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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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Waschtisch.
    Zu ihrer Erleichterung tat er, worum sie ihn bat, ohne sich zu widersetzen, und sie fing an, ihm mit einem kühlen, feuchten Tuch das Blut abzuwischen. „Tut die Nase sehr weh?“
    „Sie ist wenigstens nicht gebrochen. Ich bin sicher, ich sehe wundervoll aus“, fügte er spöttisch hinzu.
    „Warum ging dein Bruder nach Jamaika?“, fragte sie und brachte damit das Thema auf etwas, das sie beschäftigte, seit Ramsley die Sprache darauf gebracht hatte.
    „Er verließ Edinburgh, nachdem ich enterbt worden war, also weiß ich es nicht wirklich. Aber es könnte schon sein, dass er geflohen ist, um einem Skandal zu entgehen. Wie ich dir schon sagte, graute es ihm vor jeder Art von Klatsch.“
    „Es blutet nicht mehr, wenn du jetzt also aufstehen willst, helfe ich dir, den Frack auszuziehen.“
    Quinn sprang abrupt auf, riss sich die Jacke vom Leib und warf sie auf das Bett. „Ich brauche deine Hilfe nicht, um mich auszuziehen. Geh in dein Zimmer, Esme, und lass mich allein!“
    Seine ärgerlichen Worte waren schlimmer als eine Ohrfeige, aber sie würde ihm nicht gehorchen, bevor sie sicher war, dass es ihm gut ging. „Nein.“
    Er stieß gereizt den Atem aus. „Esme, hör auf, dich mit mir zu streiten. Deine Anwesenheit ist nicht länger nötig, weder in diesem Raum noch in Edinburgh. Du fährst zurück nach London, sobald dein Koffer gepackt und die Kutsche vorbereitet ist.“
    Eine Mischung aus Verzweiflung und Unglauben erfüllte sie, doch Esme ließ sich nichts anmerken. Sie würde nicht abreisen, bevor die Aufgabe erfüllt war. Und sie hatte nicht das Gefühl, in Gefahr zu sein – ganz gewiss nicht, solange Quinn bei ihr war. Noch wichtiger aber schien ihr, dass sie aus einem ganz anderen Grund nicht fortgehen wollte, der nichts mit der Untersuchung für Jamie zu tun hatte. London würde ihr von jetzt an leer und einsam erscheinen. Die einzige Freude würden die wenigen Male sein, wenn sie Quinn zu Gesicht bekam – den sie dann nur sehen durfte, nicht berühren, vielleicht ansprechen, aber nicht küssen.
    „Nein, ich gehe erst, sobald ich auch davon überzeugt bin, dass wir jede Spur verfolgt haben. Ich bin gekommen, um meinem Bruder zu helfen, und das werde ich tun. Es sei denn, ich habe wirklich das Gefühl, in Gefahr zu sein. Du kannst mich nicht zwingen, Quinn.“
    „Das Feuer und die Trunkenbolde heute Abend sagen mir, dass du sehr wohl in Gefahr bist. Also wirst du gehen, selbst wenn ich dich dafür knebeln und fesseln und eigenhändig zur Kutsche tragen muss.“
    „Das würdest du nicht wagen!“
    „Glaube mir, das würde ich und das werde ich.“
    Sie sah ihm an, dass er es ernst meinte, also musste sie Quinn einen anderen Grund für ihr Bleiben nennen, der ihr erst heute Abend aufgefallen war.
    „Ich bin sicher, dass Catriona noch immer Gefühle für Jamie hegt. Wenn er sie auch noch liebt, bin ich es ihm schuldig, den Bruch zwischen ihnen irgendwie zu kitten. Ein unbehaglicher Zwischenfall auf einem Fest, ein kleines Feuer – was ist das im Vergleich zum zukünftigen Glück meines Bruders? Ich bleibe also, und ich verlasse auch dieses Zimmer nicht, bis ich sicher bin, dass du nicht ernstlich verletzt bist.“
    Um ihm ihre Entschlossenheit zu zeigen, begann sie sein blutbeflecktes Krawattentuch zu lösen.
    „Ich sagte, ich brauche deine Hilfe nicht“, wiederholte er streng.
    „Aber ich …“
    „Hör auf damit.“ Er legte seine warme, leicht schwielige Hand über ihre.
    Wieder achtete sie nicht auf seinen Befehl. Wenn er wirklich wollte, dass sie aufhörte, würde er sie von sich stoßen müssen.
    Doch er tat es nicht, sondern ließ die Arme sinken.
    „Das Krawattentuch ist ruiniert“, sagte sie und warf es in die Waschschüssel. Und dann knöpfte sie langsam sein ebenso blutbeflecktes Hemd auf. „Das Hemd auch.“
    Sein Atem ging schneller, seine Brust hob und senkte sich ebenso rasch wie ihre eigene, aber er tat trotzdem nichts, um sie aufzuhalten.
    Als sie sein Hemd geöffnet hatte, schob sie es ihm von den Schultern und entblößte seine breite Brust. Er hatte einige blaue Flecken davongetragen, und sie sah viele kleine Narben, die bewiesen, dass er kein geborgenes, leichtes Leben gehabt hatte.
    Plötzlich trat er zurück, als hätte sie ihn geschlagen.
    „Esme, um Himmels willen, hab Mitleid mit mir und geh!“, flehte er sie mit heiserer Stimme an. Sein Blick verriet seine innere Pein, und im nächsten Moment ging er in die Knie. „Ich bin ein Windhund, ein

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