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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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geeignete Amme aussuchen kannst. Also komm jetzt“, setzte er hinzu und streckte die zitternde Hand aus.
    „Nein, ich werde nicht in den Frauentrakt gehen. Vater wird meinen Sohn töten. Mein Gatte ist nicht der Vater des Knaben. Vater wird mich meucheln.“
    Micheil sah die Schwester wieder das Neugeborene anschauen, ging geschwind weiter und hielt jäh inne, als sie den Kopf hob.
    „Fiona hat meinem Liebsten gesagt, ich sei unglücklich. Er brachte mir schöne Gaben und sagte mir, ich hätte seine Gattin werden sollen. Doch dann hat er getobt, als er hörte, dass ich von ihm empfangen habe. Mir blieb keine andere Wahl, Micheil.“
    „Das weiß ich. Mir ist mehr bekannt, als du ahnst.“ Er hätte sich lieber zehn Gerüsteten gestellt als diese Worte vernommen, die das Todesurteil für seine Schwester waren. Er sehnte sich danach, den Sohn in den Armen zu halten und zum ersten Male zu sehen, was den Nächten voller Minneglut mit Seana entsprossen war. „Sag mir, Bridget, was du willst“, forderte er sie ruhig auf. „Ich gewähre dir alles, damit du glücklich bist.“
    „Du bist gewahr, was ich möchte. Ich will, dass Seana MacKendrick so misshandelt und erniedrigt wird wie ich. Doch das hast du mir verwehrt, Micheil. Ich habe dir die Metze zugeführt. Ich habe dich mit ihr gesehen. Wirst du sie mir zuliebe niedermachen? Tust du es jetzt?“
    „Ich tue alles für dich!“, rief er, und seine Verzweiflung wuchs, als die Schwester schrill zu lachen begann und sich wieder der Brüstung zuwandte. „Man bringe Seana herauf!“, befahl er über die Schulter.
    Seana hastete zu ihm, fiel neben ihm auf die Knie und bot ihm den baren Hals dar.
    Er zog den Hirschfänger aus der Scheide und setzte ihn ihr an die Kehle. „Sieh her, Bridget!“, sagte er laut. „Seana ist hier. Ich schneide ihr die Gurgel durch, doch erst musst du den Turm verlassen. Bring mir das Kind, und dann töte ich Seana!“
    Langsam drehte Bridget sich zum Bruder und seiner Buhle um, legte es vor sich auf die Quader und straffte sich.
    Seana wartete bang auf das, was nun geschehen würde, und zwang sich, nicht laut aufzuschreien, als die Schwägerin bedächtig Schleier und Haube entfernte und die scheußlichen Narben zum Vorschein kamen, die ihr einst so eindrucksvolles Gesicht verunstalteten.
    Bridget hob die Tücher und ließ sie lachend vom Wind davontreiben.
    Wie gelähmt beobachteten James und David vom Fuß der Stiege aus das Geschehen auf der Schildmauer.
    Das Abgelenktsein der Brüder nutzend, drängte Fiona sich an ihnen vorbei, stürmte die Stufen hinauf und rannte zur Base. „Man wird dich meucheln, Bridget!“, kreischte sie. „Man will nur dein Kind. Du weißt, was du tun musst. Spute dich, Bridget. Schnell, ehe dein Liebster kommt und herausfindet, was du getan hast.“
    „Er naht?“
    „Ja, er ist schon auf dem Weg hierher, mit einem großen Tross Gerüsteter. Das hatte ich dir doch versprochen. Ich habe es dich sehen lassen, nicht wahr? Töte den Jungen! Du musst ihn umbringen, Bridget!“ Fiona bückte sich und wollte ihn an sich reißen.
    Behend beugte sich Bridget zu ihr und ergriff sie an den Haaren. „Schwöre mir, dass Joris kommt!“, sagte sie eindringlich. „Gelobe mir, dass die Zauberin dort mir für ihn wieder ein schönes Antlitz verleiht! Beeide es, oder du scheidest aus der Zeitlichkeit!“
    Fiona schwor, was von ihr verlangt worden war.
    Micheil winkte die Brüder zu sich. Bridget schien ungeahnte Kräfte zu besitzen. Sie hatte Fiona an sich gezerrt und drückte sie zwischen den Zinnen rücklings über die Brüstung.
    Seana stand auf und lehnte sich an Micheil. Seine Nähe gab ihr neuen Mut. Das Greinen ihres Sohnes ging ihr zu Herzen. Sie ahnte, was die drei Brüder vorhatten.
    „Du hast gelogen!“, tobte Bridget und strengte sich an, um Fiona über die Mauer zu stoßen.
    Verzweifelt stemmte Fiona sich gegen sie.
    Wütend versuchte Bridget, die Hände der Base wegzureißen, doch es gelang ihr nicht.
    Micheil, seine Brüder und Seana rannten im gleichen Moment auf die beiden miteinander ringenden Frauen zu. Flink hob sie den Knaben auf, hörte das Reißen von Stoff, vernahm grässliche Schreie und hob verstört den Kopf. Sie sah noch, wie die Schwägerin hinter Fiona in die Tiefe stürzte, und wandte sich entsetzt ab. In die Freude, endlich den Sohn in den Armen halten zu können, mischte sich die Bedrückung über den Kummer, den Micheil über den jähen Tod seiner Schwester empfinden

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