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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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mich lächerlich gemacht habe. Wahrscheinlich wird Amy Devereaux’ Verhalten schon bald zum Gesprächsthema Nummer eins in den Londoner Clubs. Ich wünsche Ihnen dabei viel Vergnügen!“ Sie wischte sich eine Träne des Zorns aus den Augen, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und steuerte auf die Wendeltreppe zu.
    Jede Faser ihres Körpers schmerzte.
    Marcus stellte sich ihr in die Quere, um ihre Flucht zu verhindern. Er würde sie nicht in diesem Zustand ziehen lassen – so erfüllt von Scham und Selbsthass. Sie hatte nichts falsch gemacht. Ihr einziges Vergehen bestand darin, einem Fremden ihr Vertrauen geschenkt zu haben, der sich auf der Flucht befand.
    Als er ihr den Weg versperrte, schrie sie nicht auf oder verzagte. Sie starrte ihn nur an. „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich durchließen, Sir. Sie haben mich bereits genug gedemütigt.“
    „Nein, Amy. Ich werde dich nicht gehen lassen, bevor du verstanden hast, worum es geht. Es stimmt nicht … Ich bin nicht der herzlose Verführer, für den du mich hältst. Wenn ich es wäre, hätte ich dich dann abgewiesen? I…ich empfinde sehr viel für dich und bitte dich darum, mir das zu glauben. Aber im Augenblick bin ich nicht in der Lage, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ich wünschte sehr, es wäre anders.“
    „Tun Sie das?“ Ihre Frage klang sarkastisch. Sie bemühte sich, die Fassung zu bewahren und stark zu erscheinen, aber alles an ihr wirkte niedergeschlagen.
    Was hatte er ihr angetan?
    „Amy, bitte vergib mir. Ich wollte dich nicht verletzen.“
    „Nein, natürlich nicht“, erwiderte sie bitter. „Ich habe Ihnen geholfen, Ihre Unschuld zu beweisen, und jetzt haben Sie eben beschlossen, mich zu verschmähen. Sie haben mir nicht einmal verraten, was man mit Ned angestellt hat.“
    Marcus fasste sie an den Schultern. „Dieser verfluchte Ned! Dein Bruder ist vollkommen in Sicherheit. Er befindet sich im Keller des nördlichen Pförtnerhäuschens. Nach allem, was man hört, genießt er seine Gefangenschaft, spielt den ganzen Tag Karten und trinkt sich jeden Abend unter den Tisch.“
    Amy rang nach Luft und wurde noch blasser.
    „Amy, ich verschmähe dich keinesfalls. Ich versuche dich nur davor zu bewahren, dich auf einen Mann einzulassen, dessen Ruf zerstört ist und der noch immer Gefahr läuft, im Gefängnis zu landen.“ Er fasste sie noch fester an. „Ich möchte nicht, dass du einen solchen Preis zahlst!“
    Sie hob den Kopf und schaute ihn an. Einen Augenblick lang meinte Marcus, Tränen in ihren Augen zu sehen. Er verwarf den Gedanken. Es musste am mangelnden Licht liegen.
    „Das ist ein Preis, den ich zu zahlen bereit wäre, wenn Sie mich darum bäten“, erklärte sie sachlich.
    So stand sie vor ihm. Zart, verletzlich und unglücklich. Und dennoch war sie stärker und ehrlicher als alle Frauen, denen er je begegnet war!
    Marcus konnte nicht länger dagegen ankämpfen. Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. „Amy! Oh, Amy! Ich habe versucht, dich fortzuschicken, aber du wirst nicht gehen. Was für ein stures Frauenzimmer du bist! Du weißt doch, was ich für dich empfinde. Du musst es einfach wissen. Ich habe mich bemüht, für uns beide zu widerstehen, aber gegen dich bin ich vollkommen machtlos.“
    Unsicher lächelte sie ihn an. Die Tränen in ihren Augen waren keine optische Täuschung. Diesmal nicht.
    „Du bist ein furchtbar dummer Mensch, Marcus Sinclair.“
    „Und du, Amy Devereaux, bist mit Abstand die wundervollste Frau, der ich je begegnet bin. Ich bin verrückt nach dir … und hoffnungslos verliebt. Was um Himmels willen sollen wir nur machen?“
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“ Sie schmiegte sich an ihn und zog sich die Haube vom Kopf. Sie fiel zu Boden und blieb unbeachtet liegen. „Du wirst wieder ein freier Mann werden, den niemand verfolgt, wenn deine Unschuld einwandfrei bewiesen ist. Ich bin mir sicher, dass wir einen Weg finden werden, das zu erreichen. Vielleicht müssen wir noch einmal nachdenken …“ Sie legte die Hände um seinen Nacken. „Bestimmt fällt uns eine Strategie ein. Wir müssen einfach eine Lösung finden.“
    In diesem Moment traf Marcus eine Entscheidung. Mit dem bisschen, das sie hatten, konnte er eine Verurteilung abwenden. Er durfte William nicht beschuldigen, denn damit riskierte er, dessen Bruder John zu verstimmen. Und er benötigte Johns Unterstützung. Mit dem mächtigen Earl of Mardon an seiner Seite würde er dem Gefängnis entkommen. Wahrscheinlich

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