Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
Joris MacKeith wünsche dich zu treffen, Micheil.“ Stirnrunzelnd betrachtete er den Bruder, der erst eine Weile mit seinem Gefolgsmann focht und schon schweißüberströmt war, ein Zeichen dafür, dass er seine frühere Kraft noch nicht zurückerlangt hatte.
    Micheil gab nicht zu, dass die Unterbrechung ihm gelegen kam. In der kurzen Zeit, die er sich im Kampf mit Crisdean gemessen hatte, war es seinem Gegner gelungen, ihn zweimal in Bedrängnis zu bringen. Im Stillen verfluchte er den Umstand, dass er noch nicht vollends genesen war, und reichte keuchend Crisdean das Schwert. Dann legte er dem Bruder den Arm um die Schultern und begab sich in den Schatten des Söllers.
    „Ich sollte mir an deiner Stelle anhören, was Master Joris zu sagen hat, Micheil“, schlug James vor.
    „Ich benötige dich zur Verteidigung unserer Hofmark“, entgegnete Micheil. „David kann ich nicht fortschicken, da ich ihm den Treuebruch nicht vergebe.“
    „Hör zu, Micheil. Ich spreche jetzt als Bruder zu dir. Du kannst David nicht grollen. Vielleicht hat Seana auch ihn verzaubert, so wie dich, wie du stets behauptet hast.“
    Micheil schloss die Augen und lehnte den Kopf an die Mauer. Er atmete tief in der frischen Luft durch und merkte, dass die kühle Brise ihm guttat. Dann sagte er leise: „Vor mehr denn zwei Generationen, im Sommer des Jahres 1297, hat William Wallace beim Firth of Ford ein Heer aufgestellt und die Engländer bei Abbey Craig vernichtend geschlagen. Im Bündnis mit Frankreich hat Robert de Bruce siebzehn Lenze später unserer Heimat die Unabhängigkeit gesichert. Der Tag dieser Niederlage der Engländer jährt sich in drei Wochen. Das ist ein gutes Zeichen. Was meinst du, James, wenn ich den Tag auf das Fest aller Heiligen festlege?“ Micheil schlug die Lider auf, verschränkte die Arme vor der Brust und fuhr fort: „Ich gebe es nicht gern zu, doch ich möchte Seana zurückhaben, und nicht nur aus Rachegelüsten. Ich möchte sie immer bei mir haben. Sie schenkt mir einen Seelenfrieden, den mir zu geben kein anderes Weib vermocht hat. Ich sehne mich nach ihm ebenso sehr wie nach Seanas süßen Küssen.“
    James legte dem Bruder die Hand auf die Schulter und fragte erstaunt: „Ihr zuliebe willst du alles riskieren?“
    „Ja“, bestätigte Micheil. „Stehst du auf meiner Seite?“
    „Selbstverständlich“, antwortete James ernst. „Es bekümmert mich jedoch, dass du dich David entfremdet hast. Er weiß durch seine Gesichte, was die Zukunft bringt.“
    „Vorläufig soll er mir aus den Augen gehen. Sobald Seana wieder hier ist, werde ich ihm vielleicht verzeihen. Jetzt kannst du das indes nicht von mir verlangen.“
    James ließ die Hand sinken und fragte: „Wer soll für dich zu Master Joris reiten?“
    „Niall.“
    „Er ist eine Natter, die du an deinem Busen nährst.“
    „Schon gut, James. Ich weiß, dass du ihn nicht magst. Ich hingegen bin ihm verpflichtet.“
    „Er ist zwar ein mittelmäßiger Kämpfer, könnte dich jedoch hintergehen. Du solltest ihm nicht vertrauen.“
    „David und du habt behauptet, er komme gut mit Master Joris aus. Oder stimmt das nicht?“
    „Gewiss“, räumte James ein. „Aber …“
    „Gäbe es dann einen besseren Mann, den ich zu Master Joris entsenden könnte?“
    „Nein“, gab James zu und seufzte schwer. „Entscheidest du dich für ihn, weil Bridget dir ständig in den Ohren liegt? Ich begreife nicht, was sie an ihm findet.“
    Verärgert schaute Micheil den Bruder an. „Hast du eine so geringe Meinung von ihr, dass du ihr die kleinen Freuden des Lebens nicht gönnst?“, fragte er barsch. „Unser Vetter bringt sie zum Lachen. Du bist eifersüchtig, James. Ich will nichts mehr gegen Niall hören. Er allein hat die Gefahr auf sich genommen, sich meinen Zorn zuzuziehen, als er mir berichtete, was David getan hat. Kein anderer kann diesen Mut für sich in Anspruch nehmen.“
    Schweigend wandte James sich ab und kehrte in den Palast zurück.
    Erst nach geraumer Zeit, lange nach dem von ihm bestimmten Tag, erhielt Micheil die Nachricht, wann das beabsichtigte Treffen stattfinden solle. Unwetter hatten das Hochland heimgesucht, sodass er gegen Ende des Nebelung mit elf Schildherren zu der Begegnung mit den MacKeith’ und MacKendricks zog, deren Trupp der Stärke seiner Eskorte entsprach. Er hatte die Bedingungen eigenartig gefunden, dass von jeder Seite nur zwölf Reisige an dem Zusammentreffen teilnehmen sollten. Er ritt in voller Rüstung an der Spitze seiner

Weitere Kostenlose Bücher