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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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oben und blieb vor der eisenbeschlagenen Pforte stehen, hinter der die für sie bestimmte Kammer lag.
    Sie hätte ihm für seine Hilfe danken müssen, brachte vor Angst jedoch kein Wort über die Lippen. Die Moibeal genannte Frau schloss die Tür auf und trat beiseite. Zögernd ging Seana in den Raum. Er war kahl, enthielt nur einen Schemel sowie einen Kasten und hatte zu einer Seite hin zwei in tiefen Nischen mit Seitenbänken liegende Fenster, zwischen denen sich ein mit einem schrägkantigen Rauchmantel versehener, auf zwei runden Säulen ruhender Schlot befand. Auf der anderen Seite war ein Alkoven, in dem Seana ein auf Rollen stehendes Kastenbett bemerkte. In der rechten Ausbuchtung war in der Mauerdicke eine in mehrere Fächer unterteilte, mit einer verzierten Umrahmung geschmückte Nische ausgespart, deren kleine Tür offen stand. Der Fußboden war mit viereckigen Ziegeln belegt. Das im Kamin brennende Feuer verbreitete anheimelnde Wärme, und durch eines der oben abgerundeten Fenster, zu denen eine hohe Stufe führte, konnte Seana das Meer erkennen.
    Moibeal entflammte die im Lichtstock steckenden Talgkerzen, befestigte dann den Kien im neben der Pforte eingelassenen Ring und schob den das Fenster in der linken Nische verschließenden Holzladen in die Mauer zurück. „Ich werde Euch bedienen, Mistress“, verkündete sie. „Möchtet Ihr frisches Wasser, um Euch zu reinigen?“
    „Selbstverständlich!“, antwortete David rasch und schickte sie fort.
    Seana war in das mittlere Halbgewölbe gegangen, hatte sich auf die Stufe gesetzt und starrte zum Meer.
    „Moibeal wird dir andere Sachen zum Anziehen bringen, sobald du dich gesäubert und etwas gegessen hast“, sagte David freundlich.
    „Ich will weder von dir noch von einem anderen MacGlendon etwas haben!“
    „Du redest wie ein verstocktes Kind. Ich hielt dich indes für ein Weib, das man seines Mutes und Verstandes wegen bewundern sollte.“
    Seana wandte sich dem jüngsten MacGlendon zu. Äußerlich sah er Micheil ähnlich, doch aus seinen dunkelbraunen Augen sprach Wohlwollen. Sie ahnte jedoch, dass sie auch von ihm keine Hilfe zu erwarten hatte. Gewiss würde er sich nicht gegen das Oberhaupt seiner Sippe stellen und Seana keine Möglichkeit zur Flucht geben. Jedes Mitglied eines Clans war an die ungeschriebenen Gesetze der Blutfehde gebunden. Das Feuer verlockte Seana, und matt erhob sie sich, ging zum Kamin und streckte die Hände der Wärme entgegen. Von den Fesseln waren die Gelenke wund gescheuert. „Meine Gefangenschaft hat wenig Sinn“, äußerte sie leise. „Ich soll für Vergehen büßen, die ich nicht begangen habe. Wäre ich wacker genug und hätte ich hier die Möglichkeit dazu, würde ich mich in die Tiefe stürzen.“
    „Das Leben ist ein kostbares Gut, das es zu bewahren gilt“, erwiderte David ruhig. „Ich warne dich jedoch, Micheil nicht noch einmal so zu reizen, wie du es vorhin getan hast. So du ihn ein weiteres Mal durch abfällige Äußerungen kränkst, muss er dich züchtigen, da man ihn sonst für zu schwach halten würde, unserem Clan vorzustehen. Nimm dir meinen Rat gut zu Herzen.“
    Moibeal kehrte zurück.
    Erstaunt schaute David sie an und erkundigte sich befremdet: „Wieso hast du kein Essen und kein Wasser mitgebracht?“
    „Die Gefangene soll es erst haben, wenn sie darum gebeten hat“, antwortete Moibeal achselzuckend. „Das hat der Herr angeordnet. Ich wage nicht, seinem Befehl zuwiderzuhandeln.“
    David warf einen Blick über die Schulter zu Seana zurück, sah sie sich langsam straffen und die Lippen zusammenpressen. Aus ihren Augen sprach ohnmächtige Wut. Er empfand Mitleid für sie. Etwas anderes konnte das Gefühl, das er verspürte, nicht sein. „Sie hat mich um Essen, Wasser und saubere Kleidung ersucht“, entgegnete er gelassen. „Richte das dem Laird aus, so er dich befragen sollte.“
    Kaum war die Pforte wieder hinter der Magd ins Schloss gefallen, sagte Seana erzürnt: „Erwarte nicht, dass ich dir danke. Ich werde dich keinesfalls um etwas bitten.“
    „Ich glaube, Micheil wird das nicht stören, wenn er zu dir kommt.“
    „Er kommt her?“, fragte sie verstört.
    „So ist das eben“, antwortete David gleichmütig. „Er wird dich heute Nacht aufsuchen. Offenbar hast du mir nicht zugehört, als ich dir den Grund erklärte.“
    „Er will mich mit Gewalt nehmen“, flüsterte sie. Es war ihr unerträglich, dass sein Bruder miterlebte, wie entsetzt sie war. Wenn Micheil bei ihr war,

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