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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Sire d’Edgemoore?“, erkundigte sich Cairill.
    „Ja.“
    „Dann habe ich Order, Euch zum Palast zu geleiten.“
    „Ich bin sogleich bei Euch“, erwiderte Richard, kehrte in die Kammer zurück und sagte: „Es ist mir unfassbar, Madame, dass Ihr mit diesem Ansinnen bis jetzt gewartet habt. Wir reden später darüber, sobald ich aus der königlichen Residenz zurück bin.“ Er verneigte sich knapp, verließ den Raum und ging mit dem Boten ins Erdgeschoss der Herberge. Dort angekommen, bat er um einen Augenblick Geduld, rief nach dem Krüger und hieß ihn, sein Ross vom Stallknecht satteln zu lassen.
    Dann lud er den Kurier ein, bis zum Aufbruch einen Schluck mit ihm zu trinken, bestellte im Schankraum Wein und drückte dem korpulenten Schenker einen Silberpfennig in die schmutzige Hand.
    Bedächtig am Becher nippend, dachte er, dass Weiber die konfusesten, dümmsten und widersinnigsten Einfälle hatten. In all den vergangenen Wochen hatte er die Gattin mit Nachsicht behandelt und sich bemüht, ihre wechselnden Stimmungen nicht zu beachten. Wie konnte sie auf den Gedanken verfallen, ihm liege mehr an einer Vergrößerung seiner Pfründe und einem Titel, sodass er sich einer anderen Frau zuliebe von ihr trennen würde!
    Er hatte den Becher erst zur Hälfte geleert, als der Wirt zurückkehrte und ihm ausrichtete, sein Rappe stehe vor dem Eingang. Rasch begab er sich mit dem Sendboten ins Freie, saß auf und nahm dem Rossknecht die Zügel ab.
    In raschem Trab ritt man zum Palast und überließ dort die Pferde zwei herbeieilenden Stallburschen. Cairill führte den Sieur d’Edgemoor durch das Stiegenhaus zur königlichen Kammer und hieß ihn, sich im Vorzimmer zu gedulden.
    Richard sah dem sich in das angrenzende Gemach entfernenden Jüngling hinterher und fragte sich, wie lange er werde ausharren müssen. Nur einen Moment später wurde die Pforte geöffnet, und ein Höfling erschien, der ihm vermeldete, er möge eintreten. Er durchquerte den Raum und ging an den Wachen vorbei in das Studierzimmer des Königs.
    Ein Kammerherr ersuchte ihn, sich noch zu gedulden. Richard nickte und stellte zu seiner Überraschung fest, dass die im Raum anwesenden Höflinge ihn freundlich anschauten und ersichtlich irritiert reagierten, weil er ihr Lächeln nicht erwiderte.
    Der Kämmerling kam zurück und forderte ihn auf, zu Seiner königlichen Hoheit zu gehen. Langsam schritt er zur anderen Seite des Raumes, wo Henry Plantagenet, umgeben von Würdenträgern, auf einem prächtig geschnitzten Stuhl saß. Er erkannte neben dem jetzt im dreiundfünfzigsten Sommer seines Lebens stehenden, mehr denn je aufgeschwemmt aussehenden Herrscher Bruder Giraldus Cambrensis, den Hofkapellan, den Walter Map genannten Hofnarren sowie Richard of Ely, den Schatzmeister, und Mylord Ranulf, den Earl of Chester, bei dem sein Sohn Gondoald im Pagendienst war.
    Mylord of Chester war ein enger Vertrauter und Ratgeber des Monarchen und wurde ob seines Einflusses und seiner Macht allseits gefürchtet. Er galt jedoch als geradlinig, war unbestechlich und im Allgemeinen ausgeglichenen Wesens, wiewohl es von ihm hieß, er könne auch sehr harsch sein. Vor den Herren angekommen, erwies Richard die dem König gebührende Reverenz.
    „Erhebt Euch, Mylord“, sagte Henry huldvoll und fuhr, sobald der Sieur d’Edgemoor aufgestanden war, stirnrunzelnd fort: „Und nun berichtet mir, warum Ihr Euch mit Monsieur Geoffroir entzweit habt.“
    „Ich muss zu meiner Schande gestehen, Eure Majestät, dass ich an Eurem Sohn, dem Prinzen Geoffroir, Duc d’Anjou, Verrat begangen habe.“
    „Verrat?“, wiederholte Henry bestürzt und stand auf. „Wie ist es dazu gekommen? Mir ist die Kunde zugetragen worden, dass Ihr von ihm festgesetzt wurdet, seiner Macht entronnen seid und einen Zweikampf auf Tod und Leben mit ihm ausgefochten habt. Welchen Anlass gab es, dass Ihr, die Ihr sein Statthalter wart, zwanzig Jahre treu zu ihm standet, ihm den Gehorsam verweigertet?“
    Richard sah dem Souverain in die Augen, die denen des Herzogs so ähnlich waren, und überlegte, wie er ihm erläutern solle, was sich zwischen ihm und dessen Sohn zugetragen hatte.
    „Der König ist über die Machenschaften des Prinzen Geoffroir am Hofe Philippes von Frankreich instruiert“, warf Ranulf ein.
    „Dann ist Euch sicher auch geläufig, mein Gebieter, dass Seine Hoheit, Euer Sohn Geoffroir, der Ansicht ist, ich hätte Euch seine Pläne verraten.“
    „Ihr wart nicht der Zuträger“, erwiderte

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