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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Fiona.
    „Ihr irrt Euch, wenn Ihr denkt, dass mein Bruder meine Schwägerin geschlagen hat. Er liebte sie von ganzem Herzen. Sollte Bridget behauptet haben, von ihm misshandelt worden zu sein, lügt sie.“
    „Das alles ist lange her. Niemand will Genaueres wissen. Hebt den Dolch auf, Seana. Die Klinge ist sehr scharf. Erspart Euch, was Euch bevorsteht. So Ihr Euch selbst entleibt, um nicht entehrt zu werden, besteht noch die Möglichkeit, die Fehde gütlich beizulegen. Ungeachtet Micheils Gelöbnis, Euch nur gepeinigt und gedemütigt zu den Euren zu schaffen, gibt es viele Leute in der Veste, die Euch den Tod wünschen.“
    Seana hörte Mistress Fiona den Raum verlassen. Sobald die Pforte sich geschlossen hatte, wirbelte Seana herum, rannte zur Dagasse und nahm sie an sich. Hastig verbarg sie die Waffe unter dem Strohsack, einem zumindest vorläufig sicheren Versteck. Ein Weilchen später erschienen Moibeal und eine andere Magd, die ihr einen Zuber mit Wasser zum Waschen, frische Kleider und zu essen brachten. Sie entledigte sich der schäbigen Gewänder, reinigte sich und zog ein linnenes Hemd an. Dann setzte sie sich auf die Sohlbank des linken Fensters, strählte mit den Fingern das feuchte Haar und begann anschließend, sich zu stärken. Nachdem sie gesättigt war, schlüpfte sie in das Oberkleid aus blauem, mit Silberfäden besticktem Borrat. Seit sie der Mutter entrissen worden war, hatte sie kein so kostbares Gewand mehr getragen. Die Annehmlichkeit, das Wasser und das Brett mit dem Geschirr nicht entfernen zu müssen, da die Dienerinnen das getan hatten, trug zu ihrer Entspannung bei.
    Sie dachte an das, was ihr noch bevorstand. Die mit Kerben versehenen Kerzen waren tief heruntergebrannt. Bang harrte sie darauf, dass der Laird sich bei ihr einfand, und warf immer wieder einen Blick auf die Stelle, wo sie die Dagasse versteckt hatte. Mistress Fiona hatte sich geirrt. Es gab eine Möglichkeit, sich zur Freiheit zu verhelfen. Seana dachte nicht daran, sich des ewigen Heils zu berauben, indem sie sich das Leben nahm. Sie musste nur den Mut und die Kraft aufbringen, den Vorsatz auszuführen.
    Gewalt gebar Gewalt. Ein Blutvergießen forderte das andere heraus. Es hatte keinen Sinn mehr, fromme Ermahnungen zu beherzigen. Gewiss, im Herzen verspürte Seana Liebe, doch der Verstand sagte ihr stets aufs Neue, Micheil sei grausam und habe sie mit seinem verächtlichen Lachen verhöhnt. Sie sah keine andere Wahl, als ihn zu töten.
    Bitterkeit im Herzen, Rache im Sinn, stieg Micheil, da er die Aufforderungen seiner Angehörigen, endlich zur Tat zu schreiten, nicht länger hatte missachten können, die Wendeltreppe im Turm hinauf. Vor der Kammer angekommen, in der Seana festgesetzt war, stellte er fest, dass man vergessen hatte, die Sperre an der Tür vorzuschieben. Er betrat die Kammer und sah, dass die Talglichter im Verlöschen waren, das Feuer nur noch glomm und Seana in der mittleren Nische saß. „Du hast auf mich gewartet?“, fragte er verwundert und näherte sich ihr. „Ich hatte angenommen, du würdest dich in den Schlaf flüchten.“
    „Damit du auf den Einfall kommst, ich hätte deiner auf dem Lager geharrt? Nein, so leicht mache ich es dir nicht.“
    „Du hast keinen Einfluss auf das, was geschieht.“
    „Das ist mir klar“, erwiderte sie schwach.
    Micheil musste sich zwingen, nicht daran zu denken, wie willig sie sich ihm früher hingegeben hatte. Diesmal würde sie sich sträuben. Er sehnte sich danach, ihr über das lange honigfarbene Haar zu streichen. Es gelüstete ihn nach viel mehr, doch er ahnte, dass es ihm versagt sein würde. „Ich nahm an, du hättest mehr Mut und Energie, als nur sittsam hier auf mich zu warten“, sagte er beherrscht. „So, wie du dich benimmst, bist du für jeden Mann eine schlechte Gesellschafterin.“
    „Das ist die einzige Weise, wie ich dich um das bringen kann, was du haben willst. Und sei nicht so dreist, dich mit einem Mann im üblichen Sinne zu vergleichen. Du bist ein Lüstling.“
    „So ist es recht“, entgegnete er. „Du gefällst mir viel besser, wenn du aufsässig und unbesonnen bist. Im Übrigen habe ich nicht damit gerechnet, dass du mich mit offenen Armen empfängst.“
    Er streckte die Hand aus. Behend duckte sich Seana, sprang auf und wich ihm aus. Sie konnte nicht still sitzen bleiben und wich vor ihm an die linke Wand der Kammer zurück. „Welche Freuden kann es dir bereiten, mich gegen meinen Willen zu besitzen?“, fragte sie und senkte

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