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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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wenn er nicht der Tunichtgut war, für den sie ihn immer gehalten hatte. Inzwischen hatte sie mehr über den Mann hinter der spöttischen, attraktiven Fassade erfahren. Er war ein Mensch, der gelitten und einen Preis dafür bezahlt hatte und auch jetzt noch versuchte, seine Fehler gutzumachen. Wäre es wirklich so falsch, ihn zu küssen? Durfte sie sich keinen Moment der Leidenschaft gönnen?
    Sobald sie wieder in London waren, würde sie ihr altes Leben aufnehmen. War es wirklich so schlecht von ihr, wenn sie versuchte, ein wenig Aufregung zu erleben, solange sie konnte?
    Plötzlich wollte sie nicht mehr recht haben oder achtbar und ehrenhaft sein. Sie wollte wild und frei und leidenschaftlich sein. Sie wollte begehren und begehrt werden, küssen und liebkosen und die Arme eines aufregenden Mannes um sich spüren, wenn auch nur für eine kurze Zeit.
    Also gab sie ihrer Sehnsucht nach, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
    Und als er sie an sich riss und ihren Kuss mit der gleichen Glut erwiderte, wurde Esme von einer Welle heißer Lust mitgerissen. Quinn vertiefte den Kuss, schob sie gegen die Steinwand und schlang die Arme um sie. Sie spürte seine Hände auf ihrer Haut, seine Zunge an ihrer. Plötzlich war sein Knie zwischen ihren Beinen, eine Hand auf ihrer Brust.
    Doch schließlich löste er sich schwer atmend von ihr. „Oh Himmel, Esme, wir müssen aufhören, bevor ich dich hier und jetzt nehme.“
    Ja, sie sollten aufhören. Das wäre das Richtige, das Achtbare, das Korrekte. Aber Esme hatte sich noch nie so lebendig gefühlt wie in Quinns Armen.
    Er wich noch mehr zurück. „Du versuchst nicht schon wieder, mich zu täuschen, oder?“, flüsterte er eindringlich.
    Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, hörte sie echte Verletzlichkeit in Quintus MacLachlanns Stimme. Esme erkannte, wie einsam er wirklich war, wie sehr es in ihrer Macht stand, ihn zu verletzen, wenn sie es wollte.
    Aber sie wusste, wie es war, einsam und verletzlich zu sein. Ihre Bücher waren ihr Trost, so wie ihre Arbeit und natürlich Jamie, aber das reichte alles nicht. Nicht mehr.
    „Nein, Quinn, ich will dir nicht wehtun“, sagte sie. „Ich wollte dich einfach nur küssen.“
    Ein Lächeln erschien um seine Mundwinkel.
    Dann gesellte ein weiteres Paar sich zu ihnen auf die Terrasse, und Quinns Miene wurde ernst. „Wir gehen am besten wieder hinein“, flüsterte er rau, „wer weiß, welche Gerüchte man sonst noch über uns in Umlauf setzen wird.“
    Esme widersprach ihm nicht, weil er leider wieder recht hatte. Sie waren Gäste auf einem Ball und hatten sich im Dunkeln versteckt. Und sie waren nicht wirklich miteinander verheiratet.
    Sie sollte ihn nicht küssen – weder hier noch anderswo. Sie sollte sich nicht wünschen, eine Frau mit lockerer Moral zu sein. Sie war eine anständige Frau, und sie würde viel verlieren, falls sie ihrem Verlangen jemals nachgab.
    Also sagte Esme nichts, als sie Quinn die Hand auf den Arm legte und sich von ihm in den Saal geleiten ließ.
    Stunden später, während sie auf die Kutsche warteten, fühlte Esme sich ein wenig entspannter. Einige Damen hatten sie den ganzen Abend über geschnitten, andere wiederum waren zu ihr gekommen, um ihr mitzuteilen, dass sie ihre Ansichten teilten. Sie musste zwar das Dummchen spielen, aber sie war dennoch sehr froh über diese unerwartete Unterstützung.
    Quinn allerdings hatte kaum mit ihr gesprochen und schien ihr sogar aus dem Weg zu gehen.
    Auch als sie schließlich in die Kutsche stiegen, machte er keinen Versuch, sie zu berühren. Er saß in einer Ecke, den Kopf gesenkt und die Arme verschränkt, wie eine Schnecke, die sich in ihr Schneckenhaus zurückzieht.
    Als würde er bereits bereuen, was zwischen ihnen vorgefallen war.
    Ihre leidenschaftliche Umarmung hatte Quinn dazu gebracht, seine Einsamkeit und Verletzbarkeit zu zeigen. Ein stolzer Mann wie er würde ihr vielleicht deswegen grollen, womöglich sie sogar dafür hassen.
    Wenige Tage danach, es war kurz vor Tagesanbruch, saß Quinn in einer Droschke, die heftig schaukelte wie eine kleine Schaluppe auf hoher See. Im Osten erhellte sich langsam der Horizont. Bäcker, Gemüse- und Fischhändler erschienen allmählich mit ihren Karren oder Pferdewagen. Sie gehen ihrer Beschäftigung nach, während ich eine weitere Nacht in einem Klub verschwendet habe, dachte Quinn missmutig.
    Nun, vielleicht war sie auch nicht ganz verschwendet gewesen. Inzwischen war er zu der Überzeugung gekommen,

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