Demütigung trieb ihr heiße Röte in die Wangen. „Damit ihr in Erinnerungen an alte Zeiten und alte Mätressen schwelgen könnt?“
„Oder gegenwärtige“, verbesserte Darius sie boshaft.
Sie wurde blass. „Wie kannst du es wagen?“
„Du hast das Thema aufgebracht, Arabella.“
Aber doch nur, damit er die Anschuldigung abwehren konnte! Sie hätte nie damit gerechnet, dass er so reagieren würde!
„Wenn Sie mich entschuldigen möchten, Lord Grayson?“ Sie knickste knapp. „Ich glaube, ich möchte mich doch auf mein Zimmer zurückziehen.“ Sie musste unbedingt gehen, bevor Darius’
Weitere Kostenlose Bücher