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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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ihm allein zu sein, wieder seine Liebkosungen empfangen und ihm ihre Liebe bekunden zu können.
    Er wandte ihr das Gesicht zu und sagte ernst: „Hör mir gut zu, Mellisynt. Du gehörst zu mir, für immer. Keine Macht der Welt, nichts und niemand, kann dich von mir trennen. Und komm nicht noch einmal auf den Einfall, mich verlassen zu wollen. Solltest du je einen zweiten Versuch unternehmen, werde ich dir so wie heute nachsetzen, dich finden und zurückbringen. Hast du mich verstanden?“
    „Ja“, flüsterte Mellisynt gerührt.
    „Ich bin kein Mann schöner Worte.“ Richard hielt inne und fügte nach einem Moment spröde hinzu: „Du weißt, was mein ist, bewahre ich mir. Und dich habe ich ins Herz geschlossen.“
    „Ich liebe dich“, sagte sie schlicht, reckte sich und gab dem Gatten einen Kuss auf die Wange. Er mochte nicht imstande sein, so anrührende Verse zu schmieden wie ein Troubadour, aber das, was er ihr soeben gestanden hatte, hatte ihr süßer in den Ohren geklungen als jedes noch so minnigliche Lied.
    Erneut drückte er ihre Hand und erzählte ihr dann, welch glückliche Fügung die Dinge genommen hatten. „Eines Tages“, fügte er hinzu, „wird Edgemoor vielleicht zum Erblehen. Wenn ich Mylord of Chester beweise, dass ich ihm ein wackerer Kampfgefährte bin, und ich zweifele nicht im Mindesten daran, sein Wohlwollen zu erringen, bestallt er mich sicher mit einer anderen einträglichen Pfründe, die dann, so Gott will, Mellisynt, der Stammsitz unseres gemeinsamen Sohnes wird.“
    Mellisynt presste sich fest an den geliebten Mann, während er den Hengst über die grünen Felder traben ließ. Zum ersten Mal im Leben genoss sie es, zu reiten.
    – ENDE –
     
     
     
     
     
     
     
     

Glossar
    Monatsnamen: Vollborn (Januar); Hornung (Februar); Vollmonat (September); Hartmonate (Winter)
    Chevalier: Ritter; Adliger
    Cotte: Obergewand, meist aus Wolle, für beide Geschlechter
    Gebende: Kopfbedeckung für (verheiratete) Frauen
    Handlehen: Lehen ohne Erbrecht
    Messire: Anrede eines Adligen (auch: Seigneur, Monseigneur, Sieur, Sire)
    Palas: Wohntrakt der Burg
    Pfründe: Amt oder Ländereien
    Privet: Toilette
    Seneschall: Stellvertreter des Burgherrn
    Sukni/Surkot: Obergewand
    Wittum: Vermögensleistung des Bräutigams an die Braut bei der Eheschließung zur Versorgung nach dem Ableben des Gatten
     
     

Theresa Michaels
    Mit Feuer und Schwert
     
     
     
     
     
     

1. KAPITEL
    Halberry Castle, Grafschaft Caithness im Norden Schottlands, Anno 1372
    Die klagenden Töne der Sackpfeifen hallten von der hohen Sparrendecke des Rittersaales von Halberry Castle wider. Die Burg, auf einer ins Meer ragenden Landzunge errichtet, war die Residenz Ingram MacGlendons, Anführer seines Clans und erbberechtigter Schutzherr der Grafschaft Caithness.
    An diesem Abend hatten die Bediensteten alle Hände voll damit zu tun, die juwelenbesetzten Trinkpokale aus Gold und Silber nachzufüllen. Aus Liebe zu seiner einzigen Tochter Bridget hob Ingram als Erster den Kelch und trank auf das Wohl des Brautpaares. Wenngleich es ihn störte, den Trinkspruch auch auf Liam MacKendrick ausbringen zu müssen, einen königlichen Beamten und seinen Feind, verübelte er es seinen Gefolgsleuten, dass sie diese Hochzeit nicht mit gebührendem Jubel feierten.
    Er fand, sie seien Toren, da sie nicht zu begreifen schienen, dass die Verbindung seiner Tochter mit Master Aedhs Sohn den sofortigen Waffenstillstand zwischen den beiden Clans herbeigeführt hatte. Die ständigen Scharmützel hatten auf jeder Seite zu viele Opfer gefordert. Nun würde die gleichzeitige Verlobung seines Erben Micheil mit Seana, Aedh MacKendricks Tochter, einen dauerhaften Frieden gewährleisten.
    Als kampferprobter Krieger bedauerte Ingram indes, dass der Waffenruf gegen die MacKendricks in dieser Halle nicht mehr zu hören sein würde. Seine Tochter und ihr Gemahl waren eigensinnige junge Menschen, so wild und ungestüm wie die schroffen Berge und zerklüfteten Täler der ihnen durch das Recht der Geburt zustehenden Grafschaften Caithness und Strathnaver.
    Ingram verengte die Augen. Er wusste, dass es unter den Anwesenden Haudegen gab, die ungeachtet der etwas gezwungen wirkenden Fröhlichkeit sorgfältig auf die Einhaltung des Friedens achten würden. Viele von ihnen hatten ihr Missfallen zum Ausdruck gebracht, als Walter Stewards Sohn Robert, der zweite König seines Namens, das erste Jahr seiner Herrschaft mit großem Prunk begangen hatte. Rechts neben den

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