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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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würde es keine leidenschaftlichen Küsse und Umarmungen geben, die sie erregten. Nein, er würde ihr Schmach antun.
    David überlegte, ob er etwas erwidern solle, fand jedoch, dass er dann Micheil in den Rücken fallen würde. Zudem hatte es keinen Sinn, etwas zu sagen, da die Würfel gefallen waren. Er verließ den Raum und begab sich in die Frauengemächer, um Bridget zu fragen, wo Fiona sich aufhielt.
     
     
     
     
     
     
     
     

14. KAPITEL
     
    Fiona wartete, hinter einer Halbsäule verborgen, im Zwischenstock, bis der Weg zum oberen Gemach frei war. Dann eilte sie hinauf, betrat die Kammer und schloss die Tür. „Hat man Euch doch erwischt, Seana“, sagte sie höhnisch, „wiewohl Ihr mehrfach zu fliehen versucht habt. Micheil hat vor, sich an Euch zu vergehen. Ihr hättet im Stift bleiben sollen. Mit der Zeit hätte er Euch vergessen.“
    Seana war froh, dass sie mit dem Rücken zu Mistress Fiona stand. „Falls Ihr mich verhöhnen wollt, spart Euch die Worte“, erwiderte sie. „Ich weiß sehr gut, welches Los mich erwartet. Ihr habt mich nun zum zweiten Mal daran erinnert.“
    Fiona beäugte das zerlumpte Aussehen der Gefangenen und fragte sich, warum diese nicht vor Angst zitterte. Jäh hatte sie ungute Vorahnungen. „Ihr wart die ganze Zeit mit meinem Vetter allein?“, erkundigte sie sich argwöhnisch. „Möglicherweise muss er Euch nicht zwingen, ihm zu Willen zu sein. Ist das der Grund, weshalb Ihr gewagt habt, die Tapfere zu spielen?“
    „Ich habe nichts vorgetäuscht“, antwortete Seana kühl. „Und was Eure anderen Äußerungen betrifft, so werdet Ihr von mir nichts erfahren.“ Ungeachtet der mutig vorgetragenen Worte zitterte Seana innerlich bei dem Gedanken, der Laird könne seine Base hergeschickt haben, um sie zu quälen. Er hatte gesagt, er werde ihr seinen Schutz nicht bieten. Innerhalb dieser Mauern könne sie sich frei bewegen. Die Folgen ihres Handelns habe sie allein sich dann zuzuschreiben.
    „Sosehr ich Euch von dem Tag an verabscheut habe, an dem mein Oheim Euch seinem ältesten Sohn versprochen hat, kann ich indes nicht zulassen, dass ein Weib hilflos ist. Daher habe ich Euch etwas mitgebracht.“
    Seana vernahm ein metallisches Klirren und drehte sich widerstrebend um. Ihr Blick fiel auf eine Dagasse, deren damaszierter Griff im Widerschein des Feuers glänzte. Sie krümmte die Finger und hätte den kurzen, breiten Dolch am liebsten sofort aufgehoben, machte indes keine Anstalten, ihn an sich zu nehmen. Sie schaute die an der Wand lehnende Mistress Fiona an, die ein Hochgebende mit Kinnschleier trug, das ihr auf die Schultern fallendes Haar erkennen ließ. Die Ärmel der ungegürteten Tunika aus purpurnem Sayel hingen weit über die Hüften hinunter, und der goldverbrämte Saum des Kleides stufte sich auf den spitzen Galions aus feinem Leder. Seana entsann sich, wie schamlos am Abend der Hochzeit ihres Bruders Mistress Fiona mit ihrem Vetter geschäkert und dass sie schon damals böse Vorahnungen empfunden hatte. Sie konnte ihr nicht trauen, richtete den Blick wieder auf das Feuer und ermahnte sich, Schweigen zu bewahren, auch wenn sie gereizt werden sollte. Sie war sicher, dass Mistress Owen ihr noch mehr enthüllen würde.
    „Das ist nicht die Gelegenheit, auf die Ihr hofftet, nicht wahr, Seana?“, fragte Fiona. „Einer meiner Verwandten hatte Mitleid mit Euch und bat mich, ungeachtet der Gefahr, die ich auf mich nehmen musste, Euch diesen Sticher zu bringen. Noch habt Ihr Zeit, Micheil zu entrinnen und seine Hände nicht mit Eurem Blut zu beflecken.“
    „Wieso riskiert Ihr seinen Zorn, indem Ihr mir helft? Bin ich nicht auch Eure Feindin?“
    „Ja, das kann ich nicht leugnen. Ich liebe Micheil. Ich liebe ihn seit vielen Jahren, und er liebt mich. An dem Tag, an dem meine Base heimkehrte, geschunden und so entstellt, dass sie ihr Leben lang gezeichnet ist, hat mein Oheim Micheil einen heiligen Eid abgenommen. Als er auf dem Totenbett lag, ließ er ihn diesen Schwur zum zweiten Male ablegen. Da ich die Auserkorene des Laird bin, beweist er nur mir, wie zärtlich er sein kann. Ich weiß, dass seine Schwester ihn aufstachelt, wiewohl er gern die Trommel zum Waffenstrecken schlagen lassen würde.“ Fiona lächelte verhalten, da sie erkannt hatte, dass die Bemerkung, Micheils Auserwählte zu sein, die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlte. Seana MacKendrick hatte sichtlich nicht die Gabe zu verhehlen, was in ihr vorging. „Nehmt die Dagasse“, forderte

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