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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Master Joris ihm im Vorgriff auf den Sieg aufgedrängt hatte, ihn von innen her erwärmte.
    „Ihr seid ein Gimpel und ein Schwächling, Master Liam!“, sagte Joris verächtlich. „Ihr taugt nicht zum Anführer Eures Clans. Ihr könnt von Glück reden, dass ich Euch heute Euer Fell rette.“
    „Hundesohn!“, brauste Liam auf und duckte sich vor dem Schwert, das der Verräter plötzlich zum Streich gehoben hatte. „Jetzt habt Ihr das Todesurteil für meine Schwester unterzeichnet!“ Da er keine Waffe hatte und obendrein bezecht war, konnte er sich des Gegners nicht erwehren, als er einen Stoß bekam, und fiel kopfüber zu Boden.
    Micheil hatte Mühe, den Hengst zu bändigen, während er die bluttriefende Waffe hob und einen der Angreifer enthauptete, der sonst Crisdean niedergemacht hätte. Da der Freund aus dem Sattel gestürzt war, beugte Micheil sich vor und hielt ihm die linke Hand hin, um ihn auf seinen Schimmel zu heben. Das Tier stieg auf die Hinterläufe und schlug mit den Vorderläufen nach dem Streitross eines anderen Feindes. Jäh verspürte Micheil einen brennenden Stich an der Schulter.
    Crisdean gelang es, sich auf das Pferd zu schwingen und den Laird von hinten zu schützen.
    Micheil trat dem Ross in die Weichen und hielt auf den Hügel zu, auf dem der Schwager sich befand. Plötzlich preschte Master Joris MacKeith auf ihn zu.
    „Haltet ein!“, gebot Joris ihm. „Ich überbringe Euch eine Nachricht von Mistress Seana. So Ihr versuchen solltet, Euch ihrer zu bemächtigen, wird sie Euch mit Feuer und Schwert empfangen. Sie hat Euch schon einmal gesagt, sie würde eher für alle Hochländer die Beine spreizen, denn sich von Euch schänden zu lassen. Vergesst nie, welche Lehre sie Euch heute erteilt hat!“
    Micheil schwankte, ohne zu wissen, ob Entsetzen ihn schüttelte oder der Schmerz von der empfangenen Wunde. Es war ihm gleich. Blindwütig lenkte er den Schimmel zu den wenigen Männern zurück, die sich noch aufrecht hielten und fochten. „Bringt mir einen MacKendrick!“, brüllte er. „Tot oder lebendig! Wie, das ist mir gleich!“ Da das Schlachtross des hinter ihm sitzenden Freundes verwundet worden war, lenkte er seines zu einem reiterlosen Falben und befahl: „Fang ihn ein, Crisdean! Du brauchst ein Pferd für den Ritt nach Craigell Castle!“
    „Lass mich bei dir bleiben. Der Schmiss …“
    „Ich kehre nicht eher heim, als bis ich das Weib in meiner Gewalt habe.“
    In der Annahme, die MacGlendons würden das Hasenpanier ergreifen, rief Joris seine Gefolgsleute zusammen und überließ Siward MacNeice und Calum MacAlret der Gnade des Gegners.
    Liam duckte sich, als seine Verbündeten an ihm vorbeijagten. Keiner sah ihn an oder warf ihm eine Waffe zu, mit der er sich hätte verteidigen können. Er vermutete, dass seine vier Gefolgsleute niedergemetzelt worden waren. Er sah, dass noch sechs Berittene der Partei seines Schwagers an den Toten vorbeiritten. Den verübten Verrat würde man ihm anlasten. Dennoch wollte er nicht so einfältig sein und sie auf sich aufmerksam machen. Sie hätten ihn gewiss umgebracht. Es beschämte ihn, dass er sich verstohlen davonmachen musste. Er musste zur Schwester zurück und ihr berichten, was geschehen war.
    Der Tag hatte sich zur Neige gesenkt. Seana verspürte den überwältigenden Drang, den Saalbau zu verlassen und sich auf die Ringwehr zu begeben. Sie erhob sich, legte die Stickerei beiseite und lief aus dem Gemach.
    Vom Brunnen her sah Ethwinn die Herrin die Stiege herunterhasten und rief ihr zu: „Noch sind der Master und seine Getreuen nicht zurück, Mistress. Warum so eilig?“
    „Ich weiß, dass er in der Nähe ist. Ich hörte ihn mich rufen.“
    „Wen? Wer hat Euch gerufen? Euer Bruder?“
    Seana antwortete nicht, rannte, die Röcke raffend, vom Hof und strebte durch die Torhäuser. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Das fühlte sie. Suchend ließ sie den Blick über die Umgebung schweifen und dann auf einem Hain verweilen, dem Anfang einer schmalen Schlucht. Sie hetzte weiter und meinte, wieder ihren Namen zu vernehmen. Ohne auf der Hut zu sein, beschleunigte sie die Schritte. Sie war sicher, Master Siward MacNeices Stimme gehört zu haben.
    Unvermittelt bemerkte sie ihn zwischen den Bäumen. Er hielt sich an einem Stamm fest. Sie lief zu ihm und sah, dass er schwer verwundet war. „Master Siward!“, sagte sie erschrocken. „Ich werde Hilfe holen. Rasch, berichtet mir … nein, unterlasst es …“ Jäh hielt sie inne, denn

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