Historical Saison Band 12
ist es so viel besser.“ Er drehte sich zu den Männern um, die sie gefangen hatten. „Wartet draußen auf mich.“
Während ihre Schritte auf der Steintreppe verhallten, ging Wexin zu Fia und zog an ihren Haaren.
„Das bist tatsächlich du.“ Seine Stimme klang triumphierend, als er Fias Knebel entfernte. „Deine Anwesenheit ändert alles, meine Süße. Wer hätte auch ahnen können, dass ich euch zusammen antreffe? Ich hatte gehofft, du wärest in einem billigen Bordell gelandet und an der Syphilis zugrunde gegangen, aber ich konnte mir da nicht sicher sein.“
Fia wandte den Kopf ab.
„Was ändert ihre Anwesenheit, Wexin?“, fragte Marlena zornig.
Er drehte sich wieder zu ihr. „Das gibt mir die Möglichkeit, dich ohne Risiko in London vor Gericht zu bringen und über deine Schlechtigkeit zu weinen, wenn du zum Galgen gehst.“
„Was hattest du denn anderes vor?“, erkundigte sie sich, obgleich sie wusste, dass er zu noch größerer Niedertracht fähig war.
„Nun, dich zu töten, natürlich.“ Er näherte sich ihr. „Ich dachte, es wäre das Beste, wenn du ein für alle Mal verschwinden würdest. Obwohl ich dann noch länger warten müsste, bis ich deine Baronie erbe. Nein, sobald du gehängt wirst, stehen mir all die Ländereien von Parronley für die Schafszucht zur Verfügung. Du kannst sicher sein, dass ich diese Einnahmen dringend brauche. Ich muss nur die Kleinbauern vertreiben, aber das ist ohnehin gerade in Mode.“
Marlena fühlte sich elend. Was würde aus den Pächtern von Parronley werden?
Sie starrte ihn an. „Ich dachte immer, du wärest nichts als Corlands Schatten …“
Wexin packte sie am Kleid und zog sie hoch, sodass er ihr ins Gesicht sehen konnte. „Ich bin niemandes Schatten.“ Er ließ sie wieder auf den Boden fallen. „Und schon gar nicht der Schatten deines Gatten. Corland war alles andere als ein Gentleman.“
Darin konnte Marlena ihm nicht widersprechen. „Hast du ihn etwa deshalb umgebracht, weil er kein Gentleman war?“
Er lachte. „Ja, ja, das war der Grund. Weißt du, womit er mir gedroht hat?“
„Dich beim Kartenspielen zu besiegen?“, höhnte sie. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Fia versuchte, ihre Hände zu befreien.
Wexins Augen funkelten. „Viel schlimmer als das, Marlena. Er drohte, meine Schulden einzufordern. Er hatte noch mehr verloren als sonst und war bei den Geldverleihern gelandet. Nur konnte er deren Forderungen nicht mehr erfüllen. Also wollte er, dass ich meine Schulden zahle, damit er an das nötige Geld kam. Aber ich hatte keins.“
Entgeistert schaute sie ihn an. „Du hast Corland getötet, weil du ihm Geld schuldetest?“
„Ich tötete ihn, weil er androhte, überall herumzuerzählen, dass ich meine Ehrenschulden nicht begleiche. Du weißt, mit welcher Verachtung Lord Strathford auf alle herabsieht, die ihre Spielschulden nicht bezahlen. Das war ein Risiko, das ich nicht eingehen konnte.“
Ungläubig schüttelte Marlena den Kopf. „Du hast Corland ermordet, weil ein anderer dich sonst nicht mehr als Mann von Ehre betrachtet hätte?“
„So ist es.“ Wexin lachte. „Allerdings war Corlands Leben ohnehin nicht viel wert.“
„Und was ist mit meinem Leben, Wexin? Hatte mein Leben auch keinen Wert?“
Wexin seufzte. „Mir blieb nichts anderes übrig. Ich konnte doch nicht riskieren, dass mich jemand für den Täter hielt, oder? Corland hatte dir genügend Gründe geliefert, die Tat zu begehen. Also fiel die Wahl auf dich.“ Er schaute in Fias Richtung. „Alles wäre problemlos verlaufen, wenn dieses junge Ding in jener Nacht nicht das Bett mit ihm geteilt hätte.“ Er seufzte erneut. „Ich denke, ich sollte euch beide töten. Ich bin zu ungeduldig, um auf den Gerichtsbeschluss zu warten. Ich muss nur darüber nachsinnen, wie ich es am besten mache.“ Er schlenderte zur Tür, drehte sich dann um und fasste sich an die Stirn. „Und natürlich ist da noch Lord Tannerton. Er muss ebenfalls sterben.“
Vor Entsetzen war Marlena wie gelähmt. Ihr Tod zählte nicht viel, aber Tanner und Fia mussten am Leben bleiben.
An der Tür hielt Wexin kurz inne. „Ich bin kein herzloser Mann, Marlena. Ich lasse euch die Fackel, damit ihr eure letzten Stunden nicht in völliger Finsternis zubringen müsst.“
Er verschloss hinter sich die Tür.
„Mylady“, jammerte Fia. „Bram wird versuchen, ihn aufzuhalten, und ebenfalls getötet werden! Wir müssen unbedingt von hier fliehen.“
In dem entspannten Zustand
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