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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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handeln, ohne sich Gedanken über mögliche Folgen zu machen. Was zum Teufel glaubte sie denn, allein in London ausrichten zu können?
    Bemüht, die Beherrschung nicht zu verlieren, ging Richard zum Fenster. Nach einer Weile ebbte seine Wut ab, und Sorge stieg in ihm auf. Was hatte sich Alexandra nur dabei gedacht, allein mit einem ältlichen Dienstboten zu verreisen? Während der Fahrt konnte alles Mögliche geschehen, und in einem Notfall wäre Will Osborne sicher keine allzu große Hilfe. Richard schloss die Augen und gemahnte sich, Ruhe zu bewahren. Es nutzte nichts, jetzt kopflos in Panik zu geraten. Er musste nachdenken.
    Nach einem Augenblick hatte er seine Gefühle wieder unter Kontrolle und seine Entscheidung getroffen. Selbstverständlich würde er Alexandra umgehend nachreisen. Mit langen Schritten hastete er aus dem Zimmer, um den Dienstboten neue Anweisungen zu erteilen, und traf auf eine atemlose Mrs Chowen.
    Ihr Gesicht war gerötet. Ganz offensichtlich war sie in höchster Eile die Treppe hinaufgerannt. „Will Osborne ist zurück, Mylord. Aber er ist allein gekommen.“
    „Wie bitte?“
    „Er ist unten.“
    Richard stürmte an ihr vorbei die Stufen hinunter. Osborne stand in der Halle, drehte nervös seinen Hut in den Händen und sah bedrückt aus.
    „Warum zum Teufel sind Sie nicht bei Lady Deverell, Osborne? Wo ist sie?“
    „Ihre Ladyschaft ist auf dem Weg nach London, Mylord. Sie hat vor einer Stunde die Postkutsche in Dorchester genommen. Sie hat mir vorher nicht gesagt, dass sie das vorhatte. Und dann war sie weg, bevor ich sie aufhalten konnte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, und hielt es für das Beste, gleich zurückzukommen, um Ihnen Bescheid zu geben.“ Er senkte beschämt den Kopf. „Es tut mir aufrichtig leid, Mylord. Ich wollte mitfahren, aber alle Plätze waren bereits besetzt. Miss Lexi hat mich schon immer überrumpeln können, wenn sie es darauf angelegt hat.“
    Richard vergeudete seine Zeit nicht mit der Frage, warum Osborne sich nicht mehr Mühe gegeben hatte, Alexandra aufzuhalten. Er kannte sie gut genug – sie war viel zu starrköpfig, um sich von einem einmal gefassten Entschluss abbringen zu lassen. „Sie hat also die Postkutsche genommen, sagen Sie?“
    „Ja, nach Salisbury, Mylord. Heute wird Ihre Ladyschaft aber nicht mehr weit kommen. Ich habe am Fahrkartenschalter nachgefragt, die Kutsche soll gegen sieben Uhr in Salisbury eintreffen.“
    Richard überlegte kurz. „Auf dem Weg dorthin kann ihr nicht viel geschehen. Sie wird es allerdings reichlich unbequem haben. Vermutlich werde ich nicht viel eher in Salisbury eintreffen als die Kutsche. Danke, Osborne, Sie können gehen.“
    Der Stallbursche rührte sich indes nicht von der Stelle. „Ich würde gern mitkommen, Mylord, wenn ich darf.“
    Richard musterte sein staubiges, müdes Gesicht. „Das halte ich für keine gute Idee. Ich möchte so schnell wie möglich vorankommen, und Sie sollten sich ausruhen. Vermutlich haben Sie sich und das Pferd auf dem Rückweg von Dorchester nicht geschont.“
    „Nein, weil ich in Sorge um Miss Lexi war. Und das bin ich immer noch.“
    „Seien Sie ganz beruhigt. Ich werde sie schon finden. Gewöhnlich logieren die Rawdons in Salisbury doch im White Hart, nicht wahr?“
    „Ja, Mylord. Der gnädige Herr hat immer in diesem Gasthaus Unterkunft genommen, die Familie ist bekannt dort.“
    „Dann werde ich sie sicherlich dort antreffen. Danke. Sagen Sie Coles, er soll die beiden besten Pferde satteln, kümmern Sie sich anschließend um Ihr Pferd, und ruhen Sie sich aus.“
    Rasch zog sich Richard um, ließ seinen Kammerdiener ein paar Sachen für ihn einpacken und wies Mrs Chowen an, dafür zu sorgen, dass Alexandras Gepäck sowie ihre Zofe sich im Morgengrauen in seiner Chaise befanden. Anschließend ließ er seinen Kutscher und die Stallburschen wissen, dass er sie zu Mittag am nächsten Tag im Gasthof White Hart in Salisbury erwartete.
    Kaum eine halbe Stunde später befand er sich bereits auf dem Weg nach Salisbury, ein entschlossenes Lächeln auf den Lippen. Lady Deverell würde bald eine Überraschung erleben.
    Lexi war nie zuvor mit der Postkutsche gereist, und sie genoss diese neue Erfahrung keineswegs. Die Fahrt war holprig, und sie saß eingequetscht zwischen einer molligen Dame, deren Korsett beinahe zu platzen drohte, und einem spindeldünnen Sekretär mit äußerst spitzen Ellbogen. Der Sekretär sprach wenig, dafür plapperte die Dame umso mehr. Beim

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