Historical Platin Band 04
Schwert gesetzt.“
„Weiber! Manchmal verstehe ich sie einfach nicht.“
„Wer tut das schon? Und wer will das auch?“
„Da bringe ich Olva nun drei prächtige Kaninchen mit und höre kein einziges Dankeswort dafür! Die drei Frauen haben einfach nur dagestanden und gekichert.“
„Gekichert?“
„Gekichert.“
„Worüber?“
„Das wollten sie mir nicht erzählen. Als hüteten sie ein lebenswichtiges Geheimnis!“
Svend drehte sich zu seinem Sohn um, und ein Lächeln zog sich langsam über sein Gesicht. „Frauen. Kichern. Geheimnis?“
„Genau.“
Svend fing laut zu lachen an. Einar blickte noch finsterer drein.
„O du mein lieber Sohn! Ganz offensichtlich verstehst du nicht annähernd so viel von Frauen, wie ich angenommen hatte. Wenn Frauen zusammenhocken, kichern und ein Geheimnis hüten, dann handelt es sich gewöhnlich um eines von zwei Dingen: Entweder eine von ihnen begehrt einen Mann, der davon noch nichts weiß, oder eine von ihnen ist schwanger. Es könnte also sein, dass Endredi ein Auge auf einen der Krieger geworfen hat oder dass dein schönes Eheweib schwanger ist.“
Einar vermochte plötzlich nicht mehr ganz richtig zu atmen.
„Und das wird auch langsam Zeit“, fuhr Svend fort. „Natürlich sollte ich auch Olva nicht außer Acht lassen. Sie könnte immerhin …“
Einar war schon durch die Tür verschwunden und rannte durchs Dorf. Meradyce war schwanger! Natürlich! Ganz klar! Er war ja so dumm gewesen, so blind! Meradyce bekam ein Kind, sein Kind! Vor Freude wusste sich Einar kaum noch zu fassen.
Er stürmte in das Langhaus. Meradyce saß am Herd und nähte an einem seiner Hemden. Er zog sie von ihrem Hocker hoch und küsste sie voller Glut. Dann trat er ein wenig zurück und hielt sie auf Armeslänge fort. „Stimmt es? Ist es wahr?“
„Wer hat dir etwas davon erzählt? Etwa Olva?“ Meradyce wollte ein strenges Gesicht machen, doch es gelang ihr nicht ganz.
„Dann stimmt es tatsächlich?“
Meradyce blieb sachlich. „Ich glaube es zumindest. Sicher kann ich erst sein, wenn ich noch ein paar weitere Tage …“
Er umarmte sie fest. „Ich bin ja so glücklich!“ Dann ließ er sie wieder los und wich ängstlich zurück.
„Was hast du?“, fragte sie.
„Habe ich dir etwa … ich habe doch nichts … beschädigt, oder?“
Meradyce lächelte. „Nein.“ Sie wollte ihn wieder umarmen, doch er wich abermals zurück. „Ist es das, worüber ihr heute gelacht habt?“, fragte er argwöhnisch.
Sie nickte verlegen. „Ich musste es unbedingt jemandem erzählen, Einar, und ich wollte nicht, dass du enttäuscht bist, falls ich mich geirrt hätte.“
Er machte ein finsteres Gesicht, doch das Funkeln in seinen grauen Augen war nicht zu übersehen. „Für das nächste Mal bitte ich mir aus, dass du es mir zuerst erzählst!“
„Jawohl, verehrter Gatte.“ Sie gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange. „Und ich hoffe, das nächste Mal lässt nicht so lange auf sich warten.“
Er hob sie sich auf seine starken Arme und drehte sich mit ihr im Kreis herum. „Beim nächsten Mal werden wir uns eben mehr anstrengen müssen.“
17. KAPITEL
Kendric lächelte voller Genugtuung, als er auf das Schiff schaute, das im Fluss bereitlag. Es sah wunderschön aus, denn es besaß die eleganten Linien eines Wikingerlangschiffs, doch es war natürlich noch besser.
Der Than hatte den besten Schiffbaumeister aus London mit der Konstruktion beauftragt; er hatte das beste Holz gekauft und die besten Handwerker angestellt, und er hatte ihnen große Summen gezahlt, um sicherzustellen, dass sie das Schiff so schnell wie möglich bauten.
Die Wikingerfrau namens Ingemar hatte sich als sehr wertvoll erwiesen, indem sie die Arbeiter in den von den Wikingern angewandten Methoden unterwies. Das Ergebnis war ein Schiff, das jedem anderen auf den Meeren überlegen sein musste.
Und Kendrics wiederaufgebaute Stadt war besser als alle anderen, die sich so nahe an der Küste befanden. Die Bewohner der Siedlung hatten keinen Einspruch erhoben, als er ihnen verkündete, dass er einen stärkeren Schutzwall sowie einen steinernen Wohnturm zu errichten gedachte. Die Leute hatten seit dem Überfall durch die Wikinger sogar noch schwerer und fleißiger gearbeitet.
Kendric warf einen Blick zum wolkenverhangenen Himmel hinauf. Ingemar war der Ansicht, es sei noch zu früh, um über das offene Meer zu segeln, doch er hielt das Überraschungsmoment für sehr wichtig. Er
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