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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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verdutzten Männer an. „Sorgt dafür, Monsieur Barthélemy, dass das Gepäck schnellstmöglich gerichtet und heruntergebracht wird.“
    „Sehr wohl, Sire“, antwortete Barthélemy und verließ mit den Kumpanen die Stube.
    Richard winkte den Krüger zu sich, öffnete die Bourse und entnahm ihr den Lohn für den Aufenthalt. Dann hielt er einen Floren hoch und sagte: „Den kannst du zusätzlich haben, wenn du mir verrätst, welche Richtung meine Gemahlin genommen hat.“
    Begierig starrte Gaimar auf die Silbermünze und erwiderte: „Ich bin mir nicht sicher, Sire. Ich glaube, gehört zu haben, dass Madame mit ihren Begleitern nach Süden wollte. Stoneley Abbey wurde erwähnt, und Daventry.“
    „Das hilft mir weiter“, murmelte Richard, gab dem Wirt das Geld und stürmte auf den Hof. Das Gepäck wurde soeben auf den Handrossen festgezurrt. Ungeduldig wartete er, bis man damit fertig war, gab den Befehl zum Aufsitzen und preschte mit dem Tross gen Warwick.
    Leider kam er langsamer voran denn erhofft. Die Straße war sehr belebt, da viele Leute zum Johannisfest nach Coventry wollten. Bauern trieben Vieh vor sich her, das auf dem Markt verkauft werden sollte; von Ochsen gezogene Karren kamen schwankend entgegen, hochbeladen mit Körben voller Enten, Gänse und Tauben, und Sauhirten trieben grunzende Schweine vor sich her. Pilger, die zur Stiftskirche wollten, begegneten Richard, fahrende Spielleute, Gaukler und überfüllte Karren, auf denen Komödianten saßen.
    Er verwünschte das Gewühl, das ihn nötigte, immer wieder das Ross zu zügeln. Schließlich musste er sogar dem Tross Halt gebieten, weil der Weg durch einen umgestürzten Wagen versperrt war. Die aus Gemüse bestehende Ladung war herabgefallen und hatte sich über die Straße verstreut. Pferde knabberten an den Mohrrüben; die Ziegen einer Herde rannten wild durcheinander, umrundet von aufgeregt kläffenden Hunden, verwünscht von entgegenkommenden Reitern, die nicht passieren konnten.
    Kurz entschlossen rief Richard seinen Leuten zu, querfeldein zu reiten, lenkte den Rappen zur Seite und setzte mit ihm über den Graben hinweg. Gefolgt von seinem Tross, preschte er entlang dem Rain über den Acker, vorbei an dem Gewirr aus brüllenden Menschen, bellenden Kötern, kreischenden Kindern und blökenden, wiehernden, gackernden Tieren, kehrte auf den Weg zurück und hielt den Hengst zu starkem Galopp an.
    Nach einer Weile erblickte er den Reisewagen mit dem vertrauten Rotschimmelgespann. Er trat dem Hengst noch einmal hart in die Weichen, holte das Gefährt ein und herrschte den Lenker an, sofort zu halten. Neben dem langsam ausrollenden Fahrzeug herreitend, blickte er zur Gattin hinüber und fragte scharf: „Was fällt Euch ein, Madame, Euch ohne meine Erlaubnis zu entfernen?“
    „Ich hielt es für die beste Lösung“, antwortete sie ruhig. „Inzwischen habe ich jedoch begriffen, dass mein Verhalten falsch war. Ich versichere Euch, Sire, dass ich die Absicht hatte, bei der nächsten sich mir bietenden Möglichkeit umzukehren.“
    „Gottlob seid Ihr zur Vernunft gekommen“, erwiderte er etwas besänftigt.
    Wenngleich seine Miene noch finster war, freute sich Mellisynt über seine Anwesenheit. Er war ihr hinterhergeritten, um sie zurückzuholen. Offensichtlich war sie ihm wichtiger denn alle Ehren und Pfründen.
    „Überlasst unsere Tochter der Amme, und sitzt bei mir auf!“, befahl Richard und schwang sich vom Ross. „Ihr werdet mit mir nach Edgemoor reiten.“
    Verhalten seufzend wies Mellisynt die Kinderfrau an, gut auf die kleine Meridyth achtzugeben, stand dann auf und ließ sich, glücklich lächelnd, vom Gatten aus dem Wagen helfen.
    Er legte ihr die Hände um die Taille, hob sie behend hinter dem Sattel auf den Rappen und saß dann ebenfalls auf.
    Selig schlang sie den rechten Arm um ihn und lehnte sich an ihn.
    „Weiter!“, wies er den Knecht auf dem Bock an, gab dem Hengst einen Tritt in die Flanken und setzte sich an die Spitze des Zuges.
    Mellisynt genoss es, die Nähe ihres Gemahls zu spüren. Der Kummer, der sie in den verflossenen Wochen belastet hatte, war geschwunden. Noch wusste sie nicht, was das Gespräch beim König ergeben hatte, doch das war ihr gleich. Richard war zu ihr gekommen, und das war ein untrügerisches Zeichen dafür, dass er sich ihr ebenso verbunden fühlte wie sie sich ihm.
    Plötzlich fühlte sie seine Hand auf ihrer, warm und verheißungsvoll, sie drückte sich enger an ihn und sehnte sich danach, endlich mit

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