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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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das?“
    „Was soll stimmen?“
    „Sind Sie wirklich unschlagbar?“
    „Im Vergleich zu William? Ja, vermutlich schon. Anders als die übrigen Männer der Familie hat William nie in der Armee gedient.“
    „Werden Sie ihn zum Duell fordern?“
    Marcus erhob sich und begann, auf und ab zu schreiten. Erneut fuhr er sich nervös durchs Haar. „Ich weiß es nicht. Er ist mein Cousin und außerdem Johns Bruder. Aber …“ Marcus drehte sich wieder zu Amy um und zog sie an beiden Händen auf die Füße. „Genug davon, meine liebe Miss Devereaux. Das Schreiben, das Sie gefunden haben, wird Anthony immerhin Beweis genug sein, dass ich kein feiger Angreifer bin.“
    „Seine Meinung ist Ihnen sehr wichtig, nicht wahr?“, erkundigte sie sich mitfühlend.
    „Ja, in der Tat. Anthony Lyndhurst ist mein bester Freund. Allein der Gedanke, dass er mir nicht länger vertraut …“
    „Aber warum hat er Ihnen nicht geglaubt? Das macht doch keinen Sinn, wenn er Ihr Freund ist.“
    „Wir hatten Streit.“
    „Wegen des Angriffs?“
    „Nein“, erwiderte Marcus hastig. „Ich möchte lieber nicht darüber reden.“
    Amy schwieg. Sie spürte seine Anspannung. Ohne nachzudenken strich sie ihm zärtlich über die Hände.
    Er stöhnte tief auf, und sie erzitterte im Innersten, als ob ihre Körper mit einem unsichtbaren Band verknüpft wären.
    „Mein Gott, Amy!“ Ungestüm zog er sie an sich und küsste sie leidenschaftlich.
    Sie leistete keinen Widerstand. Sie wusste, dass sie ihr ganzes Leben auf diesen Moment gewartet hatte. Sie liebte diesen Mann. Und er liebte sie. Sie hatte ihn gerettet. Und jetzt hatte sie eine Belohnung verdient. Er gehörte ihr! Es gab keinen Grund, die Empfindungen länger zurückzuhalten. Sie gab sich ganz dem Augenblick hin.
    Der Kuss nahm kein Ende.
    Marcus sehnte sich danach, diese ebenso wundervolle wie unmögliche Frau zu besitzen. Sie war etwas Einzigartiges. Und je länger er sie küsste und ihre Lippen umkoste, desto sicherer war er, dass sie eine wahre Dame und völlig unerfahren in der Liebe war. Sie hatte nie zuvor so geküsst, aber sie reagierte auf seine Zärtlichkeit mit großer Leidenschaft und Intensität. Wenn er sie ganz verführen wollte, würde sie ihn gewähren lassen. Also musste er sich selbst zügeln. Er musste es einfach.
    Er hob den Kopf. „Amy, das ist verrückt!“
    „Wieso?“
    Ihre Antwort überraschte ihn so sehr, dass er lachen musste. „Oh, mein Gott! Bewahre mich vor unbelehrbaren Frauenzimmern! Es ist verrückt, mein liebes Kind, weil du eine Dame bist und ich ein Mann bin, und weil wir völlig allein sind, ohne Anstandsdame und mitten in der Nacht! Was könnte wohl noch Schlimmeres passieren?“
    Mit einem zufriedenen Lächeln legte sie ihm die Arme um den Nacken. „Da ich mich schon allein dadurch ruiniert habe, hier zu sein, kann ich meinen Ruin doch wenigstens ganz auskosten.“
    Er stöhnte auf. Erneut zeigte sich, wie unschuldig sie war. Sie ahnte nicht, was sie da vorschlug und was es bei ihm auslöste. Er hielt es nicht länger aus. Er musste dem ein Ende setzen – und zwar sofort.
    Er löste ihre Arme einen nach dem anderen von seinem Nacken. „Amy, meine Liebste, wir sollten das nicht tun. Du bist eine Dame, und ich gelte noch immer als Beschuldigter, der vor der Justiz flieht.“ Als er sah, wie sehr seine Worte sie verletzten, strich er ihr zärtlich mit dem Zeigefinger über die Wangen. „Ich begehre dich sehr, aber ich bin deiner nicht würdig. Das musst du einsehen.“
    Es war, als ob er sie geschlagen hätte. Sie entfernte sich ein paar Schritte von ihm und verschränkte ihre Arme vor der Brust wie ein einsames Kind. „Wer sind Sie denn, Sir, dass Sie darüber entscheiden, wer würdig und wer unwürdig ist? Sie erniedrigen sich selbst. Und mich auch. Sie bezeichnen sich als jemanden, der vor der Justiz flieht, obwohl wir beide wissen, dass Sie unschuldig sind. Der Beweis, den ich Ihnen gebracht habe, reicht vielleicht nicht, um den Richter von der Schuld Ihres Cousins zu überzeugen, aber ganz gewiss entlastet er Sie.“ Sie schüttelte heftig den Kopf und schien immer mehr in Rage zu geraten. „Marcus Sinclair wird also wieder frei sein, frei um Damen zu verführen und sie dann zu verlassen, wie er es immer getan hat. Zweifellos bereitet es Ihnen Vergnügen, wenn Frauen Ihnen zu Füßen liegen.“
    „Amy …“ Er streckte die Hände aus und kam auf sie zu.
    „Es reicht, Sir! Halten Sie Abstand. Es war dumm von mir. Ich gebe zu, dass ich

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