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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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sich auf einer kleinen Anhöhe und war eine der größten, die Einar je gesehen hatte. Ein Ringwall aus hohen, dicken Baumstämmen umgab sie. Dahinter sah man einen Wald und in der Ferne weitere Hügel.
    Als Einar und seine Männer dichter herankamen, erkannten sie, dass der Warnruf den Dorfbewohnern genug Zeit verschafft hatte, um das massive Tor in dem Ringwall zu schließen. Allerdings waren auf den Wallgängen keine Männer zu sehen, die etwa Pfeile auf die Angreifer abschossen oder Steine auf sie schleuderten.
    Was beabsichtigte der Verräter? Oder war die Warnung etwas gewesen, womit er nicht gerechnet hatte?
    Wie dem auch sein mochte, jetzt musste erst einmal das Tor niedergerissen werden. Dieses war nicht das erste sächsische Dorf, welches Einars Leute entlang der Küste überfallen hatten; er brauchte nur den entsprechenden Befehl zu geben, und schon fällten sie den nächststehenden Baum, um ihn als Rammbock zu verwenden. Im Handumdrehen lag das Tor in Trümmern, und die Männer strömten in die Siedlung.
    Sie schien verlassen zu sein. Einar fluchte vor sich hin, während seine Männer damit begannen, die Häuser aufzubrechen und nach Beute oder Dorfbewohnern zu suchen, die sie als Sklaven nehmen konnten.
    Einar winkte seinen Halbbruder Hamar sowie Lars heran. Rasch durchquerte er mit ihnen die Siedlung und führte die beiden an den kleineren Häusern vorbei zu einem größeren Gebäude, der Halle, die der Verräter beschrieben hatte. Sie war nicht zu übersehen. Einar trat sofort die Tür ein.
    Im schwachen Schein der Herdglut begannen Lars und Hamar nach Wertvollem zu suchen. Sie fanden ein Fass Wein und öffneten es lachend mit ihren Streitäxten. Einar beachtete sie nicht weiter, denn er suchte die Frau.
    Der Verräter hatte gesagt, sie würde sich wahrscheinlich hier aufhalten, und zwar in einem der Vorratsräume, in dem es ein in den Boden eingegrabenes Geheimversteck gebe. Jetzt fiel Einars Blick auf einen Vorhang. Diesen riss er fort und trat dann durch den Durchgang. Er schob eine Truhe zur Seite und suchte nach einer Falltür.
    Die fand er nicht. Dafür bemerkte er jedoch zwei schmutzige Füße hinter einer zweiten Truhe. Er trat hinzu, bückte sich und förderte einen Knaben zutage.
    „Mein Vater ist der Than!“, schrie der Bursche und schlug mit den Fäusten auf Einar ein.
    Der Junge mochte ungefähr zwölf Jahre alt sein, fast schon erwachsen also, doch seinem Gesicht nach mehr Kind als Mann. Einar sah ihm die Verzweiflung an und konnte nachfühlen, was in dem Burschen jetzt vorging: Es war die Wut eines waffenlosen Kriegers, der kämpfen wollte, jedoch nicht die Mittel dazu besaß.
    Einar lächelte, doch bevor er den Jungen befragen konnte, nahm er eine Bewegung wahr, und er hörte eine zornige Frauenstimme: „Lass ihn gehen!“
    Rasch drehte er sich um und sah eine Frau aus einem Versteck treten. Sie hatte langes, offenes dunkles Haar, und ein mit drei Edelsteinen besetztes Kreuz hing ihr an einer Kette um den Hals. In der Hand hielt sie ein so schweres Schwert, dass Einar sich fragte, ob sie es überhaupt würde anheben können. Erst jetzt sah er das zweite Kind, das sich hinter ihrem Rücken verbarg.
    Er hatte die Frau gefunden, die er töten sollte, die Frau des Verräters.
    Einar trat einen Schritt vorwärts, und in diesem Moment hob die Frau zu seiner größten Verblüffung das Schwert. Sie stieß eine Drohung aus, doch er lächelte nur und ging noch einen Schritt voran. Jetzt war ihm auch klar, von wem der Knabe seine Tapferkeit hatte.
    Die Frau stieß das andere Kind hinter eine Truhe und richtete den Blick dann wieder auf den Eindringling. Den Griff des Schwerts hielt sie mit beiden Händen gepackt.
    Einar lächelte. Die Frau besaß fraglos Mut; er bezweifelte keinen Moment, dass sie versuchen würde, die Waffe gegen ihn einzusetzen. Er machte noch einen Schritt auf sie zu. Ihr dunkles Haar verbarg zur Hälfte ihr Gesicht, das er gern ganz gesehen hätte.
    In diesem Augenblick sprang sie mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Er wich ihr mit Leichtigkeit aus. Die Frau stolperte ein wenig, drehte sich jedoch sofort wieder zu ihm um. Inzwischen waren Hamar und Lars zum Durchgang gekommen und betrachteten interessiert das Geschehen.
    „Ich glaube nicht, dass sie dich besonders mag“, rief Lars herüber.
    „Und ich glaube, du hast recht“, erwiderte Einar gelassen.
    „Das ist auch besser so“, meinte Hamar leise lachend. „Ingemar wäre nicht sehr glücklich, wenn sie hören

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