Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
Than.
    Lars fuhr herum und starrte ihn an. Zwei Soldaten versuchten, den Wikinger an den Armen zu packen, doch dieser schüttelte sie ab, als wären sie kleine Kinder. Ein dritter Soldat sprang Lars mit erhobenem Schwert an – und starrte einen Moment später entgeistert auf seine Hand oder vielmehr dorthin, wo sich seine Hand eben noch befunden hatte.
    Ingemar fing zu kreischen an. Sie stieß hohe, durchdringende Schreie aus. Der Than traf Lars mit seinem Schwert. Die Klinge durchbohrte die Seite des Wikingers, doch dieser schwang weiter die eigene Waffe. Ein anderer Soldat traf ihn in den Rücken, und wieder floss Blut.
    Dennoch kämpfte Lars weiter. Mit hasserfülltem Blick ging er unbeirrt auf Ingemar zu. „Ausgeburt der Unterwelt!“, schrie er. „Tochter der Hel! Ich verfluche den Tag deiner Geburt. Ich verfluche den Tag, an dem ich dich traf. Ich verfluche den Tag, an dem ich mit dir meine Heimat verließ!“
    Er blutete aus zahlreichen Wunden, dennoch kam er ihr Schritt um Schritt näher. Ingemar hörte nicht auf zu kreischen. Die Soldaten hieben auf ihn ein. Er hatte die Frau fast erreicht. Geschwächt von hohem Blutverlust, hob Lars in einer letzten, großen Kraftanstrengung seine Streitaxt und schlug zu.
    Ingemar, die Verräterin, sank tot zu Boden. Sie konnte die Sachsen jetzt nicht mehr zu seinem Heimatdorf führen. Er ließ seine Axt in der Brust der Frau stecken, drehte sich um und zog sein Schwert aus der Scheide, um sich auf den Gang nach Walhall vorzubereiten.
    Kendric betrachtete den toten Wikinger und verzog angewidert die Lippen. Um sich herum hörte er das Keuchen der Soldaten und das Stöhnen der Verletzten.
    „Schaffe diesen Misthaufen hinaus!“, befahl er einem der Männer, der in seiner Nähe stand. „Ich will, dass man ihn abhäutet. Sein Fell soll an die Kirchentür genagelt werden, als Warnung für andere Barbaren, die es wagen, mich anzugreifen.“
    Er warf einen Blick auf Ingemars Leiche und bückte sich dann, um das blutige Schwert des Wikingers aufzuheben. „Schafft auch sie hinaus. Das Bett ebenfalls. Verbrennt beides.“ Er fasste den Griff der prächtigen Waffe fester. „Und bringt mir Selwyn her.“
    Entsetzt blickte sich Selwyn in der Halle des Thans um. Auf dem Fußboden standen noch immer Blutlachen, und Kendric selbst hatte sich nicht die Mühe gemacht, seine blutfleckige Tunika zu wechseln.
    „Ihr wünscht, Herr?“, fragte Selwyn leise und unterdrückte das Würgen in seinem Hals.
    „Du wirst uns zu der Siedlung der Wikinger führen“, befahl der Than und nahm in seinem großen Sessel Platz. Sein Schwert schlug gegen die Armlehne.
    „Ich, Herr? Ich weiß doch gar nicht, wo sie sich befindet.“
    „Du weißt es sehr wohl.“
    „Nein, Herr! Ich schwöre es.“
    Im nächsten Moment war Kendric aufgesprungen und drückte jetzt seine Schwertspitze gegen die Gurgel des Händlers. „Bist du auch ganz sicher?“
    „Ich bitte Euch, Herr!“, keuchte Selwyn. „Ich … nein, sicher bin ich nicht, doch ich habe eine gute Ahnung, wo …“
    Kendric ließ sein Schwert sinken. „Dachte ich’s mir doch. Wir segeln morgen.“
    Selwyn holte tief Luft. Falls die Wikinger ihn auf dem Sachsenschiff sahen, wäre sein Leben noch in diesem Jahr beendet. Wenn er andererseits Kendric und seine Mannen nicht dorthin führte, würde er den heutigen Tag nicht überleben.
    „Sehr wohl, Herr.“
    „Musst du denn tatsächlich unbedingt fortgehen?“, fragte Meradyce leise. Sie lag neben Einar und hatte den Kopf auf dessen Schulter gebettet.
    Einar drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Ich muss gar nichts, doch Thorston ist davon überzeugt, dass im Frühling kein Wein mehr zum Verkauf übrig ist, wenn er sich jetzt nicht auf den Weg macht. Svend hat nämlich eine große Vorliebe für den Traubensaft entwickelt.“
    Meradyce drehte sich ein wenig um, sodass sie Einar anlächeln konnte. „Und da musst du selbstverständlich Thorston begleiten, ja?“
    „Ich treffe meine eigenen Entscheidungen, Weib!“ Seine Miene wirkte grimmig, doch in seinen Augen funkelte das Lachen. Eigentlich wollte er gar nicht so gern mit Thorston fortgehen, doch sein Stiefvater hatte ihm erzählt, dass es in dem Dorf, wo er den Wein zu verkaufen gedachte, jemanden gebe, der wunderschöne Wiegen baute. Einar hatte beschlossen, Thorston zu begleiten, doch nichts von der Wiege zu erwähnen. Es sollte eine Überraschung werden.
    „Gewiss tust du das. Nur wird es mir so fehlen – das …“ Sie gab ihm

Weitere Kostenlose Bücher